Katie Archibald, MBE (* 12. März 1994 in Walton-on-Thames) ist eine schottische Radrennfahrerin und zweifache Olympiasiegerin im Bahnradsport.
Katie Archibald war zunächst als Schwimmerin aktiv, bevor sie 2011 mit dem Radsport beganng. 2012 wurde sie schottische Junioren-Meisterin im Sprint und Keirin sowie britische Junioren-Meisterin im Punktefahren sowie in der Mannschaftsverfolgung. 2013 siegte sie beim Irish International Track GP zweimal, im Punktefahren sowie im Scratch, und in der Einerverfolgung belegte sie Platz zwei.
Ebenfalls 2013 wurde Archibald bei den Bahn-Europameisterschaften in Apeldoorn Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Elinor Barker, Laura Trott und Danielle King. 2014 wurde sie gemeinsam mit Laura Trott, Elinor Barker und Danielle King Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung und errang im selben Jahr zwei Titel als Europameisterin in der Einer- sowie in der Mannschaftsverfolgung.
Im Dezember 2015 erlitt Kate Archibald einen Unfall mit einem Motorrad und konnte deshalb nicht bei den Bahnweltmeisterschaften im März 2016 in London starten.[1] Der Sportdirektor von British Cycling, Shane Sutton, kritisierte sie öffentlich für diese Fahrt mit einem Motorrad und nannte diese „verrückt“ und „eine schlechte Wahl“.[2] Ihre Mannschaftskameraden Jason Kenny und Laura Trott nahmen Archibald in Schutz. Wenn man tagtäglich hart trainiere, brauche man auch andere Dinge im Leben, die einem Freude machten. Die britischen Trainer würden die Sportler wie „Kinder“ behandeln.[3]
2016 wurde Archibald für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert, wo sie gemeinsam mit Elinor Barker, Ciara Horne und Joanna Rowsell-Shand Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung wurde. Im Jahr darauf wurde sie Weltmeisterin im Omnium und errang drei nationale Titel, in der Einerverfolgung, im Scratch und im Punktefahren. Ebenfalls 2017 wurde sie zum vierten Mal in Folge Europameisterin in der Einerverfolgung.
Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 in Apeldoorn wurde Katie Archibald gemeinsam mit Emily Nelson Weltmeisterin im Zweier-Mannschaftsfahren, in der Mannschaftsverfolgung errang sie Silber. Später im Jahr gewann sie zwei Medaillen bei den Commonwealth Games, Gold in der Einerverfolgung, Silber im Punktefahren. Zudem gewann sie in verschiedenen Disziplinen Läufe beim Bahnrad-Weltcup 2018/19. 2018 und 2019 wurde sie Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung.
Die Britinnen Katie Archibald, Josie Knight, Laura Kenny und Neah Evans fuhren im November 2020 bei der Bahn-EM in der Mannschaftsverfolgung mit 4:10,437 Minuten bis auf 0,199 Sekunden an ihren eigenen, vier Jahre alten Weltrekord von den Olympischen Spielen 2016 in Rio heran, als sie Gold gewann.[4]
Beim ersten Lauf des UCI Track Cycling Nations’ Cup 2022 in Glasgow im April 2022 stürzte Archibald beim abschließenenden Punktefahren; sie brach ihr Schlüsselbein und erlitt eine Gehirnerschütterung. Ende Mai 2022 wurde sie bei einer Trainingsfahrt von einem Auto erfasst und verletzte sich an ihren Knöcheln.[5]
Auch ihr älterer Bruder John (* 1990) ist als Radrennfahrer aktiv. 2016 wurde er schottischer Meister im Einzelzeitfahren über 25 Meilen.[6]
Am 23. August 2022 starb Archibalds Freund, der Mountainbiker Rab Wardell, im Schlaf, mutmaßlich an einem Herzstillstand. Katie Archibald hatte erfolglos versucht, Erste Hilfe zu leisten, um ihm das Leben zu retten. Wardell war erst zwei Tage zuvor schottischer Meister im Mountainbike geworden.[7]
