Kenny De Ketele (* 5. Juni 1985 in Oudenaarde) ist ein ehemaliger belgischer Radrennfahrer; er war einer der dominierenden Bahnradsportler seines Landes in den 2010er Jahren. Nach seinem Rücktritt vom aktiven Radsport im Jahre 2021 wurde er Assistent des belgischen Bahn-Nationaltrainers.
2003 wurde Kenny De Ketele zweifacher belgischer Junioren-Meister, im Punktefahren und in der Einerverfolgung. 2004 wurde er mit seinem Teamkollegen Iljo Keisse U23-Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren. Beim Bahnrad-Weltcup in Moskau belegte er 2006 mit seinem Landsmann Keisse, der bereits in der Espoir-Zeit De Keteles Standard-Partner war, den fünften Platz im Madison.
2011 wurde De Ketele gemeinsam mit Keisse Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren; im Jahr darauf errang er mit Gijs Van Hoecke den Titel des Weltmeisters in dieser Disziplin. 2013 errang er bei den Bahn-Europameisterschaften in Apeldoorn gemeinsam mit Van Hoecke die Bronzemedaille.
Kenny De Ketele startete im Laufe seiner Laufbahn bei über 30 Sechstagerennen. Bis 2013 gewann er vier mit verschiedenen Partnern.[1] 2015 gewann er gemeinsam mit Moreno De Pauw die erste Austragung des neu aufgelegten Sechstagerennens in London.[2] Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2017 wurde er Vize-Weltmeister im Punktefahren, gemeinsam mit Moreno De Pauw errang er Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren. 2019 belegte er bei der Bahn-WM erneut im Zweier-Mannschaftsfahren Platz drei, dieses Mal mit Robbe Ghys. Gemeinsam gewannen die beiden Fahrer 2019 auch da Sechstagerennen von Gent. Im Januar 2020 siegte er mit Nils Politt beim Sechstagerennen in Bremen.
2021 nahm De Ketele an den Olympischen Spielen in Tokio teil: Im Zweier-Mannschaftsfahren belegte er mit Robby Ghys Platz vier, im Omnium belegte er Platz 13. Bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2021 errang er im Zweier-Mannschaftsfahren Silber mit Lindsay De Vylder. Ebenfalls Silber gewann er bei den Weltmeisterschaften im Punktefahren sowie mit Ghys Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren. Zum Ende des Jahres 2021 beendete er seine aktive Radsportlaufbahn.
Von Mitte 2017 bis Ende 2018 war Kenny De Ketele vorübergehend Trainer des belgischen Radsportverbandes für die Nachwuchs-Bahnfahrer im Ausdauerbereich; sein Nachfolger wurde Nicky Cocquyt.[3][4] Seit 2022 fungiert er gemeinsam mit Cocquyt als Assistent des belgischen Nationaltrainers Tim Carswell.
Von 2017 bis 2021 gehörte De Ketele der Athletenkommission der UCI an.[5]
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1995, 1996 Silvio Martinello/Marco Villa | 1997 Joan Llaneras/Miguel Alzamora | 1998 Etienne De Wilde/Matthew Gilmore | 1999, 2006 Isaac Gálvez/Joan Llaneras | 2000 Erik Weispfennig/Stefan Steinweg | 2001 Jérôme Neuville/Robert Sassone | 2002 Jérôme Neuville/Franck Perque | 2003, 2007 Bruno Risi/Franco Marvulli | 2004 Juan Esteban Curuchet/Walter Pérez | 2005 Mark Cavendish/Rob Hayles | 2008, 2016 Mark Cavendish/Bradley Wiggins | 2009 Michael Mørkøv/Alex Rasmussen | 2010, 2011 Leigh Howard/Cameron Meyer | 2012 Kenny De Ketele/Gijs Van Hoecke | 2013 Vivien Brisse/Morgan Kneisky | 2014 David Muntaner/Albert Torres | 2015 Bryan Coquard/Morgan Kneisky | 2017 Morgan Kneisky/Benjamin Thomas | 2018, 2019 Roger Kluge/Theo Reinhardt | 2020, 2021 Lasse Norman Hansen/Michael Mørkøv
2000 Jimmi Madsen/Bruno Walrave | 2001, 2002 Matthew Gilmore/Joop Zijlaard | 2003 Bradley Wiggins/Joop Zijlaard | 2005 Alexei Schmidt/Cordiano Dagnoni | 2006 Iljo Keisse/Michel Vaarten | 2007, 2008 Matthé Pronk/Joop Zijlaard | 2009, 2015 Kenny De Ketele/Michel Vaarten | 2011 Peter Schep/Joop Zijlaard | 2012 Davide Viganò/Cordiano Dagnoni | 2013 Elia Viviani/Christian Dagnoni | 2014 Jesper Mørkøv/René Dupont | 2016 Casper von Folsach/Stinus Roslund | 2017, 2019 Achim Burkart/Christian Ertel | 2018 Nick van der Lijke/René Kos
Die Derny-Europameisterschaften 2004 und 2010 fielen aus organisatorischen Gründen aus. Die Europameisterschaften vor 2000 waren keine offiziellen Austragungen.
Personendaten | |
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NAME | De Ketele, Kenny |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1985 |
GEBURTSORT | Oudenaarde |