Dafne Schippers (* 15. Juni 1992 in Utrecht) ist eine niederländische Leichtathletin, die vor allem im Sprint (100- und 200-Meter-Lauf), aber auch im Siebenkampf und im Weitsprung Erfolge feiern konnte. Sie hält in fünf Disziplinen den niederländischen Rekord, im 200-Meter-Lauf auch den Europarekord (Stand: August 2015).
Dafne Schippers ![]() | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Niederlande![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 15. Juni 1992 (30 Jahre) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Utrecht, Niederlande | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 179 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 68[1] kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Siebenkampf, 100 m, 200 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestleistung | 6545 Punkte, 10,81 s, 21,63 s | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | aktiv | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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letzte Änderung: 23. August 2021 |
Die Tochter eines Physiotherapeuten und einer Grundschullehrerin aus Utrecht[2] belegte 2009 im Siebenkampf bei den Junioreneuropameisterschaften in Novi Sad (Serbien) den vierten Platz. 2010 gewann sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Moncton (Kanada) im Siebenkampf Gold und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel Bronze. Im Jahr darauf gewann sie den Siebenkampf bei den Junioreneuropameisterschaften in Tallinn.
2012 verbesserte sie beim Mehrkampf-Meeting Götzis ihre Bestleistung im Siebenkampf um 188 Punkte auf 6360 Punkte und qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele in London. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki trat sie nicht im Siebenkampf, sondern im Sprint an. Sie belegte den fünften Platz im 200-Meter-Lauf und gewann mit der Sprintstaffel die Silbermedaille hinter dem deutschen Team. Bei den Olympischen Spielen 2012 belegte sie mit 6324 Punkten den zwölften Platz im Siebenkampf.
2013 errang Schippers bei den Weltmeisterschaften in Moskau im Siebenkampf den dritten Platz.
2014 belegte sie beim Mehrkampf-Meeting Götzis im Siebenkampf den dritten Platz. Mit 6545 Punkten stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf. Die Punktzahl bedeutete zugleich neuen niederländischen Rekord. Danach steigerte sie erst den Landesrekord mit der Staffel-Mannschaft auf 42,40 s, dann denselben in Glasgow über 100 und 200 Meter auf 11,03 s und 22,34 s und schließlich stellte sie bei den niederländischen Meisterschaften mit 6,78 m auch im Weitsprung einen neuen Landesrekord auf. Im August wurde sie in Zürich Europameisterin über die 100- und 200-Meter-Distanz. Mit 22,03 s lief sie letztere in der schnellsten von einer Europäerin absolvierten Zeit seit 1995. Ebenfalls im Endlauf stand sie dort mit der niederländischen 4-mal-100-Meter-Staffel, die den Lauf nach einem Fehler der Startläuferin aber nicht beenden konnte. Für ihre Leistungen wurde sie am 11. Oktober 2014 vor der Hammerwerferin Anita Włodarczyk (Polen) und der Hochspringerin Ruth Beitia (Spanien) zu Europas Leichtathletin des Jahres gekürt.
