Josef „Joe“ Zinnbauer (* 1. Mai 1970 in Schwandorf) ist ein deutscher Fußballtrainer, Finanzunternehmer und ehemaliger Fußballspieler.
Josef Zinnbauer | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 1. Mai 1970 | |
Geburtsort | Schwandorf, Deutschland | |
Größe | 181 cm | |
Position | Mittelfeldspieler | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
TSV Wendelstein | ||
0000–1988 | FV Wendelstein | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1988–1989 | FV Wendelstein | |
1989–1990 | SVG Göttingen 07 | 0 (0) |
1990–1991 | TSV Vestenbergsgreuth | 0 (0) |
1991–1992 | SC 08 Bamberg | 21 (3) |
1992–1993 | SpVgg Bayreuth | 31 (5) |
1993–1994 | SSV Ulm 1846 | 28 (6) |
1994–1995 | Karlsruher SC | 0 (0) |
1995–1996 | 1. FSV Mainz 05 | 17 (2) |
1996–1997 | SG Post/Süd Regensburg | 2 (0) |
1997–1998 | SC Weismain | 16 (1) |
1998–2004 | TSV Wendelstein | |
2004–2005 | Henger SV | |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1996–1997 | SK Lauf | |
1998–2004 | TSV Wendelstein (Spielertrainer) | |
2004–2005 | Henger SV (Spielertrainer) | |
2005–2010 | VfB Oldenburg | |
2011–2012 | Karlsruher SC (Co-Trainer) | |
2012–2014 | Karlsruher SC II | |
2014 | Hamburger SV II | |
2014–2015 | Hamburger SV | |
2015 | Hamburger SV II | |
2015–2017 | FC St. Gallen | |
2019–2021 | Orlando Pirates | |
2022– | Lokomotive Moskau | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Als A-Jugendspieler spielte Zinnbauer bereits in der 1. Herrenmannschaft seines Heimatvereins FV Wendelstein. 1989 folgte der Sprung in die 3. Liga zur SVG Göttingen 07, für die er ein Jahr spielte, bevor es ihn zurück nach Franken zum TSV Vestenbergsgreuth zog. Anschließend spielte er jeweils eine Saison beim SC 08 Bamberg und der SpVgg Bayreuth, 1993 wechselte er zum SSV Ulm 1846 in die Oberliga Baden-Württemberg.
Mit dem SSV Ulm, der von Paul Sauter trainiert wurde, erreichte Zinnbauer mit den Kollegen Marc Arnold, Markus Beierle, Klaus Perfetto und Dragan Trkulja als Oberligameister die Aufstiegsrunde zur 2. Fußball-Bundesliga. Als Tabellenzweiter hinter dem FSV Frankfurt verpasste der Klub jedoch die Rückkehr in die Zweite Liga. Daraufhin verließen einige talentierte Spieler den Verein, darunter auch Zinnbauer, der zum Karlsruher SC in die Bundesliga wechselte. Parallel zu seiner Spielerkarriere gründete er sein eigenes Finanzberatungsunternehmen mit Sitz in Nürnberg.[1]
In Karlsruhe blieb er ohne Erstligaeinsatz. Im Jahr darauf wechselte er zum 1. FSV Mainz 05 in die 2. Bundesliga. In der Hinrunde 1995/96 absolvierte er 16 Spiele; aufgrund einer Knieverletzung (Knorpelschaden) musste er dann jedoch seine Profikarriere beenden. In der Saison 1996/97 spielte er noch viertklassig bei der SG Post/Süd Regensburg, 1997/98 auch noch beim SC Weismain, ehe er als Sportinvalide den Profifußball aufgeben musste.
Zinnbauer war bereits zu seiner Zeit als Amateurspieler Trainer im Amateurbereich, seine erste Station war der SK Lauf. Anschließend war er beim TSV Wendelstein und beim Henger SV als Spielertrainer tätig.
