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Hanka Kupfernagel (* 19. März 1974 in Gera) ist eine ehemalige deutsche Radrennfahrerin. Sie wurde acht Mal Weltmeisterin. Über 20 Jahre war sie eine prägende Sportlerin des Frauenradrennsports. Insgesamt gewann sie 18 Medaillen bei Weltmeisterschaften, einmal Silber bei den Olympischen Sommerspielen und wurde 35-mal deutsche Meisterin.[1]

Hanka Kupfernagel
Hanka Kupfernagel (2012)
Zur Person
Geburtsdatum 19. März 1974
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße/Querfeldein/Bahn/MTB
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
2000 – Straßenrennen
UCI-Weltmeisterschaften-Einzelzeitfahren (30 km)
2007 – Straßenrennen
Cyclocross-Weltmeisterschaften
2000, 2001, 2005, 2008
Letzte Aktualisierung: 30. Oktober 2016

Sportliche Laufbahn


Hanka Kupfernagel wuchs in Neustadt an der Orla auf und begann im Alter von elf Jahren in der BSG Motor Neustadt/Orla mit dem Radsport,[2] bevor sie mit 13 Jahren zum DDR-Leistungszentrum SG Wismut Gera wechselte.[3]

In ihrer Spezialdisziplin, dem Querfeldeinrennen, war sie dominierend in Deutschland und gehörte zu den Besten der Welt. Als die Cyclocross-Weltmeisterschaften der Frauen im Jahr 2000 eingeführt wurden, errang sie als Erste den Titel der Weltmeisterin. In den folgenden Jahren belegte sie jedes Mal einen Podiumsplatz, in den Jahren 2001, 2005 und 2008 gewann sie weiteres Gold. Die spätere Rekord-Weltmeisterin Marianne Vos bezeichnete sie zu diesem Zeitpunkt als ihr Idol.[4] Auch im Straßenradsport war sie erfolgreich: Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney errang sie Silber im Straßenrennen und wurde dafür – wie alle deutschen Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2000 – mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Von 1997 bis 1999 war sie Erste der Weltrangliste und gewann 2007 das Einzelzeitfahren bei den Straßen-Radweltmeisterschaften in Stuttgart.

Auf der Bahn wurde sie 1991 und 1992 Juniorenweltmeisterin, konzentrierte sich aber in den folgenden Jahren auf die Straße. Erst 2004 kam sie zurück auf die Bahn und qualifizierte sich auf Anhieb mit drei dritten Plätzen bei den Weltcups in Manchester und Moskau für die Bahnweltmeisterschaften, wo sie nur knapp die Olympiaqualifikation verpasste. Im Jahr darauf musste sie aufgrund eines Burnout-Syndroms eine mehrmonatige Wettkampfpause einlegen.

Am 30. Juli 2016 absolvierte Hanka Kupfernagel im Rahmen der Après Tour Gera gemeinsam mit Weggefährten aus dem Radsport ihr Abschiedsrennen.[1]

2018 wurde Hanka Kupfernagel als erste Frau von der Organisatorin ASO zur Regulatorin für die Deutschland Tour benannt. Dabei wird sie als Begleitung auf dem Motorrad gemeinsam mit dem Franzosen Franck Perque für den reibungslosen Ablauf des Rennens sorgen.[5]

Im Januar 2019 gab Kupfernagel nach drei Jahren Rennpause bei den deutschen Querfeldeinmeisterschaften ein Comeback, wobei sie den zweiten Platz erreichte.[6]


Privates und Familie


Gebürtig aus Gera /Thüringen, wuchs sie mit 3 Brüdern in Neustadt/Orla auf. 1988–1990 ging sie auf die Sportschule in Gera, danach 1 Jahr zum ASK Frankfurt/Oder. Von 1994 bis 2000 lebte und trainierte sie in Berlin und Brandenburg. Nach der Olympiade in Sydney wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Werder/Havel, wo sie bis 2004 lebte. Danach zog sie in die Nähe von Freiburg zu ihrem Trainer und Manager Mike Kluge, mit dem sie bis Mitte 2009 liiert war.[7][8]

Seit 2013 ist sie mit Roman Jördens liiert. Im November 2019 sind beide Eltern eines Sohnes geworden.

Auch ihr Bruder Stefan Kupfernagel war im Radrennsport erfolgreich.


Erfolge


Hanka Kupfernagel bei der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen 2012
Hanka Kupfernagel bei der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen 2012

1996:

  • Europameisterschaft – Straßenrennen

1997–1999:

  • Weltranglistenerste Straße

1998:

  • Weltmeisterschaften – Straßenrennen
  • Weltmeisterschaften – Zeitfahren

1999:

  • Gesamtwertung Thüringen-Rundfahrt

2000:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften
  • Olympische Sommerspiele 2000 – Straßenrennen

2001:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2002:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2003:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften
  • Europameisterschaft – Radcross
  • Chrono Champenois – Trophée Européen

2004:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften
  • Europameisterschaft – Radcross

2005:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2006:

  • Deutsche Meisterschaft – Radcross
  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2007:

  • Deutsche Meisterschaft – Radcross
  • Deutsche Meisterschaft – Einzelzeitfahren
  • Deutsche Meisterschaft – Mountainbike
  • Weltmeisterschaft – Einzelzeitfahren
  • Gesamtsiegerin Rad-Bundesliga

2008:

  • Cyclocross-Weltmeisterschaften
  • Deutsche Meisterin – Zeitfahren
  • Europameisterschaft – Radcross

2009:

  • Deutsche Crossmeisterschaft
  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2010:

  • Deutsche Crossmeisterschaft
  • Cyclocross-Weltmeisterschaften

2011:

  • Deutsche Crossmeisterschaft
  • Deutsche Bergmeisterschaft

2012:

  • Deutsche Crossmeisterschaft
  • Prolog Thüringen-Rundfahrt der Frauen

2014:

  • Deutsche Crossmeisterschaft

Teams



Einzelnachweise


  1. Andreas Waldera: Hanka Kupfernagel hängt ihre Rennradschuhe an den Nagel! In: velomotion.de. 19. Mai 2016, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  2. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 26/1987. Berlin 1987, S. 1.
  3. Hanka Kupfernagel: Das Multitalent. In: Spox.com. 30. Januar 2009, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  4. Patrick Fletcher: Chasing rainbows: Marianne Vos and the World Championships. In: Cyclingnews.com. 31. Januar 2022, abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
  5. Hanka Kupfernagel wird erste weibliche Regulatorin der A.S.O. – Radsport bei. In: rad-net.de. 7. August 2018, abgerufen am 10. August 2018.
  6. Hanka Kupfernagel gibt Comeback. In: bdr-medienservice.de. 9. Januar 2019, abgerufen am 9. Januar 2019.
  7. badische-zeitung.de vom 13. Dezember 2008: Die Großen von Gestern: Mike Kluge
  8. bikesportnews.de vom 2. November 2009: Kupfernagel: Saisoneinstieg & Trennung von Kluge@1@2Vorlage:Toter Link/www.bikesportnews.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


Commons: Hanka Kupfernagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Kupfernagel, Hanka
KURZBESCHREIBUNG deutsche Radsportlerin
GEBURTSDATUM 19. März 1974
GEBURTSORT Gera

На других языках


- [de] Hanka Kupfernagel

[en] Hanka Kupfernagel

Hanka Kupfernagel (born 19 March 1974 in Gera, Bezirk Gera) is a retired German professional cycle racer. During most of her career her primary focus was cyclo-cross racing, however, she has also won major road, track and mountain bike races. She has won seven consecutive medals at the UCI Women's Cyclo-cross World Championships, including three gold medals for 2000, 2001 and 2005; two silver medals in 2002 and 2003; and the bronze medal in 2004. Her major career victories also include a gold medal in the individual time trial competition at the 2007 UCI Road World Championships in Stuttgart and a silver medal in the road race at the 2000 Summer Olympics in Sydney.

[fr] Hanka Kupfernagel

Hanka Kupfernagel, née le 29 mars 1974 à Gera, en Allemagne de l'Est, est une coureuse cycliste allemande. Polyvalente, elle court sur route, sur piste, en VTT et en cyclo-cross. Sur route, elle est numéro mondiale de 1997 à 1999, médaillée d'argent aux Jeux olympiques de Sidney sur route, ainsi que championne du monde du contre-la-montre en 2007. En cyclo-cross, elle est quadruple championne du monde de la discipline et a été médaillée huit fois consécutivement lors des championnats du monde. Au total, durant sa carrière qui s'étire sur plus de vingt ans, elle remporte dix-huit médailles lors de championnats du monde, une médaille d'argent olympique et trente-cinq titres de championne d'Allemagne[1]. Son frère Stefan Kupfernagel est également professionnel sur route dans les années 2000.

[it] Hanka Kupfernagel

Hanka Kupfernagel (Gera, 19 marzo 1974) è un'ex ciclista su strada, ciclocrossista, pistard e mountain biker tedesca. È stata quattro volte campionessa del mondo Elite nel ciclocross e una volta a cronometro su strada. Nel 2000 ai Giochi olimpici di Sydney ha inoltre vinto la medaglia d'argento nella prova in linea.

[ru] Купфернагель, Ханка

Ханка Купфернагель (нем. Hanka Kupfernagel, род. 19 марта 1974, Гера) — немецкая профессиональная велогонщица международного класса.



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