Unabhängig von ihren EM-Erfolgen auf den Sprintdistanzen wollte Schippers bei den folgenden Weltmeisterschaften 2015 in Peking ursprünglich im Siebenkampf starten.[2] Aber nachdem sie den Siebenkampf in Götzis aufgrund von Kniebeschwerden hatte abbrechen müssen, entschied sie sich dazu, in Peking im Sprint an den Start zu gehen.[3] Im Halbfinale über 100 Meter verbesserte Schippers ihren beim London Grand Prix einen Monat zuvor aufgestellten niederländischen Rekord von 10,92 auf 10,83 s.[4][5] Hinter der Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce, die den Endlauf in 10,76 s gewann, belegte Schippers, die mit 10,81 s erneut niederländischen Rekord lief, den zweiten Platz.[6] Im WM-Finale über 200 Meter gewann Schippers die Goldmedaille vor den Jamaikanerinnen Elaine Thompson und Veronica Campbell-Brown. Mit einer Zeit von 21,63 s lief Schippers die drittschnellste jemals gemessene Zeit und stellte damit einen neuen WM-Rekord sowie einen neuen europäischen Rekord über 200 Meter auf.[7]
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann Schippers mit einer Saisonbestleistung von 21,88 s die Silbermedaille über 200 Meter. Sie musste sich der Jamaikanerin Elaine Thompson geschlagen geben, die mit 21,78 s ebenfalls Saisonbestleistung lief. Vor dem Finallauf galt Schippers als Gold-Kandidatin. Im Halbfinale lief sie als einzige Teilnehmerin unter 22 Sekunden.[8]
Den WM-Titel über 200 Meter verteidigte Schippers 2017 in London erfolgreich. Die Siegerzeit war 22,05 s. Zweite wurde Marie-Josée Ta Lou in 22,08 vor Shaunae Miller-Uibo in 22,15 s.
Schippers wurde von den Niederlanden bei den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer 2021 für die 100 Meter, 200 Meter und die 4-mal-100-Meter-Staffel nominiert.[9] Schippers, die nach langen Verletzungsproblemen noch weit von ihrer Bestform entfernt war, entschied sich dann in Tokio bei den Einzelwettbewerben nur über die 200 Meter anzutreten.[10] Dort schied sie im Halbfinale mit einer Zeit von 23,03 s aus.[11]
Sie wird von ihrem Bruder gemanagt.[12]
Seit 2017 trägt eine Fahrradbrücke in Utrecht den Namen Schippers’.[13][14]
1983: Marita Koch | 1987: Silke Gladisch | 1991: Katrin Krabbe | 1993: Merlene Ottey | 1995: Merlene Ottey | 1997: Schanna Pintussewytsch | 1999: Inger Miller | 2001: Debbie Ferguson | 2003: Anastassija Kapatschinskaja | 2005: Allyson Felix | 2007: Allyson Felix | 2009: Allyson Felix | 2011: Veronica Campbell-Brown | 2013: Shelly-Ann Fraser-Pryce | 2015: Dafne Schippers | 2017: Dafne Schippers | 2019: Dina Asher-Smith | 2022: Shericka Jackson
Liste der Weltmeister in der Leichtathletik
1938: Stanisława Walasiewicz | 1946: Jewgenija Setschenowa | 1950: Fanny Blankers-Koen | 1954: Irina Turowa | 1958: Heather Young | 1962: Dorothy Hyman | 1966: Ewa Kłobukowska | 1969: Petra Vogt | 1971: Renate Stecher | 1974: Irena Szewińska | 1978: Marlies Göhr | 1982: Marlies Göhr | 1986: Marlies Göhr | 1990: Katrin Krabbe | 1994: Irina Priwalowa | 1998: Christine Arron | 2002: Ekaterini Thanou | 2006: Kim Gevaert | 2010: Verena Sailer | 2012: Iwet Lalowa | 2014: Dafne Schippers | 2016: Dafne Schippers | 2018: Dina Asher-Smith | 2022: Gina Lückenkemper
