Andreas „Andi“ Brehme (* 9. November 1960 in Hamburg-Barmbek) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer. Sein größter Erfolg während seiner aktiven Zeit war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1990, bei der er im Finale den Elfmeter zum Siegtreffer verwandelte.
Andreas Brehme | ||
![]() Andreas Brehme im Jahre 2005 | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 9. November 1960 | |
Geburtsort | Hamburg-Barmbek, Deutschland | |
Größe | 176 cm | |
Position | Linke Außenverteidigung, defensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1965–1978 | Barmbek-Uhlenhorst | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1978–1980 | Barmbek-Uhlenhorst | 66 (10) |
1980–1981 | 1. FC Saarbrücken | 36 0(3) |
1981–1986 | 1. FC Kaiserslautern | 154 (34) |
1986–1988 | FC Bayern München | 59 0(7) |
1988–1992 | Inter Mailand | 116 (11) |
1992–1993 | Real Saragossa | 24 0(1) |
1993–1998 | 1. FC Kaiserslautern | 120 0(9) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
1980–1981 | Deutschland U-21 | 3 0(0) |
1983–1984 | Olympia-Auswahlmannschaft | 10 0(2) |
1984–1994 | Deutschland | 86 0(8) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2000–2002 | 1. FC Kaiserslautern | |
2004–2005 | SpVgg Unterhaching | |
2005–2006 | VfB Stuttgart (Co-Trainer) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: Karriereende 2 Stand: Karriereende |
Brehme begann seine Laufbahn im Alter von fünf Jahren beim Hamburger Verein HSV Barmbek-Uhlenhorst,[1] hatte in Halbzeiten bei Ligaspielen des Vereins als Kind Auftritte als Ballkünstler.[2] Er wurde von seinem Vater Bernd Brehme gefördert und spielte mit 17 Jahren unter ihm als Trainer auf der Liberoposition in Barmbek-Uhlenhorsts Oberliga-Mannschaft.[3] Brehme durchlief eine Lehre zum Maschinenschlosser.[4] Er bestritt ein Probetraining beim Hamburger SV, ein Wechsel kam jedoch nicht zustande,[5] Werder Bremen beobachte ihn mehrmals.[6] 1980 ging er gemeinsam mit seinem Mannschaftskollegen Sigmund Malek zum Zweitligisten 1. FC Saarbrücken, nachdem sich Gespräche mit dem HSV hingezogen hatten.[7] Vermittelt wurde der Wechsel nach Saarbrücken von Felix Magath,[1] ehemaliger Spieler des 1. FC Saarbrücken und damals beim HSV.
1981 wechselte Brehme zum 1. FC Kaiserslautern in die Fußball-Bundesliga. Dank Vielseitigkeit, Beidfüßigkeit, guter Technik und trotz fehlender Schnelligkeit setzte er sich beim Bundesligisten durch und wurde Leistungsträger.[1] 1985 legte der Hamburger SV dem 1. FC Kaiserslautern ein Angebot für Brehme vor, der angab, zur Saison 1985/86 zum HSV wechseln und damit in seine Heimatstadt zurückkehren zu wollen.[8] Der Wechsel wurde nicht vollzogen, auch später in seiner Laufbahn spielte Brehme nie für den Hamburger SV, obwohl Brehme 1985 mit Bezug auf den Verein mit den Worten wiedergegeben wurde: „Schließlich komme ich aus Hamburg, und es wäre das größte, wenn ich einmal in dieser Mannschaft spielen würde.“[9]
Nach seiner Zeit in Kaiserslautern war er als Abwehr- und Mittelfeldspieler für den FC Bayern München, Inter Mailand, Real Saragossa und wiederum für Kaiserslautern aktiv.[10] Die Ablösesumme in Höhe von 2 Millionen DM, die Bayern München 1986 an Kaiserslautern zahlte, um Brehme zu verpflichten, war die bis dahin höchste Summe für einen deutschen Spielertransfer innerhalb der Bundesliga.[11] Nach dem Ende der Saison 1995/96 wollte Brehme seine Laufbahn als Leistungssportler beenden, entschied sich aber um, als ihn am letzten Spieltag der Saison mit Kaiserslautern der Bundesliga-Abstieg ereilte. Er trug 1996/97 zur Erstliga-Rückkehr der Mannschaft und 1997/98 zum Gewinn der Meisterschaft bei.[1]
