Vernon Forrest (* 12. Januar 1971 in Augusta, Georgia; † 25. Juli 2009 in Atlanta, Georgia), auch bekannt als The Viper, war ein amerikanischer Profiboxer. Er war Weltmeister der Verbände IBF und WBC im Weltergewicht sowie WBC-Weltmeister im Superweltergewicht und war bekannt für seine zwei Kämpfe gegen Shane Mosley. Vernon Forrest wurde am 25. Juli bei einem Überfall an einer Tankstelle mehrmals in den Rücken geschossen. Er starb noch vor Ort.
Vernon Forrest ![]() | |
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Daten | |
Geburtsname | Vernon Forrest |
Geburtstag | 12. Januar 1971 |
Geburtsort | Augusta, Georgia |
Todestag | 25. Juli 2009 |
Todesort | Atlanta, Georgia |
Nationalität | US-Amerikanisch |
Kampfname(n) | The Viper |
Gewichtsklasse | Weltergewicht Superweltergewicht |
Stil | Linksauslage |
Größe | 1,83 m |
Reichweite | 1,85 m |
Kampfstatistik als Profiboxer/in | |
Kämpfe | 45 |
Siege | 41 |
K.-o.-Siege | 29 |
Niederlagen | 3 |
Keine Wertung | 1 |
Profil in der BoxRec-Datenbank |
Vernon Forrest begann mit seinem 9. Lebensjahr zu boxen. Er stellte als Amateur einen beeindruckenden Rekord von 225 Siegen zu 16 Niederlagen auf. Er wurde 1991 US Junior Weltergewicht Champion und gewann im gleichen Jahr eine Silbermedaille bei den World Amateur Boxing Championships. Forrest war der Erste in seiner Familie, welcher einen Highschool-Abschluss schaffte. Des Weiteren begann er sein Studium in Business Administrations an der Northern Michigan University. Forrest brach das College aber ab und trainierte weiter in der US-amerikanischen Nationalmannschaft unter der Führung von Trainer Al Mitchell.
Vernon Forrest war 1992 Mitglied der olympischen US-Mannschaft, welche in Barcelona antrat. Nachdem er Shane Mosley bezwang, war er der Goldfavorit im Turnier. Jedoch wurde er einen Tag zuvor durch eine Lebensmittelvergiftung so stark geschwächt, dass er in der ersten Runde von Peter Richardson besiegt wurde. Forrest kehrte nach Augusta zurück. Er zog dann später nach Las Vegas, wo er seine Profikarriere begann.
Am 25. November 1992 hatte Forrest sein Profidebüt gegen Charles Hawkins welchen er durch technischen k.o. in der ersten Runde besiegte. Bis Ende 1996 besiegte er 18 Gegner davon 15 vorzeitig und gewann den unbedeutenden Titel der IBC. Er setzte seine Erfolgsserie fort und konnte bis 2000 noch den WBC Continental Americas,- sowie den NABF-Titel gewinnen.
Am 26. August 2000 boxte er um die Weltmeisterschaft nach Version der IBF gegen Raul Frank. In der dritten Runde wurde der Kampf nach einem unabsichtlichen Kopfstoß abgebrochen und als No Contest gewertet.
Neun Monate später kam es zu einem Rückkampf gegen Frank im Madison Square Garden in New York City. Forrest war Frank überlegen und besiegte ihn durch einen einstimmigen Punktsieg nach zwölf Runden und wurde somit erstmals Weltergewichtsweltmeister.
Nachdem er seinen IBF-Titel abgelegt hatte kämpfte er gegen Shane Mosley um dessen WBC-Titel. Viele Beobachter sahen in Mosley den besten Boxer in seiner Gewichtsklasse und war hoher Favorit. Am 26. Januar 2002 schaffte er es, Shane Mosley seinen Titel durch einen einstimmigen Punktsieg abzunehmen und somit zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Sechs Monate später, am 20. Juli 2002, konnte Forrest seine Leistung in einem Rückkampf wiederholen und besiegte Mosley erneut durch einen einstimmigen Punktsieg. Seine zwei Siege gegen Mosley brachten Forrest den Titel des Ring Magazine Fighter of the Year 2002.
Am 12. Juli 2003 kämpfte er in einem Vereinigungskampf gegen Ricardo Mayorga um dessen Titel der WBA. Forrest musste zum ersten Mal in seiner Karriere eine Niederlage hinnehmen und verlor durch technischen k.o. in der dritten Runde. Auch im Rückkampf verlor Forrest gegen Mayorga, diesmal durch eine umstrittene Mehrheitsentscheidung. Zwei Punktrichter werteten den Kampf 112-116 und 114-115 zugunsten Mayorgas. Ein Punktrichter sah ein Unentschieden (114-114). Sportjournalisten und Beobachter vor Ort waren der Meinung, dass Forrest den Kampf nach Punkten gewann.
