Die Mercedes-Benz Arena, im Sprachgebrauch oft Neckarstadion,[5] ist ein Fußballstadion im Neckarpark im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt. Sie wurde 1933 fertiggestellt, seitdem mehrfach um- und ausgebaut und bietet heute Platz für 60.449 Zuschauer. Im Laufe der Zeit wechselte der Name des Stadions mehrfach.
Mercedes-Benz Arena | ||
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Neckarstadion | ||
Mercedes-Benz Arena im Mai 2022 | ||
Frühere Namen | ||
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Sponsorenname(n) | ||
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Daten | ||
Ort | Deutschland Stuttgart, Deutschland | |
Koordinaten | 48° 47′ 32″ N, 9° 13′ 55″ O48.7922222222229.2319444444444 | |
Klassifikation | 4 | |
Eigentümer | Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG | |
Betreiber | VfB Stuttgart Arena Betriebs GmbH | |
Eröffnung | 23. Juli 1933 | |
Renovierungen | 1949–1951 | |
Erweiterungen | 1935 1955–1956 1971–1973 1993 2001 2004–2005 2009–2011 | |
Oberfläche | Naturrasen | |
Kosten | 2,35 Mio. RM (Erstbau 1929–1933)[1] 27,3 Mio. € (Umbau 1993)[2] 51,25 Mio. € (Umbau 2001/2004–2005)[2] 62,928 Mio. € (Umbau 2009–2011)[3] | |
Architekt | 1933: Paul Bonatz 1971–1973: Siegel, Wonneberg & Partner 1993: Schlaich, Bergermann und Partner 2001/2004–2005: Planungsgemeinschaft Gottlieb-Daimler-Stadion 2009–2011: ‘asp’ Architekten Stuttgart | |
Kapazität | 60.449 Plätze vorübergehend 47.500 Plätze[4] | |
Kapazität (internat.) | 54.812 Plätze | |
Spielfläche | 105 m × 68 m | |
Heimspielbetrieb | ||
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Veranstaltungen | ||
Fußball:
Leichtathletik:
Sonstiges:
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Lage | ||
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Die Mercedes-Benz Arena ist das Heimstadion der Bundesliga-Mannschaft des VfB Stuttgart. Eigentümer ist die Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG, an der die Stadt Stuttgart mit 60 Prozent und der VfB Stuttgart mit 40 Prozent beteiligt sind.[3]
Die Mercedes-Benz Arena ist das Kernstück des Neckarparks. Direkt an der Nordseite der Arena befindet sich das Carl Benz Center, ein langgestrecktes Erlebniszentrum für Fußballfans mit der Carl-Benz-Arena. Unmittelbar anschließend folgen Porsche-Arena und Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Südlich der Arena befinden sich die Mercedes-Benz Welt und die Versuchsstrecke der Mercedes-Benz Group sowie das Stadion Festwiese. Anschließend an die Mercedes-Benz Welt befindet sich das Mercedes-Benz-Werk Untertürkheim. Südöstlich des Stadions liegt das Vereinsgelände des VfB Stuttgart mit Trainingsplätzen, Clubhaus und Robert-Schlienz-Stadion und östlich das Haus des Sports „SpOrt“. Etwa 250 Meter westlich des Stadions befindet sich der Cannstatter Wasen. Am heutigen Standort des Stadions befand sich früher ein Exerzierplatz, auf dem bereits in den 1860er-Jahren Fußball gespielt worden sein soll.[6]
Die Architekten des ursprünglichen Stadions waren Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer. Das Stadion wurde 1929 bis 1933 unter dem Namen Stuttgarter Kampfbahn für das 15. Deutsche Turnfest erbaut, 1933 unter dem Namen Adolf-Hitler-Kampfbahn in Betrieb genommen und diente offenbar als Vorbild für den Bau des Berliner Olympiastadions.[7] Es besaß die erste Tribüne Deutschlands mit frei auskragendem, stützenlosem Dach aus Stahlbeton.[8] Zunächst fasste das Stadion rund 40.000 Zuschauer; dazu kamen 2.500 überdachte Sitzplätze auf der Tribüne.[9] Bis 1935 wurde es auf 70.000 Plätze erweitert. 1939 wurde im Stadion vor einer bis heute für Boxveranstaltungen in Deutschland geltenden Rekordkulisse von über 60.000 Zuschauern der Boxkampf Max Schmeling gegen Adolf Heuser ausgetragen.
