Rüdiger Selig (* 19. Februar 1989 in Zwenkau) ist ein deutscher Radrennfahrer.
Bei den Deutschen Straßenmeisterschaften 2011 in Cottbus belegte Rüdiger Selig den dritten Platz in der Klasse U23. Anfang Juli gewann er die Internationale Oder-Rundfahrt. Wenige Tage später wurde er im Berliner Velodrom deutscher Meister im Punktefahren. Ende Juli belegte er bei der polnischen Mazovia-Tour in der Gesamtwertung Platz zwei mit einer Sekunde Rückstand auf den Sieger Robert Radosz.[1] Nach diesen Erfolgen wurde er für die zweite Hälfte der Saison 2011 vom luxemburgischen ProTeam Leopard Trek als Stagiaire unter Vertrag genommen. In dieser Zeit konnte er überraschend das Memorial Frank Vandenbroucke, ein belgisches Eintagesrennen der UCI-Kategorie 1.1, im Massensprint gewinnen.[2]
Von 2012 bis 2015 fuhr Selig beim ProTeam Katusha und gewann in dieser Zeit mit der Volta Limburg Classic 2013 ein weiteres Eintagesrennen der ersten Kategorie. Zur Saison 2016 wechselte er zum Team Bora-Argon 18, mit dem er auch zum ersten Mal an einer Grand Tour, der Vuelta á España, teilnahm. Dabei war seine beste Etappenplatzierung ein zweiter Rang in einem Massensprint. Ebenso Zweiter in einem Massensprint wurde Selig bei seiner zweiten Grand Tour, dem Giro d’Italia 2017, die er allerdings nicht beenden konnte. Anschließend wurde Selig vornehmlich als Anfahrer für Peter Sagan und Sam Bennett und ab 2018 auch für Pascal Ackermann eingesetzt.[3][4] Im Sprint einer kleineren Gruppe auf der 2. Etappe der Slowakei-Rundfahrt 2018 gelang ihm ein weiterer individueller Erfolg.[5]
Abseits seiner sportlichen Leistungen wurde Selig auch bekannt für sein im Straßenradsport hilfsbereites Verhalten bei Stürzen von Kollegen: Beim Dwars door Vlaanderen 2015 stürzte er in einen Graben und kümmerte sich anschließend um den regungslos auf der Straße liegenden Marcel Aregger. Nachdem August Jensen während des Sprintfinals des Scheldeprijses 2020 schwer gestürzt war, fuhr Selig zurück, um ihm zu helfen.[6]
Selig wechselt im Januar 2022 zum belgischen UCI WorldTeam Lotto Soudal, wo er Teil des Sprintzugs von Caleb Ewan werden soll.[7]
Seit 2019 ist Rüdiger Selig Namenspate für das "Rüdiger Selig Future Team" in der Abteilung Radsport des SC DHfK Leipzig.[8]
2010
2011
2013
2015
2018
Grand Tour | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
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![]() | – | DNF | DNF | 127 | – | – | DNF |
![]() | – | 165 | – | – | – | – | … |
![]() | 156 | – | – | – | 141 | – | … |
1981 Dieter Giebken |
1982–88 nicht ausgetragen |
1989 Werner Müller |
1990 Hans-Joachim Pohl |
1991 Andreas Walzer |
1992, 1995, 2004 Guido Fulst |
1993, 1996 Andreas Beikirch |
1994 Erik Weispfennig |
1997 Andreas Kappes (wegen Dopings aberkannt) |
1998 Christian Lademann |
1999, 2000, 2005 Andreas Kappes |
2001, 2002 Andreas Müller |
2003 Marc Altmann |
2006 Sebastian Frey |
2007, 2016 Roger Kluge |
2008 Robert Bartko |
2009 Olaf Pollack (wegen Dopings aberkannt) |
2010 Franz Schiewer |
2011 Rüdiger Selig |
2012 Robert Bengsch |
2013, 2015 Marcel Kalz |
2014 Leon Rohde |
2017 Henning Bommel |
2018 Erik Schubert |
2019 Theo Reinhardt
Personendaten | |
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NAME | Selig, Rüdiger |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 19. Februar 1989 |
GEBURTSORT | Zwenkau |