Anfang 2005 entstand der Kontakt zum VfB Oldenburg, bei dem Zinnbauer ab Juni Cheftrainer wurde. In seinem ersten Jahr wurde er mit der Mannschaft punktgleich mit dem SV Ramlingen/Ehlershausen Tabellenzweiter der Niedersachsenliga West. Im zweiten Jahr gelang der Aufstieg in die Oberliga Nord. Als Liganeuling stand die Mannschaft lange Zeit auf einem Aufstiegsplatz, verpasste jedoch als Tabellensiebter knapp die Qualifikation für die neu eingeführte dreigleisige Regionalliga. Obwohl er zeitweise in der Kritik stand,[2] führte er die Mannschaft in der folgenden Spielzeit beinahe zum Wiederaufstieg in die Viertklassigkeit. Als Meister der Oberliga Niedersachsen West scheiterte der Klub nur nach der Auswärtstorregel am Ostmeister Goslarer SC 08. Mit dem vom Verein ausgegebenen Ziel, unter die ersten acht Mannschaften zu kommen, qualifizierte er sich am Ende der folgenden Spielzeit als Tabellenzweiter für die eingleisige Oberliga Niedersachsen; dennoch wurde er einen Tag nach dem letzten Saisonspiel, trotz eines bis Sommer 2011 gültigen Vertrages, am 30. Mai 2010 vom VfB Oldenburg freigestellt.[3] In der Hinrunde der Saison 2010/11 hospitierte er bei Thorsten Fink, damals Trainer des FC Basel.[4]
Im Dezember 2010 absolvierte Zinnbauer unter Uwe Rapolder ein Praktikum beim Karlsruher SC, anschließend erhielt er einen Vertrag als Co-Trainer ab Januar 2011.[5] Nach Rapolders Entlassung im März 2011 war er bis September 2011 Co-Trainer unter Rainer Scharinger und danach bis März 2012 Co-Trainer von Jørn Andersen. Nach der Beförderung des U23-Trainers Markus Kauczinski am 26. März 2012 zum Cheftrainer der Zweitligamannschaft übernahm Zinnbauer die Leitung der Regionalligamannschaft des KSC. Da die erste Mannschaft des KSC am Saisonende aus der 2. Bundesliga abgestiegen war, musste die Zweite Mannschaft ab der Saison 2012/13 in der Oberliga Baden-Württemberg spielen. Zinnbauers Mannschaft wurde dort in den folgenden Spielzeiten Zwölfter bzw. Fünfter.
Im Jahr 2014 absolvierte Zinnbauer erfolgreich den Fußballlehrer-Lehrgang des DFB an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef und erhielt die UEFA-Pro-Lizenz.[6]
Zur Saison 2014/15 übernahm er von Rodolfo Cardoso die Zweite Mannschaft (U23) des Hamburger SV.[7] Nach acht siegreichen Spielen in Serie in der Regionalliga Nord trat er am 17. September 2014 die Nachfolge von Mirko Slomka als Trainer der auf dem letzten Tabellenplatz stehenden Bundesligamannschaft des HSV an.[8] In seiner ersten Partie spielte seine Mannschaft zu Hause 0:0 gegen den FC Bayern München.[9] Nach zwei weiteren Niederlagen feierte Zinnbauer am 7. Spieltag mit einem 1:0 gegen Borussia Dortmund seinen ersten Bundesligasieg; für den HSV war es der erste Saisonsieg.[10] Es war auch der erste Auswärtssieg der Hamburger seit dem 3:0-Sieg am 27. Oktober 2013 beim SC Freiburg. Am 27. Oktober 2014 wurde Zinnbauers bis zum 30. Juni 2016 laufender U23-Vertrag in einen Profivertrag umgewandelt.[11] Bis zum Ende der Hinrunde, die auf Rang 14 abgeschlossen wurde, konnte Zinnbauer das Team vor allem defensiv stabilisieren. So stellte der HSV in 17 Hinrundenspielen mit 19 Gegentoren die viertbeste Defensive, erzielte jedoch nur neun Tore.
Am 14. Februar 2015, dem 21. Spieltag, verlor er mit dem HSV 0:8 beim FC Bayern München – die höchste Niederlage in der Bundesligageschichte des HSV. Nachdem die Mannschaft nach sechs sieglosen Spielen acht Spieltage vor Saisonende auf den Relegationsplatz abgerutscht war, wurde Zinnbauer am 22. März 2015 freigestellt.[12]
Unter Zinnbauer debütierten die Nachwuchsspieler Matti Steinmann, Tolcay Ciğerci, Ashton Götz, Mohamed Gouaida und Ronny Marcos in der Bundesliga. Allerdings holte der HSV unter Zinnbauer in 23 Spielen (sechs Siege, sechs Unentschieden, elf Niederlagen) lediglich 24 Punkte und erzielte bis zum 26. Spieltag nur 16 Tore. Zur Saison 2015/16 übernahm Zinnbauer wieder die U-23 des HSV.[13]
Am 16. September 2015 wurde er neuer Cheftrainer des Schweizer Erstligisten FC St. Gallen. Er erhielt einen Dreijahresvertrag.[14] Am 4. Mai 2017 wurde er nach fünf Niederlagen in Serie entlassen.[15]
Zinnbauer gilt als ausgezeichneter Motivator.[16][17][18]
Zinnbauer machte neben dem Fußball zunächst eine Lehre zum Zerspanungsmechaniker und zum Versicherungsfachmann. Mit 22 wurde er Außendienstmitarbeiter einer großen Versicherungsgesellschaft.[19] Anschließend gründete er ein Finanzberatungsunternehmen, mit dem er schon bald mehrere Millionen DM erwirtschaftete.[20] Aufgrund dieser für einen jungen Fußballprofi ungewöhnlichen Nebenkarriere wurde er im August 1994 von Günther Jauch als Studiogast in Das aktuelle Sportstudio eingeladen.[21]
Zinnbauer ist Inhaber der Unternehmensgruppe Zinnbauer mit Sitz in Nürnberg.