Nach dem Krieg wurde das Stadion von der US-Besatzung zunächst in Century Stadium und später in Zeppelin-Kampfbahn[10] bzw. Kampfbahn umbenannt und für Baseballspiele genutzt. 1949 wurde das Stadion in Neckarstadion umbenannt. Im selben Jahr fand vor 92.000 Zuschauern das Endspiel, das als „Hitzeschlacht von Stuttgart“ in die Geschichte einging, um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfR Mannheim und Borussia Dortmund statt. 1950 wurde hier vor 103.000 Zuschauern das erste deutsche Nachkriegsländerspiel gegen die Schweiz ausgetragen. Zwischen 1949 und 1951 wurde eine offene Gegentribüne errichtet. Nach dem Ausbau fasste das Stadion 97.500 Zuschauer.
Am 3. Juni 1959 fand dort vor 80.000 Zuschauern das Endspiel im Europapokal der Landesmeister zwischen Real Madrid und Stade Reims und am 5. September 1962 eins der beiden Finalspiele im Europapokal der Pokalsieger zwischen Atlético Madrid und dem AC Florenz statt.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde die Haupttribüne abgerissen sowie an ihrer Stelle eine neue dreigeschossige Tribüne errichtet. Die Gegentribüne wurde überdacht, und in der Mitte der Untertürkheimer Kurve wurde eine Anzeigetafel errichtet. Diese wurde oberhalb des Marathontores, zwischen Unter- und Oberrang, stehend installiert. Diese Platzierung der Tafel wurde trotz Wegfall der hinter ihr liegenden Plätze gewählt, weil dort im Gegensatz zu einem Standort ganz oben der wegen ihrer Masse nötige Unterbau vorhanden war und die Sicht darauf von den Geraden nicht durch die Tribünenüberdachung behindert war. Das Stadion fasste nunmehr 72.000 Zuschauer, bei internationalen Spielen mit erhöhter, aber platzraubender Kapazität für die Presse, knapp 70.000 Zuschauer, davon knapp 40.000 Sitzplätze. Während des Turniers fanden im Stadion vier Spiele statt: in der Vorrunde die Partien Polen gegen Argentinien (3:2), Argentinien gegen Italien (1:1) und Polen gegen Italien (2:1) sowie in der 2. Runde der Gruppe B Polen gegen Schweden (1:0).
1976 fand nach zweijähriger Vorbereitungszeit im Neckarstadion das erste Freiluftkonzert in einem deutschen Fußballstadion statt, bei dem die Rolling Stones und andere Bands auftraten. Promoter dieses Ereignisses waren Jürgen Weber, Rainer Pörtner und Fritz Rau. Um der Stadt beweisen zu können, dass der Fußballrasen nicht unter den Besuchern leidet, mussten umfangreiche Gutachten von der Landwirtschaftlichen Universität Hohenheim erstellt werden. Das gesamte Feld, einschließlich der Tartanbahn wurden mit PVC-Küchenbelägen belegt.
1986 erhielt die Arena anstelle der alten Anzeigetafel als erstes deutsches Stadion eine Vollmatrix-Farb-Videowand, wodurch die Kapazität auf knapp unter 70.000 Zuschauer sank, da durch die größere Breite weitere Stehplätze in der Untertürkheimer Kurve ausfielen. Im selben Jahr war das Stadion Austragungsort der Leichtathletik-Europameisterschaften 1986. Trotz schlechten Wetters besuchten insgesamt 300.000 Zuschauer die Veranstaltungen. Für die Organisation der Europameisterschaften erhielt die Stadt Stuttgart den Olympic Cup des IOC.
Am 25. Mai 1988 fand dort das Endspiel im Europapokal der Landesmeister zwischen der PSV Eindhoven und Benfica Lissabon vor 70.000 Zuschauern statt.
Während der Fußball-Europameisterschaft 1988 war das Stadion Austragungsort von zwei Spielen: die Vorrundenpartie England gegen Irland (0:1) sowie das Halbfinalspiel zwischen Italien und der Sowjetunion (0:2).
Am 17. Mai 1989 spielte der VfB Stuttgart dort im zweiten Finalspiel des UEFA-Pokals gegen den SSC Neapel 3:3. Das Hinspiel hatte Stuttgart mit 1:2 verloren.