2012 Vereinigtes Konigreich Danielle King / Laura Trott / Joanna Rowsell |
2016 Vereinigtes Konigreich
Katie Archibald / Laura Trott / Elinor Barker / Joanna Rowsell-Shand |
2020 Deutschland
Franziska Brauße / Lisa Brennauer / Lisa Klein / Mieke Kröger
Liste der Olympiasieger im Radsport
2020: Vereinigtes Konigreich Katie Archibald / Laura Kenny
Liste der Olympiasieger im Radsport
2009 Josephine Tomic | 2010, 2011 Tara Whitten | 2012, 2016 Laura Trott | 2013, 2014 Sarah Hammer | 2015 Annette Edmondson | 2017, 2021 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Yūmi Kajihara | 2022 Jennifer Valente
2017 Jolien D’hoore/Lotte Kopecky | 2018 Katie Archibald/Emily Nelson | 2019, 2020, 2021 Amy Pieters/Kirsten Wild | 2022 Shari Bossuyt/Lotte Kopecky
2008 Houvenaghel / Romero / Rowsell | 2009 Armitstead / Houvenaghel / Rowsell | 2010 Ankudinoff / Kent / Tomic | 2011 Trott / Houvenaghel / King | 2012 Trott / Rowsell / King | 2013 King / Trott / Barker | 2014 Archibald / Trott / Barker / Rowsell | 2015 Edmondson / Ankudinoff / Cure / Hoskins | 2016 Hammer / Catlin / Dygert / Valente | 2017, 2018 Catlin / Dygert / Valente / Geist | 2019 Edmondson / Ankudinoff / Baker / Cure / Manly | 2020 Valente / Dygert / White / Williams | 2021 Brauße / Brennauer / Kröger / Süßemilch | 2022 Balsamo / Alzini / Fidanza / Consonni / Guazzini
2011 Jewgenija Romanjuta | 2012 Stephanie Pohl | 2013, 2016 Kirsten Wild | 2014 Eugenia Bujak | 2015 Katarzyna Pawłowska | 2017 Trine Schmidt | 2018, 2019 Maria Giulia Confalonieri | 2020 Katie Archibald | 2021 Gulnas Chatunzewa | 2022 Lotte Kopecky
2014 Jewgenija Romanjuta | 2015 Laura Trott | 2016 Aušrinė Trebaitė | 2017 Trine Schmidt | 2018 Kirsten Wild | 2019 Emily Nelson | 2020 Martina Fidanza | 2021 Katie Archibald | 2022 Anita Yvonne Stenberg
2014–2017 Katie Archibald | 2018, 2021 Lisa Brennauer | 2019 Franziska Brauße | 2020 Neah Evans | 2022 Mieke Kröger
2010 Vereinigtes Konigreich Colclough/Houvenaghel/Trott |
2011 Vereinigtes Konigreich
King/Rowsell/Trott |
2012 Litauen
Trebaitė/Sereikaitė/Pikauskaitė |
2013 Vereinigtes Konigreich
Trott/Archibald/Barker/King |
2014 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Barker/Horne/Trott |
2015 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Barker/Horne/Rowsell/Trott |
2016 Italien
Balsamo/Guderzo/Frapporti/Valsecchi/Pattaro |
2017 Italien
Balsamo/Guderzo/Paternoster/Valsecchi |
2018 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Kenny/Barker/Evans/Dickinson |
2019 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Dickinson/Evans/Kenny/Barker |
2020 Vereinigtes Konigreich
Knight/Kenny/Archibald/Evans |
2021 Deutschland
Brauße/Brennauer/Kröger/Süßemilch/Reißner |
2022 Deutschland
Brauße/Brennauer/Kröger/Klein
2015 Katie Archibald | 2016, 2017, 2019 Kirsten Wild | 2018 Laura Kenny | 2020 Elinor Barker | 2021 Valentine Fortin | 2022 Lotte Kopecky
2010 Leire Olaberria | 2011, 2013–2015 Laura Trott | 2012 Tazzjana Scharakowa | 2016, 2017, 2021 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Elisa Balsamo | 2022 Rachele Barbieri
Personendaten | |
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NAME | Archibald, Katie |
KURZBESCHREIBUNG | schottische Radrennfahrerin |
GEBURTSDATUM | 12. März 1994 |
GEBURTSORT | Walton-on-Thames |