Mit dem FC Bayern gewann Brehme 1987 die deutsche Meisterschaft. In Italien wurde Brehme 1989 als Fußballer des Jahres ausgezeichnet, 1991 errang er mit Inter Mailand den Sieg im UEFA-Pokal. Mit dem FC Kaiserslautern holte er sowohl 1996 den DFB-Pokal als auch als Bundesligaaufsteiger 1998 die deutsche Meisterschaft. 1998 beendete er seine Karriere als Fußballspieler.[1]
Seinen Einstand in der A-Nationalmannschaft gab er im Februar 1984 unter Jupp Derwall in Warna gegen Bulgarien.[12] Brehme spielte von 1984 bis 1994 in 86 Länderspielen und erzielte dabei acht Treffer.[13] Fünf davon schoss er bei Welt- (4) und Europameisterschaften (1), darunter drei bei WM-Halbfinal- und Finalspielen. Brehme nahm an den Weltmeisterschaften 1986, 1990 und 1994 teil. Der Höhepunkt seiner Laufbahn war der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, bei der er im Finale gegen Argentinien mit seinem Elfmetertor fünf Minuten vor Ende des Spiels den entscheidenden Treffer erzielte. Damit ist er der einzige Spieler, der ein WM-Finale durch einen Strafstoß in der regulären Spielzeit entschieden hat. Brehme trat zu dem Elfmeter an, da Stammschütze Lothar Matthäus Probleme mit seinem Schuh hatte und sich deshalb nicht sicher fühlte.[14]
Seine besondere Stärke war seine Beidfüßigkeit. Er schoss beispielsweise 1986 bei der WM im Viertelfinale gegen Mexiko seinen Elfmeter mit links und verwandelte den Elfmeter im WM-Finale 1990 in Rom mit seinem rechten Fuß flach ins linke Eck.
Im Juni 1999 erwarb er an der Sportschule Hennef in einem Sonderlehrgang für besonders verdiente Nationalspieler die A-Trainerlizenz (Teilnehmerliste: Doris Fitschen, Bettina Wiegmann, Krassimir Balakow, Andreas Brehme, Guido Buchwald, Dieter Eilts, Bernd Hölzenbein, Eike Immel, Manfred Kaltz, Jürgen Klinsmann, Andreas Köpke, Jürgen Kohler, Stefan Kuntz, Pierre Littbarski, Joachim Löw, René Müller, Stefan Reuter, Matthias Sammer und Andreas Zachhuber).
Vom 6. Oktober 2000 bis zum 25. August 2002 war Brehme Teammanager beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. In seiner zweiten Saison bei Kaiserslautern egalisierte die Mannschaft den Start-Rekord des FC Bayern München (aus der Saison 1995/96) von sieben Siegen in Folge. In der Folge eines Steuerskandals im Verein wurde Brehme nach dem Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Friedrich entlassen. In der Saison 2004/05 trainierte er den Zweitligisten SpVgg Unterhaching. Dort trat er am 11. April 2005 zurück.
Beim VfB Stuttgart begann Brehme am 24. Juni 2005, als Co-Trainer unter Giovanni Trapattoni zu arbeiten. Aufgrund eines schlechten Rückrundenstartes wurde er mit dem gesamten Trainerstab am 9. Februar 2006 von seinen Aufgaben freigestellt.
Brehme war für den DFB als Botschafter tätig und leitete die Aktion 1000 Mini-Spielfelder für Kinder und Jugendliche.[15] Andreas Brehme lebt in München und Kitzbühel.
Klaus Augenthaler |
Raimond Aumann |
Uwe Bein |
Thomas Berthold |
Andreas Brehme |
Guido Buchwald |
Thomas Häßler |
Günter Hermann |
Bodo Illgner |
Jürgen Klinsmann |
Jürgen Kohler |
Andreas Köpke |
Pierre Littbarski |
Lothar Matthäus (C) |
Frank Mill |
Andreas Möller |
Hans Pflügler |
Stefan Reuter |
Karl-Heinz Riedle |
Paul Steiner |
Olaf Thon |
Rudi Völler
Teamchef: Franz Beckenbauer
Personendaten | |
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NAME | Brehme, Andreas |
ALTERNATIVNAMEN | Brehme, Andi (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 9. November 1960 |
GEBURTSORT | Hamburg, Bundesrepublik Deutschland |