1990 wurde eine Rasenheizung installiert. Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 wurden die Überdachungen von Haupt- und Gegentribüne abgerissen und durch die heute noch bestehende komplette Membran-Überdachung ersetzt. Die meisten Stehplätze wurden in Sitzplätze umgewandelt; die Kapazität sank dadurch auf 53.700 Plätze, davon 47.600 Sitzplätze. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften wurden von insgesamt 585.000 Zuschauern besucht – die höchste je erreichte Zuschauerzahl bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Für „das große Zuschauerinteresse, die Fachkundigkeit und Begeisterung des Publikums“ wurden die Besucher der Weltmeisterschaften mit dem Fairplay-Preis der UNESCO ausgezeichnet.
Im Rahmen des Umbaus zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften erhielt das Stadion den Namen „Gottlieb-Daimler-Stadion“. Dies wurde durch einen Beschluss des Gemeinderats der Stadt Stuttgart gefasst. Der damalige Automobilkonzern Daimler-Benz finanzierte zwar für 10 Millionen D-Mark den Bau eines überdachten Übergangs bei der benachbarten Hanns-Martin-Schleyer-Halle, jedoch erfolgte die Umbenennung des Stadions auf freiwilliger Basis. Daimler-Benz lehnte eine Umbenennung zunächst ab, da es seitens des Konzerns keine Bedingungen für die Finanzierung des Baus gab. Dies waren die Informationen, welche die Öffentlichkeit seinerzeit erhielt.
Tatsächlich jedoch schloss die Stadt Stuttgart 1992 einen Geheimvertrag mit der damaligen Daimler-Benz AG, der eine Umbenennung des Stadions zu Gottlieb-Daimler-Stadion auf unbeschränkte Laufzeit vorsah. Das Stadion konnte somit nur noch mit Zustimmung von Daimler-Benz ein weiteres Mal umbenannt werden. Im Gegenzug bekam die Stadt Stuttgart als Eigentümerin des Stadions für den Ausbau des Areals rund 10 Millionen DM. Enthüllt wurde dieser Deal durch die Stuttgarter Zeitung im Zuge einer Untersuchung der EnBW, die unter Fans des VfB Stuttgart eine telefonische Umfrage durchführte, ob das Stadion künftig unter einem neuen Namen vermarktet werden sollte.
Die Bezeichnung Gottlieb-Daimler-Stadion stellt somit indirekt das erste Stadion-Sponsoring in der deutschen Fußball-Bundesliga dar.
Von 1994 bis 1997 fand der Eurobowl, das Endspiel des höchsten europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften in der Sportart American Football, jeweils im Gottlieb-Daimler-Stadion statt.
Zwischen 1999 und 2003 wurde der zweite Rang der Haupttribüne abgerissen und durch einen neuen Oberrang ersetzt. Zwischen beiden Rängen befinden sich heute 44 Logen. Vor der Haupttribüne wurden ein Vorgebäude mit gastronomischen Einrichtungen und ein Parkhaus errichtet. In einem weiteren Bauabschnitt erhielt das Stadion zwischen 2004 und 2005 u. a. einen Oberrang für die Gegentribüne sowie zwei neue Anzeigetafeln, die am Dach hängend jeweils mittig über den beiden Hintertortribünen angebracht wurden und die bisherige Tafel ersetzten, sodass die Plätze hinter dieser wieder freigegeben wurden. Dadurch stieg die Kapazität auf nunmehr 55.896 Plätze bzw. bei einer Belegung nur mit Sitzplätzen auf 53.198 Plätze. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erhielt das Stadion als einziges großes Leichtathletikstadion eine grüne Laufbahn.
Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 fanden im Gottlieb-Daimler-Stadion sechs Partien statt, vier Spiele der verschiedenen Vorrundengruppen, das Achtelfinale zwischen England und Ecuador (1:0) sowie das Spiel um Platz 3 zwischen Gastgeber Deutschland und Portugal (3:1).
Zwischen dem Umbau mehrerer ehemaliger Leichtathletikstadien bis 2005 und der Entfernung der Laufbahn 2009 war die Arena neben dem Olympiastadion Berlin, dem Olympiastadion München und dem Nürnberger Stadion eines von vier deutschen Großstadien, die für Leichtathletik-Wettbewerbe genutzt werden konnten.