Nach seinen Weltmeisterschaftskämpfen musste Forrest wegen diversen Verletzungen zwei Jahre pausieren. Sein linker Arm musste dreimal operiert werden. Einmal an seinem linken Ellbogengelenk um seine Knorpel, und Nervenschäden zu beseitigen sowie zwei Operationen an seiner Schulter. In seinem ersten Kampf im Superweltergewicht nach den Niederlagen gegen Ricardo Mayorga und den überstandenen Verletzungen, besiegte er Sergio Rios nach zwei Runden durch technischen k.o. Danach gewann er einen Kampf gegen Elco Garcia durch technischen k.o. in Runde zehn. Er besiegte Ike Quartey am 5. August 2006 nach Punkten, obwohl ihm ein Punkt wegen eines Tiefschlages abgezogen wurde. Das Punkturteil war einstimmig und betrug 95-94, 95-94, und 96-93.
Am 28. Juli 2007 kämpfte Forrest um den WBC-Superweltergewichtstitel gegen Carlos Baldomir. Er konnte in diesem Kampf häufig Treffer mit seiner rechten Schlaghand verbuchen und gewann überlegen durch einstimmige Punktentscheidung, obwohl ihm in der neunten Runde abermals einen Punkt durch einen Tiefschlag abgezogen wurde. Das Punkturteil betrug 118-109, 118-109 und 116-111. Fünf Monate später verteidigte er seinen Titel gegen Michele Piccirillo und besiegte ihn in der elften Runde durch TKO.
Sein nächster Gegner war Sergio Mora gegen den er am 7. Juni 2008 seinen Titel durch eine knappe Mehrheitsentscheidung verlor. Dem Kampf waren Pöbeleien vorausgegangen. Unter anderem sagte Forrest, dass Mora auf einer Krankentrage hinausgetragen werde.[1][2][3][4] Nur drei Monate später konnte er durch einen einstimmigen Punktsieg (117-110, 119-108, 118-109) in einem Rückkampf gegen Sergio Mora den Titel zurückgewinnen und wurde zum zweiten Mal Superweltergewichtsweltmeister.[5]
Am Morgen des 25. Juli 2009 fuhr Forrest mit seinem 11 Jahre alten Patenkind zu einer Tankstelle in Mechanicsville, Atlanta.[6] Als das Kind in die Tankstelle ging, wollte Forrest einen Reifen seines Wagens aufpumpen. Dann bedrohte ihn ein Mann mit einer Waffe, bestahl ihn und floh. Forrest, der selbst bewaffnet war, verfolgte den Mann und Schüsse fielen. Kurz darauf drehte Forrest um und lief zurück zur Tankstelle. Der Mann hatte ihm sieben- bis achtmal in den Rücken geschossen. Der Täter und eine zweite Person flohen in einem roten Auto.[7] Forrest starb kurz darauf an den Folgen der Schüsse. Er wurde 38 Jahre alt.[8]
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Félix Trinidad | Boxweltmeister im Weltergewicht (IBF) 12. Mai 2001 bis 12. Dezember 2001 | vakant Michele Piccirillo |
Shane Mosley | Boxweltmeister im Weltergewicht (WBC) 26. Januar 2002 bis 25. Januar 2003 | Ricardo Mayorga |
Floyd Mayweather Jr. | Boxweltmeister im Superweltergewicht (WBC) 28. Juli 2007 bis 7. Juni 2008 | Sergio Mora |
Sergio Mora | Boxweltmeister im Superweltergewicht (WBC) 13. September 2008 bis 21. Mai 2009 | vakant Sergio Martínez |
1922: Harry Greb | 1923: Jack Dempsey | 1924: Harry Greb | 1925: Paul Berlenbach | 1926: Gene Tunney | 1927: Mickey Walker | 1928: Gene Tunney | 1929: Tommy Loughran | 1930: Max Schmeling | 1931: Tommy Loughran | 1932: Jack Sharkey | 1933: keine Preisvergabe | 1934: Tony Canzoneri & Barney Ross | 1935: Barney Ross | 1936: Joe Louis | 1937: Henry Armstrong | 1938: Joe Louis | 1939: Joe Louis | 1940: Billy Conn | 1941: Joe Louis | 1942: Sugar Ray Robinson | 1943: Fred Apostoli | 1944: Beau Jack | 1945: Willie Pep | 1946: Tony Zale | 1947: Gus Lesnevich | 1948: Ike Williams | 1949: Ezzard Charles | 1950: Ezzard Charles | 1951: Sugar Ray Robinson | 1952: Rocky Marciano | 1953: Carl Olson | 1954: Rocky Marciano | 1955: Rocky Marciano | 1956: Floyd Patterson | 1957: Carmen Basilio | 1958: Ingemar Johansson | 1959: Ingemar