Alexandra „Poppi“[1] Popp (* 6. April 1991 in Witten) ist eine deutsche Fußballspielerin. Die Abwehrspielerin, Mittelfeldspielerin und Stürmerin steht beim Bundesligisten VfL Wolfsburg unter Vertrag. 2014 und 2016 wurde sie von den Sportjournalisten zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt. Seit 2010 spielt sie regelmäßig für die deutsche Nationalmannschaft und wurde am 19. Februar 2019 zu deren Kapitänin berufen.[2]
Alexandra Popp | ||
Alexandra Popp (2017) | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 6. April 1991 (31 Jahre) | |
Geburtsort | Witten, Deutschland | |
Größe | 174 cm | |
Position | Mittelfeld / Sturm | |
Juniorinnen | ||
Jahre | Station | |
FC Schwarz-Weiß Silschede 1926 | ||
0000–2007 | 1. FFC Recklinghausen | |
Frauen | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2007–2008 | 1. FFC Recklinghausen | |
2008–2012 | FCR 2001 Duisburg | 80 (31) |
2012– | VfL Wolfsburg | 184 (91) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2006 | Deutschland U15 | 5 0(0) |
2006–2008 | Deutschland U17 | 25 (17) |
2009 | Deutschland U19 | 8 0(6) |
2009–2011 | Deutschland U20 | 9 (14) |
2010– | Deutschland | 124 (61) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 6. November 2022 2 Stand: 13. November 2022 |
Alexandra Popp begann ihre Karriere beim FC Schwarz-Weiß Silschede in Gevelsberg und spielte bis zur höchstmöglichen Altersgrenze von 14 Jahren dort in gemischten Mannschaften. Später wechselte sie zum 1. FFC Recklinghausen. Mit der Verbandsligamannschaft scheiterte sie 2008 nur knapp am Aufstieg in die Regionalliga West. Zur Saison 2008/09 wechselte sie zum FCR 2001 Duisburg und schlug ein Angebot des französischen Spitzenvereins Olympique Lyon aus.[3] Am 7. September 2008 gab sie ihr Bundesligadebüt gegen den Herforder SV und erzielte am 28. September beim 8:0-Sieg gegen den TSV Crailsheim ihre ersten Bundesligatore. Beim DFB-Hallenpokal 2010 wurde sie mit fünf Toren Torschützenkönigin des Turniers.
Zur Saison 2012/13 wechselte Popp mit ihrer Vereinskameradin Luisa Wensing zum VfL Wolfsburg.[4] Mit Wolfsburg gewann sie gleich in ihrer ersten Saison das Triple aus deutscher Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. Ein Jahr später gewann sie mit Wolfsburg erneut die UEFA Women’s Champions League 2013/14. 2019 kam es in Wolfsburg zum „Endspiel“ um die deutsche Meisterschaft. Dabei konnte der Vorjahresmeister VfL Wolfsburg mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen den bis dahin ungeschlagenen 1. FFC Frankfurt seinen Titel verteidigen. Frankfurt brauchte nur ein Unentschieden zum Gewinn der Meisterschaft, während Wolfsburg siegen musste. Popp erzielte in der 89. Spielminute den Siegtreffer. Erneut war Wolfsburg auch im DFB-Pokal siegreich.
In der UEFA Women’s Champions League 2017/18 erreichte sie mit Wolfsburg das Finale gegen Olympique Lyon. Nach 90 torlosen Minuten ging es in die Verlängerung, in der Pernille Harder die Wölfinnen in der 93. Minute in Führung brachte. Drei Minuten später erhielt Popp die Gelb-Rote Karte und anschließend gelangen den Französinnen noch vier Tore.
Im Mai 2008 wurde Alexandra Popp mit der U-17-Nationalmannschaft Europameisterin und erzielte im Finale gegen Frankreich das vorentscheidende 2:0.[5] Im Februar 2010 wurde sie zum ersten Mal in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen und feierte ihr Debüt am 17. Februar 2010 gegen Nordkorea.[6] Beim Algarve-Cup gelangen ihr beim 7:0 gegen Finnland am 26. Februar ihre ersten beiden Länderspieltore. Bei der U-20 Frauen-Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland gewann sie nicht nur mit ihrer Mannschaft den Titel, sondern traf auch noch in jedem Spiel. Mit insgesamt zehn Turniertreffern wurde sie im Anschluss an das Turnier von der FIFA mit dem „Goldenen Schuh“ für die beste Torschützin und dem „Goldenen Ball“ für die beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. Mit ihren 10 Toren ist sie zusammen mit Sydney Leroux und Christine Sinclair zudem Rekordtorschützin bei U-20-Weltmeisterschaften.