Im Juli 2006 legte der damalige Präsident des VfB Stuttgart, Erwin Staudt, der Stadt Stuttgart eine Machbarkeitsstudie für den Umbau des Gottlieb-Daimler-Stadions in ein reines Fußballstadion vor.[11] Anfang März 2008 wurde bekannt, dass sich der Verein mit der Stadt über einen Umbau geeinigt hat. Das Stadion wird an eine Objektgesellschaft übertragen, an der sich die Stadt und der VfB Stuttgart beteiligen, letzterer mit einer stillen Einlage in Höhe von 27 Millionen Euro. 20 Millionen davon kommen aus dem Verkauf der Namensrechte der Arena an den Daimler-Konzern. Aus Pacht- und anderen Zahlungen des VfB sollen jährlich 2,6 Millionen Euro erzielt werden. Dazu kommt ein Erbbauzins in Höhe von 800.000 Euro jährlich. Am 8. Mai 2008 stimmte der Stuttgarter Gemeinderat dem Umbau offiziell zu.[12] Von 56 Stadträten stimmten bei fünf Enthaltungen 47 dem Umbau zu.
Am 30. Juli 2008 wurde das Gottlieb-Daimler-Stadion im Rahmen eines Freundschaftsspiels des VfB Stuttgart gegen den FC Arsenal in Mercedes-Benz Arena umbenannt. Am 13. und 14. September 2008 fand mit dem 3. Weltfinale der Leichtathletik die letzte Leichtathletik-Veranstaltung in der Mercedes-Benz Arena statt. Der Württembergische Leichtathletik-Verband hatte vergeblich gegen den Umbau in ein reines Fußball-Stadion protestiert.
Nachdem erste Vorarbeiten bereits im April 2009 begannen, erfolgte der offizielle Baggerbiss am 18. Mai 2009. Der komplette Abbruch der Untertürkheimer Kurve begann im Mai 2009 und wurde bis Juli 2009 abgeschlossen. Danach begann der Bau der neuen Tribüne und der unter der Tribüne liegenden Scharrena, einer Sporthalle für rund 2.000 Besucher. Zu Beginn der Saison 2010/11 wurde die Tribüne fertiggestellt.[13] In der Tribüne entstand ein Businessbereich für 680 Besucher.[14] Vor der Tribüne wurde ein Ordnergraben und ein Bereich für Behinderte eingerichtet. Die erste Sitzreihe befindet sich ca. 15–17 Meter hinter der Spielfeldbegrenzung.
Bereits im April 2009 begannen die ersten Vorbereitungen zur Tieferlegung des Spielfelds um 1,30 Meter, die im Juli vor Beginn der Saison 2009/10 abgeschlossen wurden.[13] Die Haupttribüne und Gegengerade wurden im Anschluss an die Tieferlegung des Spielfelds nach unten um jeweils fünf Sitzreihen erweitert. Dieser Bauabschnitt wurde ebenfalls vor dem Beginn der Saison 2009/10 abgeschlossen.[13]
Der Abbruch der Cannstatter Kurve begann nach dem letzten Heimspiel des VfB Stuttgart in der Saison 2009/10.[15] Seit August 2011 kann die neue Tribüne vollständig verwendet werden. Danach wurden noch Innenausbauten fertiggestellt, durch die unter anderem ein Fantreff entstand, der im November 2011 eröffnet wurde.[13] Die neue Cannstatter Kurve verfügt über 8.100 Stehplätze.[16] Die Anpassung der Dachkonstruktion wurde im Juli 2011 abgeschlossen. Dabei wurde ein weiterer Ring in der Mitte der Arena angebracht, wodurch die Hintertortribünen großteils überdeckt werden.[13][16]
Im Juli 2012 wurden die Gesamtkosten für den Umbau samt Scharrena auf insgesamt 77,81 Millionen Euro beziffert, was einer Kostensteigerung von 4,1 Prozent und damit absolut 3,04 Millionen Euro gegenüber der ursprünglichen Kostenplanung von 74,76 Millionen Euro entspricht. Gründe für die Kostensteigerungen waren unter anderem der zeitlich enge Rahmen sowie die komplizierte Dachkonstruktion der Scharrena und die sehr kalte Winterphase während des Baus.[3]
In der Sommerpause 2017 wurde das Stadiondach für 9,75 Mio. Euro erneuert, da die Membran, mit der seit den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 das Stadion überspannt wurde, nach 24 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hatte. Durch neue Fertigungsverfahren soll die Haltbarkeit nun zwischen 25 und 30 Jahre liegen.[17]
Das Stadion wurde im September 2017 als einer von zehn Austragungsorten der Fußball-Europameisterschaft 2024 ausgewählt.[18]
Von 2022 bis 2024 werden in der Mercedes-Benz-Arena im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2024 verschiedene Baumaßnahmen vorgenommen. Die untere Ebene der noch aus dem Jahr 1974 stammenden Haupttribüne wird komplett neu aufgebaut und die Haupttribüne bis zu den Dachstützen erweitert. Dabei entstehen neue Mannschaftskabinen, Sportfunktionsräume, ein neues Mediencenter, ein weiterer Business-Bereich sowie eine moderne Produktionsküche. Infolge der Umbauarbeiten sank die Kapazität des Stadions in der Saison 2022/23 auf 47.500 Plätze.[4] Die Cannstatter Kurve soll im Zuge der Baumaßnahmen schon ab Sommer 2023 knapp 2.000 weitere Stehplätze sowie einen eigenen Bereich für Rollstuhlfahrer erhalten. In der gesamten Mercedes-Benz Arena werden die Kioskanlagen modernisiert und digitalisiert sowie die Wegeführung verbessert.[19] Die Baukosten belaufen sich auf rund 97 Millionen Euro.[20]
Von 2004 bis 2005 wurde das Stadion für die Weltmeisterschaft 2006 umgebaut. Das Fassungsvermögen betrug danach 55.896 Zuschauer, bzw. 53.198 bei reiner Sitzplatznutzung. Vor Beginn der Umbauarbeiten konnte das Stadion 54.267 Zuschauer aufnehmen, davon 6060 auf Stehplätzen. Bei reiner Sitzplatznutzung betrug das Fassungsvermögen 50.348 Zuschauer. Nach dem Umbau im Jahr 2011 beträgt das Fassungsvermögen aktuell 60.449 Zuschauer, davon 49.224 Sitzplätze und 11.225 Stehplätze; 54.812 Plätze bei reiner Sitzplatznutzung.[21]
Das Dach deckt die Längstribünen vollständig und die Hintertortribünen größtenteils. Das Dachmaterial besteht aus einem PVC-beschichteten Polyestergewebe mit einer Lichtdurchlässigkeit von ca. 8 Prozent. Die Reißfestigkeit eines 10 Zentimeter breiten Streifen dieses Materials beträgt ca. 1000 Kilogramm. Für die Dachkonstruktion wurden insgesamt ca. 2700 Tonnen Stahl und rund 420 Tonnen hochfeste Stahlseile und Gussteile verwendet. Aufgrund von Alterungserscheinungen des Gewebes wurde das Dach 2017 komplett neu bespannt.[22] Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen von 2022 bis 2024 erhält die Dachmembran eine Multicolor-Beleuchtung. Zudem wird auf den Sicheln des oberen Druckrings der Dachkonstruktion eine Photovoltaik-Anlage mit 300 kW-Peak installiert, um Strom für den Eigenverbrauch zu liefern.
Die Flutlichtanlage besteht aus 284 Flutlichtscheinwerfern mit je 1800 Watt Leistung, sowie 136 Strahlern mit je 2000 Watt, die für die Spiele der WM 2006 hinzugefügt wurden. Damit erreicht die Beleuchtungsanlage eine Gesamtleistung von ca. 780 Kilowatt und einer vertikalen Beleuchtungsstärke von bis zu 2000 Lux. Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen von 2022 bis 2024 wird die Arena-Beleuchtung, inklusive des Flutlichts, auf energieeffiziente LED-Technik umgerüstet.
In beiden Kurven der Arena hängen nach dem Umbau zwei identische LED-Anzeigetafeln mit den Maßen 17,12 Meter auf 7,22 Meter, je 603.136 Leuchtdioden und einem Gewicht von je 11 Tonnen. Die Bildschirmfläche beträgt je Anzeigetafel 115 Quadratmeter.[23]
Die computergesteuerte Anlage besteht aus einer Regiezentrale mit einem 24-kanaligen Mischpult sowie sieben dezentral im Stadion untergebrachten Verstärkerzentralen mit einer Gesamtleistung von 91 Kilowatt. An diesen sind 152 Hochleistungslautsprecher in Mehrwegtechnik angeschlossen. Bis zu 120 Dezibel Schallpegel sind erreichbar. Ab Sommer 2023 wird ein energieeffizienteres Beschallungssystem zum Einsatz kommen.
Etwa 20 Zentimeter unter der Grasnarbe des Rasens befinden sich über 20 Kilometer verlegte Heizungsrohre.
Neben den Heimspielen des VfB Stuttgart finden in der Mercedes-Benz Arena auch immer wieder andere Veranstaltungen statt. So spielten dort u. a. 1976, 2006 und 2018 die Rolling Stones, 1989 Pink Floyd, 2007 Herbert Grönemeyer, 2008 Bon Jovi, 2013 Robbie Williams, 2015 und 2018 Helene Fischer sowie 2019 Phil Collins Konzerte.[24] Regelmäßig ist auch der Zieleinlauf des Stuttgart-Laufs in der Mercedes-Benz Arena.[25] Die Stuttgarter Kickers spielten während ihrer beiden Bundesligaspielzeiten 1988/89 und 1991/92 hier. Zudem wurden einzelne Spiele der Kickers[26][27] und der 2. Mannschaft des VfB[28] mit hohem Zuschaueraufkommen dort ausgetragen.
Die deutsche Fußballnationalmannschaft trat bisher zu folgenden Begegnungen im Stadion an:
27. Januar 1935, Freundschaftsspiel | |||
Deutsches Reich NS Deutsches Reich | – | Schweiz Schweiz | 4:0 (2:0) |
21. März 1937, Freundschaftsspiel | |||
Deutsches Reich NS Deutsches Reich | – | Dritte Französische Republik Frankreich | 4:0 (2:0) |
9. März 1941, Freundschaftsspiel | |||
Deutsches Reich NS Deutsches Reich | – | Schweiz Schweiz | 4:2 (1:1) |
1. November 1942, Freundschaftsspiel | |||
Deutsches Reich NS Deutsches Reich | – | Kroatien 1941 Unabhängiger Staat Kroatien | 5:1 (2:0) |
22. November 1950, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Schweiz Schweiz | 1:0 (1:0) |
11. Oktober 1953, WM-Qualifikation | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Saarland 1947 Saarland | 3:0 (1:0) |
30. März 1955, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Italien Italien | 1:2 (1:2) |
22. Mai 1957, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Schottland Schottland | 1:3 (0:2) |
23. März 1960, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Chile Chile | 2:1 (0:1) |
24. Oktober 1962, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Frankreich Frankreich | 2:2 (0:2) |
9. Oktober 1965, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Osterreich Österreich | 4:1 (1:1) |
16. Juni 1968, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Brasilien 1968 Brasilien | 2:1 (1:0) |
8. April 1970, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Rumänien 1965 Rumänien | 1:1 (1:1) |
24. November 1973, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Spanien 1945 Spanien | 2:1 (2:0) |
19. November 1975, EM-Qualifikation | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Bulgarien 1971 Bulgarien | 1:0 (0:0) |
16. November 1977, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Schweiz Schweiz | 4:1 (3:1) |
19. Mai 1981, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Brasilien 1968 Brasilien | 1:2 (1:0) |
16. Oktober 1985, WM-Qualifikation | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Portugal Portugal | 0:1 (0:0) |