Abdula Bagamajew | Dmitri Barinow | Daniil Chudjakow | Lucas Fasson | Guilherme | Iwan Ignatjew | Wilson Isidor | Tin Jedvaj | François Kamano | Artjom Karpukas | Gyrano Kerk | Daniil Kulikow | Iwan Kusmitschow | Stanislaw Magkejew | Mark Mampassi | Konstantin Maradischwili | Anton Mirantschuk | Mario Mitaj | Maxim Nenachow | Pedrinho | Marko Rakonjac | Wadim Rakow | Andrei Sawin | Rifat Schemaletdinow | Dmitri Schiwogljadow | Nair Tiknisjan
Cheftrainer: Josef Zinnbauer
Alexei Antonjuk (FK Krasnodar) | Alexei Beresuzki (ZSKA Moskau) | Miodrag Božović (Arsenal Tula) | Marvin Compper (Lokomotive Moskau) | Wladimir Fedotow (FK Sotschi) | Sergei Juran (FK Chimki) | Witaliý Kafanow (FK Rostow) | Alexander Kerschakow (FK Nischni Nowgorod) | Igor Ossinkin (Krylja Sowetow Samara) | Igor Schalimow (Ural Jekaterinburg) | Sandro Schwarz (FK Dynamo Moskau) | Sergei Semak (Zenit St. Petersburg) | Leonid Sluzki (Rubin Kasan) | Alexei Stukalow (FK Ufa) | Andrei Talalajew (Achmat Grosny) | Paolo Vanoli (Spartak Moskau)
Rudi Agte (1919–1920) | A. W. Turner (1920–1921) | Richard Girulatis (1921) | Lajos Bányai (1922) | A. W. Turner (1922–1923) | Rudi Agte (1923–1925) | Jack Burton (1925) | A. W. Turner (1925–1926) | Adolf Riebe (1926–1927) | Rudi Agte (1927–1929) | Theo Lütkenhaus & Ernst Moß (1929) | Carl Mattheides (1929–1930) | Gyula Kertész (1931–1932) | A. W. Turner (1932–1933) | Asbjørn Halvorsen (1933) | Herbert Timm (1933–1934) | Carl Mattheides (1935) | Hans Lang (1935–1939) | Jonny Schulz (1939–1942) | Otto Rohwedder (1942–1943) | Karl Höger (1943) | Otto Rohwedder (1943–1944) | Karl Höger (1944–1945) | Hans Tauchert (1945–1949) | Georg Knöpfle (1949–1954) | Günter Mahlmann & Martin Wilke (1954–1956) | Günter Mahlmann (1956–1962) | Martin Wilke (1962–1964) | Georg Gawliczek (1964–1966) | Josef Schneider (1966–1967) | Kurt Koch (1967–1969) | Georg Knöpfle (1969–1970) | Klaus-Dieter Ochs (1970–1973) | Kuno Klötzer (1973–1977) | Rudi Gutendorf (1977) | Özcan Arkoç (1977–1978) | Branko Zebec (1978–1980) | Aleksandar Ristić (1981) | Ernst Happel (1981–1987) | Josip Skoblar (1987) | Willi Reimann (1987–1990) | Gerd-Volker Schock (1990–1992) | Egon Coordes (1992) | Benno Möhlmann (1992–1995) | Felix Magath (1995–1997) | Ralf Schehr (1997; interim) | Frank Pagelsdorf (1997–2001) | Holger Hieronymus (2001; interim) | Kurt Jara (2001–2003) | Klaus Toppmöller (2003–2004) | Thomas Doll (2004–2007) | Huub Stevens (2007–2008) | Martin Jol (2008–2009) | Bruno Labbadia (2009–2010) | Ricardo Moniz (2010; interim) | Armin Veh (2010–2011) | Michael Oenning (2011) | Rodolfo Cardoso (2011; interim) | Frank Arnesen (2011; interim) | Thorsten Fink (2011–2013) | Rodolfo Cardoso (2013; interim) | Bert van Marwijk (2013–2014) | Mirko Slomka (2014) | Josef Zinnbauer (2014–2015) | Peter Knäbel (2015; interim) | Bruno Labbadia (2015–2016) | Markus Gisdol (2016–2018) | Bernd Hollerbach (2018) | Christian Titz (2018) | Hannes Wolf (2018–2019) | Dieter Hecking (2019–2020) | Daniel Thioune (2020–2021) | Horst Hrubesch (2021; interim) | Tim Walter (seit 2021)
Personendaten | |
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NAME | Zinnbauer, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Zinnbauer, Joe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1970 |
GEBURTSORT | Schwandorf, Deutschland |