Mutaz Essa Barshim (arabisch معتز عيسى برشم, DMG Muʿtazz ʿĪsā Baršim; * 24. Juni 1991 in Doha) ist ein katarischer Hochspringer. Seine größten Erfolge sind eine geteilte Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sowie die Weltmeistertitel der Jahre 2017, 2019 und 2022.
Mutaz Essa Barshim ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Katar![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 24. Juni 1991 (31 Jahre) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Doha, Katar | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 189 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 65 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Hochsprung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 2,43 m ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer | Stanisław Szczyrba | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 19. Juli 2022 |
Sein jüngerer Bruder Muamer Aissa Barsham ist ebenfalls als Hochspringer erfolgreich.
Barshim begann seine leichtathletische Laufbahn im Jugendbereich als Geher und Langstreckenläufer, bevor er sich ab 2008 auf den Hochsprung spezialisierte und die Aspire Academy for Sports Excellence in Doha besuchte. Erste internationale Erfolge feierte er 2010. In diesem Jahr wurde er unter anderem Hallenasienmeister in Teheran, Juniorenweltmeister in Moncton und siegte bei den Asienspielen in Guangzhou. Außerdem nahm er an den Hallenweltmeisterschaften in seiner Heimatstadt Doha teil, wo er sich allerdings nicht für das Finale qualifizieren konnte. Zudem gewann er noch bei den Juniorenasienmeisterschaften in Hanoi mit neuem Landesrekord von 2,31 m die Goldmedaille. 2011 gewann Barshim bei den Asienmeisterschaften in Kōbe die Goldmedaille und belegte bei den Weltmeisterschaften in Daegu mit 2,32 m den siebten Platz. Anschließend gewann er bei den Panarabischen Spielen in Doha ebenfalls die Goldmedaille. Bei den Hallenmeisterschaften 2012 in Hangzhou holte Barshim die Goldmedaille und belegte bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul im Finale den neunten Platz.
Bei den Olympischen Spielen 2012 in London erzielte er seinen bis dahin bedeutendsten internationalen Erfolg, wo er sich zusammen mit den höhengleichen Derek Drouin und Robert Grabarz zunächst die Bronzemedaille sicherte. Der Russe Iwan Uchow gewann die Goldmedaille. Nachdem er 2019 nachträglich des Dopings überführt wurde, erkannte man ihm die Platzierung und Medaille ab und Barshim, Drouin und Grabarz wurden Zweite und erhielten die Silbermedaille.
Im folgenden Jahr gewann er bei den Weltmeisterschaften in Moskau die Silbermedaille hinter dem Ukrainer Bohdan Bondarenko und sprang dabei 2,38 m. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2014 in Sopot gewann er mit im ersten Versuch übersprungenen 2,38 m vor dem höhengleichen Favoriten Iwan Uchow den ersten Hallen-WM-Titel für sein Land.[1] Zuvor gewann er auch bei den Hallenasienmeisterschaften in Hangzhou seine dritte Goldmedaille. Am 14. Juni 2014 gewann Bohdan Bondarenko das Diamond-League-Meeting in New York mit 2,42 m. Im selben Wettkampf erreichte auch Mutaz Essa Barshim die gleiche Höhe.[2] Diese persönliche Bestleistung steigerte Barshim am 5. September 2014 beim Diamond-League-Finale in Brüssel um einen Zentimeter. Barshim siegte mit 2,43 m vor Bondarenko (2,40 m) und schob sich damit allein auf den zweiten Platz der ewigen Weltbestenliste.[3] Im September verteidigte er auch erfolgreich seinen Titel bei den Asienspielen im südkoreanischen Incheon.[4]
2015 gewann Barshim bei den Asienmeisterschaften in Wuhan mit 2,20 m nur die Bronzemedaille und verpasste bei den Weltmeisterschaften in Peking mit 2,33 m im Finale als Vierter eine Medaille. 2016 gewann er seine vierte Goldmedaille in Folge bei den Hallenmeisterschaften in Doha und belegte bei den Hallenweltmeisterschaften in Portland den vierten Platz. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann Barshim mit einer Höhe von 2,36 m die Silbermedaille hinter Derek Drouin (2,38 m). Bei den Weltmeisterschaften 2017 in London gewann er als einziger Athlet, der die Höhe von 2,35 m übersprang, die Goldmedaille. Im Jahr 2017 blieb er zudem ungeschlagen, hatte zwei 2,40-m-Sprünge und wurde zum Welt-Leichtathlet des Jahres gewählt.[5]
2018 nahm er an den Hallenasienmeisterschaften in Teheran teil und gewann dort mit neuem Meisterschaftsrekord und Weltjahresbestleistung von 2,38 m die Goldmedaille.[6] Einen Monat später nahm er an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham teil und musste sich dort mit 2,33 m nur dem unter Neutraler Flagge antretenden Russen Danil Lyssenko, der 2,36 m überquerte, geschlagen geben. Nach einer schwerwiegenden Verletzung im Sommer 2018 in Ungarn bestritt Barshim auch im Jahr darauf kaum Wettkämpfe. Jedoch konnte er an den Heimweltmeisterschaften in Doha mit einer Sprunghöhe von 2,37 m im Finale erfolgreich seinen Titel von London verteidigen.[7] Das Internationale Olympische Komitee (IOC) gab im Januar 2019 die Disqualifikation von Iwan Uchow, dem Olympiasieger von 2012, bekannt. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof im April 2021 das Urteil bestätigt hatte, rückte Barshim um einen Platz vor und erhielt – zusammen mit Drouin und Grabarz – die Silbermedaille zugesprochen.[8]