2011 gehörte Popp zum deutschen WM-Kader und kam in allen vier Spielen zum Einsatz, wobei sie jeweils eingewechselt wurde. Beim 17:0-Rekordsieg im Rahmen der EM-Qualifikation am 19. November 2011 gegen Kasachstan gelangen ihr ebenso wie Célia Šašić vier Tore. Sie ist damit die siebte deutsche Spielerin, der in einem Länderspiel vier Tore gelangen. An der EM-Endrunde 2013 konnte sie aufgrund einer Knöchelverletzung nicht teilnehmen.[7]
Am 24. Mai 2015 wurde Popp von Bundestrainerin Silvia Neid in den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada berufen. Bei der WM kam sie in sechs Spielen zum Einsatz und erzielte beim 10:0 gegen die Elfenbeinküste das letzte Tor. Am Ende belegte die deutsche Mannschaft nach der ersten Niederlage gegen England den vierten Platz.
2016 wurde Popp für das Olympische Fußballturnier in Brasilien in den Kader der Nationalmannschaft aufgenommen.[8] Sie spielte in allen sechs Spielen des Turniers (eine Auswechslung, eine Einwechslung) und steuerte ein Tor und drei Vorlagen bei. Durch den 2:1-Sieg im Finale gegen Schweden gewann sie die Goldmedaille.[9] und erhielt dafür am 1. November 2016 das Silberne Lorbeerblatt.[10]
Die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden verpasste Popp wie bereits 2013 verletzungsbedingt.
Popp führte das deutsche Team bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich als Spielführerin aufs Feld. Im Achtelfinale gegen Nigeria erzielte sie bei ihrem einhundertsten Einsatz für die Nationalelf das Auftakt-Tor per Kopfball. Durch eine 1:2-Niederlage im anschließenden Viertelfinale gegen Schweden schied das Team aber vorzeitig aus und konnte sich auch nicht für die Olympischen Spiele 2020 qualifizieren.
Am 31. August 2019 erzielte sie beim 10:0-Sieg im ersten Qualifikationsspiel zur EM 2022 gegen Montenegro drei Tore, darunter ihr 50. Länderspieltor.
Bei der EM 2022 in England erzielte sie – wieder als Mannschaftskapitänin – in den drei Gruppenspielen sowie im Viertelfinale und im Halbfinale jeweils mindestens ein Tor, was zuvor noch keiner Spielerin in einer Europameisterschaftsendrunde gelang.[11] Das verlorene Finale gegen England verpasste sie aufgrund einer Muskelverletzung.[12] Im Nachgang des Turniers wurde Popp vom beobachtenden Trainerstab der UEFA in die „Elf des Turniers“ gewählt.[13]
„Die konnten überhaupt nicht Fußball spielen. Ich hab Libero gespielt und konnte einfach bis vors gegnerische Tor durchlaufen. Das war keine Herausforderung für mich.“
Sara Agrež | Rebecka Blomqvist | Jule Brand | Pauline Bremer | Kristin Demann | Merle Frohms | Marina Hegering | Kathrin Hendrich | Svenja Huth | Dominique Janssen | Sveindís Jane Jónsdóttir | Julia Kassen | Katarzyna Kiedrzynek | Lena Lattwein | Lena Oberdorf | Ewa Pajor | Alexandra Popp | Felicitas Rauch | Jill Roord | Sandra Starke | Tabea Waßmuth | Joelle Wedemeyer | Lisa Weiß | Lynn Wilms | Pia-Sophie Wolter
Cheftrainer: Tommy Stroot
1996: Martina Voss | 1997: Bettina Wiegmann | 1998: Silke Rottenberg | 1999: Inka Grings | 2000: Martina Voss | 2001–2008: Birgit Prinz | 2009–2010: Inka Grings | 2011: Fatmire Bajramaj | 2012: Célia Okoyino da Mbabi | 2013: Martina Müller | 2014: Alexandra Popp | 2015: Célia Šašić | 2016: Alexandra Popp | 2017–2019: Dzsenifer Marozsán | 2020: Pernille Harder | 2021: Nicole Billa | 2022: Lea Schüller
Personendaten | |
---|---|
NAME | Popp, Alexandra |
ALTERNATIVNAMEN | Popp, Alex (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Fußballspielerin |
GEBURTSDATUM | 6. April 1991 |
GEBURTSORT | Witten |