Die Prezero-Arena (Eigenschreibweise PreZero Arena), ursprünglich und im Sprachgebrauch auch Rhein-Neckar-Arena, ist ein Fußballstadion im baden-württembergischen Sinsheim. Seit der Fertigstellung Anfang 2009 ist die Anlage die Heimspielstätte des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Sie liegt jedoch nicht im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim, sondern in der Gemarkung der Kernstadt von Sinsheim. Das Stadion bietet 30.150 Plätze (davon sind 23.400 Sitzplätze und 6.750 Stehplätze). Heimtribüne ist die Südtribüne. Am 24. Januar 2009 wurde die Rhein-Neckar-Arena mit einer Eröffnungsfeier und einem Spiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen eine Auswahl der Metropolregion Rhein-Neckar eröffnet. Am 31. Januar 2009 bestritt die TSG Hoffenheim gegen Energie Cottbus ihre erste Bundesliga-Partie im neuen Stadion und gewann zum Auftakt mit 2:0.
Rhein-Neckar-Arena Prezero-Arena | ||
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Das Stadion im August 2019 | ||
Sponsorenname(n) | ||
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Daten | ||
Ort | Dietmar-Hopp-Straße 1 Deutschland Sinsheim, Deutschland | |
Koordinaten | 49° 14′ 16,9″ N, 8° 53′ 15,6″ O49.2380148.887657 | |
Eigentümer | TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Besitzgesellschaft mbH & Co. KG | |
Betreiber | TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH | |
Eröffnung | 24. Januar 2009 | |
Erstes Spiel | 24. Januar 2009 TSG 1899 Hoffenheim – Rhein-Neckar-Auswahl 6:2 | |
Oberfläche | Naturrasen | |
Kosten | 60 Mio. € | |
Kapazität | 30.150 Plätze (davon 6.750 Stehplätze) | |
Kapazität (internat.) | 25.641 Plätze | |
Spielfläche | 105 m × 68 m | |
Heimspielbetrieb | ||
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Veranstaltungen | ||
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Lage | ||
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Das Stadion wurde gegenüber dem Technik Museum Sinsheim neben der neuen Autobahnausfahrt Sinsheim-Süd der Autobahn 6 binnen 22 Monaten erbaut. Geplant und begleitet haben es die Generalplaner agn Niederberghaus & Partner aus Ibbenbüren. Der erste Spatenstich erfolgte am 25. Mai 2007, nachdem der Bau am ursprünglich geplanten Standort in Heidelberg bzw. Eppelheim im Sommer 2006 an einem Streit mit der Stadt Heidelberg über die Umweltbelastungen des Stadions und an den Erweiterungsplänen der Wild-Werke gescheitert war. Deren Pläne sind inzwischen wieder verworfen.
Der S-Bahn-Haltepunkt Sinsheim-Museum/Arena an der Elsenztalbahn ist etwas mehr als einen Kilometer Fußweg entfernt,[1] zudem gibt es Pendelbusse vom Sinsheimer Hauptbahnhof. Mit dem Auto ist das Stadion über die neu gebaute Anschlussstelle Sinsheim-Süd der Bundesautobahn 6 erreichbar.
Das reine Fußballstadion besitzt 30.150 überdachte Plätze, davon 6.750 Stehplätze. Für internationale Spiele können die Stehplätze zu Sitzplätzen umgebaut werden, wodurch sich die Kapazität um rund 4.500 Plätze verringert. Außerdem gibt es noch 1.364 Business-Sitze und 40 Business-Logen ab zehn Personen, die sich allesamt auf der Westtribüne befinden. Des Weiteren befinden sich direkt am Stadion 2.500 Parkplätze für Zuschauer und nochmals 2.500 Parkplätze für Fernsehteams, Businesskunden, Reisebusse usw.[2]
Das Stadion finanzierten der mit der TSG Hoffenheim eng verbundene Sportmäzen Dietmar Hopp, der auch das 1999 erbaute Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim finanziert hatte, sowie verschiedene Unternehmen aus der Region.
Eigentümerin des Stadions und des Trainings- und Geschäftsstellenzentrums in Zuzenhausen ist die TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Besitzgesellschaft mbH & Co. KG. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DH-Holding Verwaltungs GmbH, die bis 2012 als Verwaltungsgesellschaft des Golf Club St. Leon-Rot mbH firmierte.[3][4]
Im Juli 2011 wurden die Sponsorrechte an der Arena an ein am Rande der Rhein-Neckar-Region ansässiges Unternehmen veräußert, die Wirsol Solar AG in Waghäusel. In den folgenden Jahren hieß das Stadion WIRSOL Rhein-Neckar-Arena.[5] Im Januar 2019 wurde der zur Schwarz-Gruppe zählende Entsorgungsdienstleister PreZero Namenssponsor. Seither heißt die Spielstätte PreZero Arena.[6] Der Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2025.[7]
Das Stadion wird für die Heimspiele der ersten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim genutzt. Des Weiteren war die Rhein-Neckar-Arena einer der neun Spielorte der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland. In Sinsheim wurden drei Vorrundenspiele sowie das Spiel um Platz drei ausgetragen.[8]
Das erste Länderspiel in der Arena fand am 25. Juli 2009 statt, als die deutsche Nationalmannschaft der Frauen in einem Vorbereitungsspiel auf die Europameisterschaft 2009 gegen die Niederlande antrat. Die deutsche Mannschaft gewann das Spiel mit 6:0.[9][10]
Am 2. August 2009 spielte der sechstklassige Verbandsligist SpVgg Neckarelz in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München (1:3) vor ausverkauftem Haus in der Rhein-Neckar-Arena. Der Verein aus dem rund 20 Kilometer entfernten Mosbacher Stadtteil war aufgrund der geringen Kapazität des heimischen Elzstadions nach Sinsheim ausgewichen.
Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft
Das erste Herren-Länderspiel in der Rhein-Neckar-Arena fand am 29. Mai 2011 gegen Uruguay statt. Vor ausverkauften Rängen endete es mit einem 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft.[11] Am 9. September 2018 kam es zum zweiten Herren-Länderspiel in der Arena: Deutschland empfing hierbei Peru.
Die deutsche Fußballnationalmannschaft trat bisher zu folgenden Begegnungen im Stadion an:
Sonntag, 29. Mai 2011 – Benefizspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Uruguay Uruguay | 2:1 |
Sonntag, 9. September 2018 – Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Peru Peru | 2:1 |
Samstag, 26. März 2022 – Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Israel Israel | 2:0 |
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011
Sinsheim war mit rund 35.000 Einwohnern kleinster Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011. Während des Turniers fanden im Stadion folgende Spiele statt:
Sonntag, 26. Juni 2011 – Gruppe A | |||
Nigeria Nigeria | – | Frankreich Frankreich | 0:1 |
Dienstag, 5. Juli 2011 – Gruppe B | |||
Neuseeland Neuseeland | – | Mexiko Mexico | 2:2 |
Samstag, 2. Juli 2011 – Gruppe C | |||
Vereinigte Staaten USA | – | Kolumbien Kolumbien | 3:0 |
Samstag, 16. Juli 2011 – Spiel um Platz 3 | |||
Schweden Schweden | – | Frankreich Frankreich | 2:1 |
U-19-Fußball-Europameisterschaft 2016
Die Endrunde der 32. U-19-Fußball-Europameisterschaft fand vom 11. bis 24. Juli 2016 in Deutschland statt. Insgesamt nahmen acht Mannschaften daran teil. Es wurde in zehn verschiedenen Stadien in neun Städten Baden-Württembergs gespielt. Das einzige Spiel, welches davon in Sinsheim ausgetragen wurde, war das Finale des Turniers, welches Frankreich mit dem Superstar Kylian Mbappé deutlich mit 4:0 gegen Italien gewinnen konnte. Das Finale war mit 25.100 Zuschauern komplett ausverkauft.
Sonntag, 24. Juli 2016 – Finale | |||
Frankreich Frankreich U19 | – | Italien Italien U19 | 4:0 |
DEL Winter Game 2017
Das dritte DEL Winter Game fand am 7. Januar 2017 in Sinsheim statt. In der Rhein-Neckar-Arena, der Heimspielstätte des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, kam es zum Baden-Württemberg-Derby zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Adlern Mannheim.
Unter dem Motto „the good old hockey game“ wurde die aufgebaute Eisfläche in eine Seenlandschaft mit Holzbooten an Stegen und Retro-Werbebanden eingebettet. Der Umbau des Fußballstadions soll mehr als eine halbe Million Euro gekostet haben.
Bei minus vier Grad und Schneefall entschieden die Adler Mannheim das Spiel mit 7:3 (1:1, 3:2, 3:0) vor 25.022 Zuschauern für sich und schoben sich so auf den 3. Tabellenplatz vor.[12]
Samstag, 7. Januar 2017 – DEL 2016/17, 35. Spieltag | |||
Adler Mannheim | – | Schwenninger Wild Wings | 7:3 |
In Zusammenarbeit mit Sponsor PreZero soll die Spielstätte das erste Zero-Waste-Stadion in Deutschland werden.[13] Dies beinhaltet zum Beispiel die Einführung von einem Mehrwegbechersystem und die Weiterverarbeitung des anfallenden Rasenschnittes für Graspapier, welches für Autogrammkarten verwendet wird.[14]
Allianz Arena (FC Bayern München) | BayArena (Bayer 04 Leverkusen) | Borussia-Park (Borussia Mönchengladbach) | Deutsche Bank Park (Eintracht Frankfurt) | Europa-Park-Stadion (SC Freiburg) | Mercedes-Benz Arena (VfB Stuttgart) | Mewa Arena (1. FSV Mainz 05) | Olympiastadion (Hertha BSC) | Prezero-Arena (TSG 1899 Hoffenheim) | Red Bull Arena (RB Leipzig) | Rheinenergiestadion (1. FC Köln) | Ruhrstadion (VfL Bochum) | Signal Iduna Park (Borussia Dortmund) | Stadion An der Alten Försterei (1. FC Union Berlin) | Veltins-Arena (FC Schalke 04) | Volkswagen Arena (VfL Wolfsburg) | Weserstadion (Werder Bremen) | WWK-Arena (FC Augsburg)
2013: Nürnberg | 2015: Düsseldorf | 2017: Sinsheim | 2019: Köln | 2022: Köln