1938: Stanisława Walasiewicz | 1946: Jewgenija Setschenowa | 1950: Fanny Blankers-Koen | 1954: Marija Itkina | 1958: Barbara Janiszewska | 1962: Jutta Heine | 1966: Irena Kirszenstein | 1969: Petra Vogt | 1971: Renate Stecher | 1974: Irena Szewińska | 1978: Ljudmila Kondratjewa | 1982: Bärbel Wöckel | 1986: Heike Drechsler | 1990: Katrin Krabbe | 1994: Irina Priwalowa | 1998: Irina Priwalowa | 2002: Muriel Hurtis | 2006: Kim Gevaert | 2010: Myriam Soumaré | 2012: Marija Rjemjen | 2014: Dafne Schippers | 2016: Dina Asher-Smith | 2018: Dina Asher-Smith | 2022: Mujinga Kambundji
1938: Kohl, Krauß, Albus, Kühnel Deutsches Reich NS DEU |
1946: Koudijs, Timmer, Adema, Blankers-Koen Niederlande
NED |
1950: Hay, Desforges, Hall, Foulds Vereinigtes Konigreich
GBR |
1954: Krepkina, Ulitkina, Itkina, Turowa Sowjetunion 1923
URS |
1958: Krepkina, Kepp, Poljakowa, Maslowskaja Sowjetunion 1955
URS |
1962: Ciepły, Piątkowska, Sobotta, Szyroka Polen
POL |
1966: Bednarek, Straszyńska, Kirszenstein, Kłobukowska Polen
POL |
1969: Höfer, Meißner, Podeswa, Vogt Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1971: Schittenhelm, Helten, Richter, Mickler Deutschland BR
FRG |
1974: Maletzki, Stecher, Heinich, Eckert Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1978: Anissimowa, Maslakowa, Kondratjewa, Storoschkowa Sowjetunion
URS |
1982: Walther, Wöckel, Günther, Göhr Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1986: Gladisch, Günther, Auerswald, Göhr Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1990: Möller, Krabbe, Behrendt, Günther Deutschland Demokratische Republik 1949
GDR |
1994: Paschke, Zipp, Knoll, Lichtenhagen Deutschland
GER |
1998: Benth, Bangué, Félix, Arron Frankreich
FRA |
2002: Combe, Hurtis, Félix, Sidibé Frankreich
FRA |
2006: Guschtschina, Russakowa, Chabarowa, Grigorjewa Russland
RUS |
2010: Powch, Pohrebnjak, Rjemjen, Bryshina Ukraine
UKR |
2012: Günther, Cibis, Pinto, Sailer Deutschland
GER |
2014: Philip, Nelson, Williams, Henry Vereinigtes Konigreich
GBR |
2016: Samuel, Schippers, van Schagen, Sedney Niederlande
NED |
2018: Philip, Lansiquot, Williams, Asher-Smith Vereinigtes Konigreich
GBR |
2022: Burghardt, Mayer, Lückenkemper, Haase Deutschland
GER
Europäische Hallenspiele
1966: Margit Nemesházi |
1967: Margit Nemesházi (50 m) |
1968: Sylviane Telliez (50 m) |
1969: Irena Szewińska (50 m)
Halleneuropameisterschaften
1970: Renate Meißner |
1971: Renate Stecher |
1972: Renate Stecher (50 m) |
1973: Annegret Richter |
1974: Renate Stecher |
1975: Andrea Lynch |
1976: Linda Haglund |
1977: Marlies Göhr |
1978: Marlies Göhr |
1979: Marlies Göhr |
1980: Sofka Popowa |
1981: Sofka Popowa (50 m) |
1982: Marlies Göhr |
1983: Marlies Göhr |
1984: Beverly Kinch |
1985: Nelli Cooman |
1986: Nelli Cooman |
1987: Nelli Fiere-Cooman |
1988: Nelli Fiere-Cooman |
1989: Nelli Fiere-Cooman |
1990: Ulrike Sarvari |
1992: Schanna Tarnopolskaja |
1994: Nelli Fiere-Cooman |
1996: Ekaterini Thanou |
1998: Melanie Paschke |
2000: Ekaterini Thanou |
2002: Kim Gevaert |
2005: Kim Gevaert |
2007: Kim Gevaert |
2009: Jewgenija Poljakowa |
2011: Olessja Powch |
2013: Marija Rjemjen |
2015: Dafne Schippers |
2017: Asha Philip |
2019: Ewa Swoboda |
2021: Ajla Del Ponte
Personendaten | |
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NAME | Schippers, Dafne |
KURZBESCHREIBUNG | niederländische Leichtathletin |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1992 |
GEBURTSORT | Utrecht, Niederlande |