2021 startete er die Saison in Doha und siegte dann Anfang Mai mit 2,30 m bei Ready Steady Tokyo - Athletics.[9] Anschließend wurde er bei der Doha Diamond League mit 2,30 m Zweiter und wurde bei der Golden Gala Pietro Mennea mit derselben Höhe nur Fünfter. Anfang August startete er bei den Olympischen Spielen in Tokio und dort hatten Barshim und der Italiener Gianmarco Tamberi beide gleich viele Versuche nach übersprungenen 2,37 m und dreifach missglückten Sprüngen über 2,39 m. Ein Offizieller des IOC fragte beide, ob sie die Regeln kennen, dass ein Stechen mit einem letzten Sprung den Olympiasieger küren könne. Auf die Frage von Barshim, ob die beiden guten Freunde mit der Goldmedaille ausgezeichnet werden können, bestätigte dies der Kampfrichter und der Wettkampf endete mit zwei Olympiasiegern.[10] Beide sprangen sich überglücklich in die Arme. Tamberi äußerte in einem Interview nach der Entscheidung, er „hätte [s]eine Medaille niemals mit jemand anderem geteilt“ außer Barshim, da beide gut befreundet wären und beide dieselbe Verletzung durchgemacht hätten.[11][12] Am 19. Juli 2022 gewann Barshim bei den Weltmeisterschaften in Eugene seine dritte Weltmeisterschaft.[13]
1896: Vereinigte Staaten 44 Ellery Clark |
1900: Vereinigte Staaten 45
Irving Baxter |
1904: Vereinigte Staaten 45
Samuel Jones |
Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45
Con Leahy |
1908: Vereinigte Staaten 46
Harry Porter |
1912: Vereinigte Staaten 48
Alma Richards |
1920: Vereinigte Staaten 48
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1924: Vereinigte Staaten 48
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1928: Vereinigte Staaten 48
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1932: Kanada 1921
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1936: Vereinigte Staaten 48
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1948: Australien
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1952: Vereinigte Staaten 48
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1956: Vereinigte Staaten 48
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1960: Sowjetunion 1955
Robert Schawlakadse |
1964: Sowjetunion 1955
Waleri Brumel |
1968: Vereinigte Staaten
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1972: Sowjetunion 1955
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1976: Polen 1944
Jacek Wszoła |
1980: Deutschland Demokratische Republik 1949
Gerd Wessig |
1984: Deutschland Bundesrepublik
Dietmar Mögenburg |
1988: Sowjetunion
Hennadij Awdjejenko |
1992: Kuba
Javier Sotomayor |
1996: Vereinigte Staaten
Charles Austin |
2000: Russland
Sergei Kljugin |
2004: Schweden
Stefan Holm |
2008: Russland
Andrei Silnow |
2012: Vereinigte Staaten
Erik Kynard
2016: Kanada
Derek Drouin |
2020: Katar
Mutaz Essa Barshim und Italien
Gianmarco Tamberi
Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik
1983: Hennadij Awdjejenko | 1987: Patrik Sjöberg | 1991: Charles Austin | 1993: Javier Sotomayor | 1995: Troy Kemp | 1997: Javier Sotomayor | 1999: Wjatscheslaw Woronin | 2001: Martin Buß | 2003: Jacques Freitag | 2005: Jurij Krymarenko | 2007: Donald Thomas | 2009: Jaroslaw Rybakow | 2011: Jesse Williams | 2013: Bohdan Bondarenko | 2015: Derek Drouin | 2017: Mutaz Essa Barshim | 2019: Mutaz Essa Barshim | 2022: Mutaz Essa Barshim
Liste der Weltmeister in der Leichtathletik
1985: Patrik Sjöberg | 1987: Igor Paklin | 1989: Javier Sotomayor | 1991: Hollis Conway | 1993: Javier Sotomayor | 1995: Javier Sotomayor | 1997: Charles Austin | 1999: Javier Sotomayor | 2001: Stefan Holm | 2003: Stefan Holm | 2004: Stefan Holm | 2006: Jaroslaw Rybakow | 2008: Stefan Holm | 2010: Iwan Uchow | 2012: Dimitrios Chondrokoukis | 2014: Mutaz Essa Barshim | 2016: Gianmarco Tamberi | 2018: Danil Lyssenko | 2022: Woo Sang-hyeok
1973: Teymour Ghiasi | 1975: Teymour Ghiasi | 1979: Kazunori Koshikawa | 1981: Zhu Jianhua | 1983: Zhu Jianhua | 1985: Shuji Ujino | 1987: Liu Yunpeng | 1989: Cho Hyun-wook | 1991: Lee Jin-taek | 1993: Lee Jin-taek | 1995: Lee Jin-taek | 1998: Zhou Zhongge | 2000: Jurij Pachljajew | 2002: Cui Kai | 2003: Wang Zhouzhou | 2005: Manjula Kumara | 2007: Lee Hup Wei | 2009: Manjula Kumara | 2011: Mutaz Essa Barshim | 2013: Bi Xiaoliang | 2015: Takashi Etō | 2017: Woo Sang-hyeok | 2019: Majd Eddin Ghazal
Personendaten | |
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NAME | Barshim, Mutaz Essa |
KURZBESCHREIBUNG | katarischer Hochspringer |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1991 |
GEBURTSORT | Doha |