25. April 1990, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland | – | Uruguay Uruguay | 3:3 (0:0) |
19. Dezember 1990, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Schweiz Schweiz | 4:0 (1:0) |
23. März 1994, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Italien Italien | 2:1 (1:1) |
1. Juni 1996, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Frankreich Frankreich | 0:1 (0:1) |
25. März 1998, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Brasilien Brasilien | 1:2 (0:1) |
17. April 2002, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Argentinien Argentinien | 0:1 (0:0) |
20. August 2003, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Italien Italien | 0:1 (0:1) |
8. Juli 2006, WM-Spiel um Platz 3 | |||
Deutschland Deutschland | – | Portugal Portugal | 3:1 (0:0) |
2. September 2006, EM-Qualifikation | |||
Deutschland Deutschland | − | Irland Irland | 1:0 (0:0) |
10. August 2011, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Brasilien Brasilien | 3:2 (0:0) |
5. März 2014, Freundschaftsspiel | |||
Deutschland Deutschland | – | Chile Chile | 1:0 (1:0) |
4. September 2017, WM-Qualifikation | |||
Deutschland Deutschland | – | Norwegen Norwegen | 6:0 (4:0) |
3. September 2020, UEFA Nations League | |||
Deutschland Deutschland | – | Spanien Spanien | 1:1 (0:0) |
5. September 2021, WM-Qualifikation | |||
Deutschland Deutschland | – | Armenien Armenien | 6:0 (4:0) |
Allianz Arena (FC Bayern München) | BayArena (Bayer 04 Leverkusen) | Borussia-Park (Borussia Mönchengladbach) | Deutsche Bank Park (Eintracht Frankfurt) | Europa-Park-Stadion (SC Freiburg) | Mercedes-Benz Arena (VfB Stuttgart) | Mewa Arena (1. FSV Mainz 05) | Olympiastadion (Hertha BSC) | Prezero-Arena (TSG 1899 Hoffenheim) | Red Bull Arena (RB Leipzig) | Rheinenergiestadion (1. FC Köln) | Ruhrstadion (VfL Bochum) | Signal Iduna Park (Borussia Dortmund) | Stadion An der Alten Försterei (1. FC Union Berlin) | Veltins-Arena (FC Schalke 04) | Volkswagen Arena (VfL Wolfsburg) | Weserstadion (Werder Bremen) | WWK-Arena (FC Augsburg)
Europapokal der Landesmeister
1956: Paris |
1957: Madrid |
1958: Brüssel |
1959: Stuttgart |
1960: Glasgow |
1961: Bern |
1962: Amsterdam |
1963: London |
1964: Wien |
1965: Mailand |
1966: Brüssel |
1967: Oeiras |
1968: London |
1969: Madrid |
1970: Mailand |
1971: London |
1972: Rotterdam |
1973: Belgrad |
1974: Brüssel |
1975: Paris |
1976: Glasgow |
1977: Rom |
1978: London |
1979: München |
1980: Madrid |
1981: Paris |
1982: Rotterdam |
1983: Athen |
1984: Rom |
1985: Brüssel |
1986: Sevilla |
1987: Wien |
1988: Stuttgart |
1989: Barcelona |
1990: Wien |
1991: Bari |
1992: London
UEFA Champions League
1993: München |
1994: Athen |
1995: Wien |
1996: Rom |
1997: München |
1998: Amsterdam |
1999: Barcelona |
2000: Saint-Denis |
2001: Mailand |
2002: Glasgow |
2003: Manchester |
2004: Gelsenkirchen |
2005: Istanbul |
2006: Saint-Denis |
2007: Athen |
2008: Moskau |
2009: Rom |
2010: Madrid |
2011: London |
2012: München |
2013: London |
2014: Lissabon |
2015: Berlin |
2016: Mailand |
2017: Cardiff |
2018: Kiew |
2019: Madrid |
2020: Lissabon |
2021: Porto |
2022: Saint-Denis |
2023: Istanbul |
2024: London |
2025: München