Johansson | 1960: Floyd Patterson | 1961: Joe Brown | 1962: Dick Tiger | 1963: Muhammad Ali | 1964: Emile Griffith | 1965: Dick Tiger | 1966: Muhammad Ali | 1967: Joe Frazier | 1968: Nino Benvenuti | 1969: José Nápoles | 1970: Joe Frazier | 1971: Joe Frazier | 1972: Muhammad Ali & Carlos Monzón | 1973: George Foreman | 1974: Muhammad Ali | 1975: Muhammad Ali | 1976: George Foreman | 1977: Carlos Zárate | 1978: Muhammad Ali | 1979: Sugar Ray Leonard | 1980: Thomas Hearns | 1981: Sugar Ray Leonard & Salvador Sánchez | 1982: Larry Holmes | 1983: Marvin Hagler | 1984: Thomas Hearns | 1985: Marvin Hagler & Donald Curry | 1986: Mike Tyson | 1987: Evander Holyfield | 1988: Mike Tyson | 1989: Pernell Whitaker | 1990: Julio César Chávez | 1991: James Toney | 1992: Riddick Bowe | 1993: Michael Carbajal | 1994: Roy Jones | 1995: Óscar de la Hoya | 1996: Evander Holyfield | 1997: Evander Holyfield | 1998: Floyd Mayweather Jr. | 1999: Paulie Ayala | 2000: Félix Trinidad | 2001: Bernard Hopkins | 2002: Vernon Forrest | 2003: James Toney | 2004: Glen Johnson | 2005: Ricky Hatton | 2006: Manny Pacquiao | 2007: Floyd Mayweather Jr. | 2008: Manny Pacquiao | 2009: Manny Pacquiao | 2010: Sergio Martínez | 2011: Andre Ward | 2012: Nonito Donaire | 2013: Adonis Stevenson | 2014: Sergei Kowaljow | 2015: Tyson Fury | 2016: Carl Frampton | 2017: Wassyl Lomatschenko | 2018: Oleksandr Ussyk | 2019: Saúl Álvarez | 2020: Tyson Fury & Teófimo López
1938: Jack Dempsey | 1939: Billy Conn | 1940: Henry Armstrong | 1941: Joe Louis | 1942: Barney Ross | 1943: Boxers of the Armed Forces | 1944: Benny Leonard | 1945: Jimmy Walker | 1946: Tony Zale | 1947: Gus Lesnevich | 1948: Sugar Ray Robinson | 1949: Ezzard Charles | 1950: Ezzard Charles | 1951: Jersey Joe Walcott | 1952: Rocky Marciano | 1953: Kid Gavilán | 1954: Carl Olson | 1955: Carmen Basilio | 1956: Floyd Patterson | 1957: Carmen Basilio | 1958: Archie Moore | 1959: Ingemar Johansson | 1960: Floyd Patterson | 1961: Gene Fullmer | 1962: Dick Tiger | 1963: Emile Griffith | 1964: Willie Pastrano | 1965: Muhammad Ali | 1966: Dick Tiger | 1967: Carlos Ortiz | 1968: Bob Foster | 1969: Joe Frazier | 1970: Ken Buchanan | 1971: Joe Frazier | 1972: Carlos Monzón | 1973: George Foreman | 1974: Muhammad Ali | 1975: Muhammad Ali & Joe Frazier | 1976: Howard Davis, Leo Randolph, Sugar Ray Leonard, Leon Spinks & Michael Spinks | 1977: Ken Norton | 1978: Larry Holmes | 1979: Sugar Ray Leonard | 1980: Thomas Hearns | 1981: Sugar Ray Leonard | 1982: Aaron Pryor | 1983: Marvin Hagler | 1984: Thomas Hearns | 1985: Marvin Hagler | 1986: Mike Tyson | 1987: Julio César Chávez | 1988: Mike Tyson | 1989: Pernell Whitaker | 1990: Evander Holyfield | 1991: James Toney | 1992: Riddick Bowe | 1993: Pernell Whitaker | 1994: George Foreman | 1995: Óscar de la Hoya | 1996: Evander Holyfield | 1997: Evander Holyfield | 1998: Shane Mosley | 1999: Lennox Lewis | 2000: Félix Trinidad | 2001: Bernard Hopkins | 2002: Vernon Forrest | 2003: James Toney | 2004: Glen Johnson | 2005: Ricky Hatton | 2006: Manny Pacquiao | 2007: Floyd Mayweather Jr. | 2008: Manny Pacquiao | 2009: Manny Pacquiao | 2010: Sergio Martínez | 2011: Andre Ward | 2012: Nonito Donaire | 2013: Floyd Mayweather Jr. | 2014: Terence Crawford | 2015: Floyd Mayweather Jr. | 2016: Carl Frampton | 2017: Wassyl Lomatschenko | 2018: Oleksandr Ussyk
Personendaten | |
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NAME | Forrest, Vernon |
ALTERNATIVNAMEN | The Viper |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1971 |
GEBURTSORT | Augusta (Georgia), Vereinigte Staaten |
STERBEDATUM | 25. Juli 2009 |
STERBEORT | Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten |