Lea Sophie Friedrich (* 7. Januar 2000 in Dassow) ist eine deutsche Bahnradsportlerin, die auf Kurzzeitdisziplinen spezialisiert ist.
Lea Sophie Friedrich spielte zunächst sechs Jahre lang Fußball, bis ein Bekannter ihr besonderes sportliches Talent erkannte und sie zu einem Radsporttraining einlud.[1][2]
Ab 2011 fuhr Friedrich Radrennen auf der Bahn. Nach dem Gewinn von Landestiteln in ihren jeweiligen Altersklassen startete sie 2015 bei den deutschen Bahnmeisterschaften in Berlin und errang zwei Titel in der Jugendklasse, ebenso im Jahr darauf bei den Meisterschaften in Cottbus. Ab 2013 besuchte sie das Sportgymnasium Schwerin.[3]
2017 startete Lea Friedrich bei den Junioren-Bahnweltmeisterschaften und holte mit Emma Götz Silber im Teamsprint und im 500-Meter-Zeitfahren sowie Bronze im Sprint. Damit war sie die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin bei dieser WM.[4] Bei den Junioren-Europameisterschaften im selben Jahr errang sie jeweils Silber in Sprint, im Zeitfahren und im Teamsprint (mit Emma Götz). Zudem wurde sie dreifache deutsche Junioren-Meisterin. Bei den deutschen Bahnmeisterschaften 2018 errang sie erneut drei Titel im Juniorenbereich. Darüber hinaus wurde sie gemeinsam mit Miriam Welte deutsche Meisterin im Teamsprint der Elite.
Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften der Junioren 2018 war Lea Friedrich die erfolgreichste Sportlerin, da sie alle vier Titel in den Kurzzeitdisziplinen Sprint, 500-Meter-Zeitfahren, Keirin und Teamsprint (mit Emma Götz und Alessa-Catriona Pröpster) errang. Bei ihrem ersten Start bei Elite-Weltmeisterschaften, bei den Titelkämpfen 2019 im polnischen Pruszków, belegte sie im Sprint Platz vier. 2019 errang sie zwei Titel bei den U23-Europameisterschaften (500-Meter-Zeitfahren und Keirin) sowie Silber im Sprint. 2020 wurde sie in Berlin zweifache Weltmeisterin, in Zeitfahren und mit Emma Hinze und Pauline Grabosch im Teamsprint. Bei U23-Europameisterschaften errang sie vier Titel.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio errang Friedrich gemeinsam mit Emma Hinze im Teamsprint die Silbermedaille.[5] Im Sprint stellte sie mit 10,310 Sekunden einen olympischen Rekord für die K.o.-Runde auf.[6] Im Oktober 2021 wurde Friedrich im schweizerischen Grenchen Europameisterin im Keirin. Im selben Monat war sie bei den Weltmeisterschaften in Roubaix die erfolgreichste Teilnehmerin. Sie gewann die Titel im Zeitfahren, im Keirin und mit Pauline Grabosch und Emma Hinze im Teamsprint, und errang zudem im Sprint die Silbermedaille. Im Dezember des Jahres belegte sie bei der UCI Track Champions League 2021 in der Gesamtwertung der Kurzzeitdisziplinen Platz zwei hinter ihrer Landsfrau Emma Hinze. 2022 wurde sie erneut Europameisterin im Keirin.
Im Februar 2018 wurde Lea Friedrich als Sportlerin des Jahres 2017 von Mecklenburg-Vorpommern geehrt,[1] zwei Jahre später erhielt sie diese Auszeichnung erneut.[7] Im Dezember 2018 wurde sie als deutsche Nachwuchsradsportlerin des Jahres ausgezeichnet.[8] 2019 wurde sie gemeinsam mit Alessa-Catriona Pröpster und Emma Götz zu Deutschlands Junioren-Mannschaft des Jahres gewählt.[9]
Im Februar 2021 wurde Lea Sophie Friedrich, die ein Duales Studium bei der Bundespolizei absolviert hat, zur Polizeimeisterin ernannt.[10] Im Oktober 2021 wurde sie von den rund 4000 Sporthilfe-geförderten Athletinnen und Athleten zur „Sportlerin des Monats“ gewählt.[11]
2002 Li Na | 2003 Swetlana Grankowskaja | 2004, 2005 Clara Sanchez | 2006 Christin Muche | 2007 Victoria Pendleton | 2008 Jennie Reed | 2009 Guo Shuang | 2010 Simona Krupeckaitė | 2011, 2012, 2015 Anna Meares | 2013 Rebecca James | 2014, 2016, 2017 Kristina Vogel | 2018 Nicky Degrendele | 2019 Lee Wai-sze | 2020 Emma Hinze | 2021, 2022 Lea Sophie Friedrich
1995–1999 Félicia Ballanger | 2001 Nancy Contreras | 2000, 2002, 2003, 2005, 2006 Natalja Zilinskaja | 2004, 2007, 2010, 2012 Anna Meares | 2008 Lisandra Guerra | 2009 Simona Krupeckaitė | 2011 Olga Panarina | 2013 Lee Wai-sze | 2014, 2018 Miriam Welte | 2015, 2016 Anastassija Woinowa | 2017, 2019 Darja Schmeljowa | 2020, 2021 Lea Sophie Friedrich | 2022 Taky Marie-Divine Kouamé
2010 Olga Panarina | 2011 Victoria Pendleton | 2012 Simona Krupeckaitė | 2013, 2015 Elis Ligtlee | 2014, 2017 Kristina Vogel | 2016 Ljubow Bassowa | 2018, 2019 Mathilde Gros | 2020 Olena Starykowa | 2021, 2022 Lea Sophie Friedrich
2010 Clair/Sanchez | 2011 Pendleton/Varnish | 2012 Krupeckaitė/Gaivenytė | 2013 Breschniwa/Strelzowa | 2014 Breschniwa/Woinowa | 2015–2018 Schmeljowa/Woinowa | 2019 Schmeljowa/Woinowa/Rogowaja | 2020 Woinowa/Schmeljowa/Antonowa | 2021 Braspennincx/Lamberink/van de Wouw/van der Peet | 2022 Hinze/Grabosch/Friedrich
1976–1980 Beate Habetz | 1981–1983 Claudia Lommatzsch | 1984 Birgit Strecke | 1985, 1986 Gabi Altweck | 1987, 1989, 1990 Gabi Dorausch | 1988 Andrea Beitzel | 1991, 1992, 1993, 1996 Annett Neumann | 1997 Kathrin Freitag | 1998, 2001, 2002 Susan Panzer | 1999, 2003 Katrin Meinke | 2000 Kathrin Freitag | 2004, 2005, 2008 Christin Muche | 2006, 2007, 2009 Dana Glöß | 2010–2017 Kristina Vogel | 2018 Miriam Welte | 2019 Lea Sophie Friedrich | 2022 Emma Hinze
2003–2008 Christin Muche | 2009, 2011, 2015 Miriam Welte | 2010, 2013, 2014, 2017 Kristina Vogel | 2012 Charlott Arndt | 2016, 2018, 2022 Emma Hinze | 2019 Lea Sophie Friedrich
2011 Verena Jooß/Miriam Welte | 2013 Kristina Vogel/Miriam Welte | 2014 Doreen Heinze/Kristina Vogel | 2015 Gudrun Stock/Kristina Vogel | 2016, 2017 Pauline Grabosch/Kristina Vogel | 2018 Lea Sophie Friedrich/Miriam Welte | 2019 Miriam Welte/Emma Hinze | 2022 Lea Sophie Friedrich/Sandra Hainzl/Emma Hinze
2012 fiel dieser Wettbewerb mangels Starterinnen aus, 2020 und 2021 wurden die Meisterschaften wegen der Corona-Epidemie nicht ausgetragen.
Personendaten | |
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NAME | Friedrich, Lea Sophie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bahnradsportlerin |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 2000 |
GEBURTSORT | Dassow |