1961 Glasgow und Florenz | 1962 Glasgow und Stuttgart | 1963 Rotterdam | 1964 Brüssel und Antwerpen | 1965 London | 1966 Glasgow | 1967 Nürnberg | 1968 Rotterdam | 1969 Basel | 1970 Wien | 1971 Piräus | 1972 Barcelona | 1973 Thessaloniki | 1974 Rotterdam | 1975 Basel | 1976 Brüssel | 1977 Amsterdam | 1978 Paris | 1979 Basel | 1980 Brüssel | 1981 Düsseldorf | 1982 Barcelona | 1983 Göteborg | 1984 Basel | 1985 Rotterdam | 1986 Lyon | 1987 Athen | 1988 Straßburg | 1989 Bern | 1990 Göteborg | 1991 Rotterdam | 1992 Lissabon | 1993 London | 1994 Kopenhagen | 1995 Paris | 1996 Brüssel | 1997 Rotterdam | 1998 Solna | 1999 Birmingham
UEFA-Cup
(Das Finale wurde bis 1997 im Hin- und Rückspiel ausgetragen)
1972: Wolverhampton und London |
1973: Liverpool und Mönchengladbach |
1974: London und Rotterdam |
1975: Düsseldorf und Enschede |
1976: Liverpool und Brügge |
1977: Turin und Bilbao |
1978: Bastia und Eindhoven |
1979: Belgrad und Düsseldorf |
1980: Mönchengladbach und Frankfurt am Main |
1981: Ipswich und Amsterdam |
1982: Göteborg und Hamburg |
1983: Brüssel und Lissabon |
1984: Anderlecht und London |
1985: Székesfehérvár und Madrid |
1986: Madrid und Berlin |
1987: Göteborg und Dundee |
1988: Barcelona und Leverkusen |
1989: Neapel und Stuttgart |
1990: Turin und Avellino |
1991: Mailand und Rom |
1992: Turin und Amsterdam |
1993: Dortmund und Turin |
1994: Wien und Mailand |
1995: Parma und Mailand |
1996: München und Bordeaux |
1997: Gelsenkirchen und Mailand |
1998: Paris |
1999: Moskau |
2000: Kopenhagen |
2001: Dortmund |
2002: Rotterdam |
2003: Sevilla |
2004: Göteborg |
2005: Lissabon |
2006: Eindhoven |
2007: Glasgow |
2008: Manchester |
2009: Istanbul
UEFA Europa League
2010: Hamburg |
2011: Dublin |
2012: Bukarest |
2013: Amsterdam |
2014: Turin |
2015: Warschau |
2016: Basel |
2017: Solna |
2018: Décines-Charpieu |
2019: Baku |
2020: Köln |
2021: Danzig |
2022: Sevilla |
2023: Budapest |
2024: Dublin |
2025: Bilbao
Helsinki 1983 – Olympiastadion Helsinki | Rom 1987 – Olympiastadion Rom | Tokio 1991 – Nationalstadion | Stuttgart 1993 – Gottlieb-Daimler-Stadion | Göteborg 1995 – Ullevi-Stadion | Athen 1997 – Olympiastadion Athen | Sevilla 1999 – Estadio de La Cartuja | Edmonton 2001 – Commonwealth Stadium | Paris/Saint-Denis 2003 – Stade de France | Helsinki 2005 – Olympiastadion Helsinki | Ōsaka 2007 – Nagai Stadium | Berlin 2009 – Olympiastadion Berlin | Daegu 2011 – Daegu-Stadion | Moskau 2013 – Olympiastadion Luschniki | Peking 2015 – Nationalstadion Peking | London 2017 – London Stadium | Doha 2019 – Khalifa International Stadium | Eugene 2022 – Hayward Field | Budapest 2023 – Nemzeti Atlétikai Központ | Tokio 2025 – Nationalstadion
Turin 1934 – Stadio Comunale |
Paris 1938 (Männer) – Stade Olympique |
Wien 1938 (Frauen) – Praterstadion |
Oslo 1946 – Bislett-Stadion |
Brüssel 1950 – Heysel-Stadion |
Bern 1954 – Stadion Neufeld |
Stockholm 1958 – Olympiastadion Stockholm |
Belgrad 1962 – Stadion Partizana |
Budapest 1966 – Népstadion |
Athen 1969 – Karaiskakis-Stadion |
Helsinki 1971 – Olympiastadion Helsinki |
Rom 1974 – Olympiastadion Rom |
Prag 1978 – Stadion Evžena Rošického |
Athen 1982 – Olympiastadion Athen |
Stuttgart 1986 – Neckarstadion |
Split 1990 – Stadion Poljud |
Helsinki 1994 – Olympiastadion Helsinki |
Budapest 1998 – Népstadion |
München 2002 – Olympiastadion München |
Göteborg 2006 – Ullevi-Stadion |
Barcelona 2010 – Estadi Olímpic Lluís Companys |
Helsinki 2012 – Olympiastadion Helsinki |
Zürich 2014 – Stadion Letzigrund |
Amsterdam 2016 – Olympiastadion Amsterdam |
Berlin 2018 – Olympiastadion Berlin |
Paris 2020 – Stade Charléty |
München 2022 – Olympiastadion München |
Rom 2024 – Olympiastadion Rom