Dame Laura Rebecca Kenny, geb. Trott, DBE, (* 24. April 1992 in Harlow) ist eine britische Radrennfahrerin, fünffache Olympiasiegerin (Stand 2021) und siebenfache Weltmeisterin. Sie ist die erfolgreichste britische Bahnradsportlerin der 2010er Jahre.
2010 wurde Laura Trott Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Katie Colclough und Wendy Houvenaghel. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011 wurde sie Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit Houvenaghel und Danielle King. 2011 wurde sie in Apeldoorn Doppel-Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung sowie im Omnium und war damit erfolgreichste Sportlerin der EM. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012 errang sie erneut zwei Goldmedaillen, in der Mannschaftsverfolgung sowie als jüngste Starterin im Omnium.
Bei den Olympischen Spielen 2012 in London errang Trott zwei Goldmedaillen, eine im Omnium sowie eine weitere in der Mannschaftsverfolgung, gemeinsam mit King und Joanna Rowsell, wobei die Fahrerinnen an einem Tag zweimal ihren eigenen Weltrekord verbesserten, den sie im April 2012 bei der Bahn-WM in Melbourne aufgestellt hatten. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2013 in Minsk wurde sie gemeinsam mit Danielle King und Elinor Barker erneut Weltmeisterin in der Mannschaftsverfolgung; im Omnium belegte sie Rang zwei.
2014 wurde Laura Trott (Spitzname: „Trotty“) britische Meisterin im Straßenrennen. Bei den UEC-Bahn-Europameisterschaften 2015 im schweizerischen Grenchen errang sie drei Goldmedaillen, im Omnium, in der Mannschaftsverfolgung sowie im Scratch. Mit insgesamt zehn Titeln ist Trott die bisher erfolgreichste Radsportlerin bei Europameisterschaften.[1]
2016 wurde Trott für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert, nachdem sie im Frühjahr des Jahres Weltmeisterin im Omnium sowie im Scratch geworden war. In Rio wurde sie Olympiasiegerin in Omnium und Mannschaftsverfolgung.
Im Februar 2018 kündigte Laura Trott an, sie werde nach der Geburt eines Kindes im August 2017 bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 erstmals wieder international an den Start gehen,[2] wo sie mit dem britischen Team Silber in der Mannschaftsverfolgung errang. Kurz zuvor war sie britische Meisterin im Omnium geworden. Im selben Jahr gewann sie bei vier Läufen von Bahnrad-Weltcups Goldmedaillen in verschiedenen Disziplinen. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2019 errang sie mit dem britischen Vierer Silber in der Mannschaftsfolgung, wurde Europameisterin in der Mannschaftsverfolgung und gewann zwei Silbermedaillen.
Die Britinnen Laura Kenny, Katie Archibald, Josie Knight und Neah Evans fuhren im November 2020 bei der Bahn-EM in der Mannschaftsverfolgung mit 4:10,437 Minuten bis auf 0,199 Sekunden an den vier Jahre alten Weltrekord von den Olympischen Spielen 2016 in Rio heran, als das britische Team Gold gewann.[3] 2021 startete Kenny bei den Olympischen Spiele in Tokio. Gemeinsam mit Archibald errang sie die Goldmedaille im Zweier-Mannschaftsfahren, und in der Mannschaftsverfolgung mit Archibald, Neah Evans, Josie Knight und Elinor Barker die Silbermedaille. Während der Schlussfeier war sie die Fahnenträgerin ihrer Nation.
Laura Trott wurde mit der Aufnahme in die Hall of Fame des europäischen Radsportverbandes Union Européenne de Cyclisme geehrt. 2013 wurde sie zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt.[4] 2014 wurde das Grundy Park Leisure Centre in Cheshunt in The Laura Trott Leisure Centre umbenannt, nachdem es für vier Millionen Pfund renoviert worden war.[5]
2013 belegte sie auf der britischen Rangliste der „100 Sexiest Women in the World“ des Männermagazins FHM Platz 42.[6]
2016 wurde Laura Kenny von der Sunday Times als Sportswoman of the Year ausgezeichnet[7] und auch vom Modemagazin Harper’s Bazaar als „Frau des Jahres“ geehrt.[8] Im Januar 2017 wurde sie zum Commander des Order of the British Empire ernannt.[9] Wenige Wochen später wurde sie für den Laureus World Sports Awards als Weltsportlerin des Jahres nominiert.[10] 2022 sie als Dame Commander des Order of the British Empire geadelt.
Die ehemalige Radrennfahrerin und spätere Trainerin Emma Trott ist die ältere Schwester von Laura Kenny.
Ab Weihnachten 2014 war Laura Trott mit ihrem Mannschaftskameraden Jason Kenny (* 1988) verlobt.[11] Gemeinsam hat das Paar bis 2016 zehn olympische Goldmedaillen gewonnen. Ihre Beziehung war 2012 zufällig öffentlich geworden, als sie sich bei einem Beachvolleyballspiel bei den Olympischen Spielen in London auf der Tribüne küssten, während der vor ihnen sitzende David Beckham fotografiert wurde.[12] Am 24. September 2016 heiratete das golden couple des britischen Bahnradsports, und Laura Trott nahm den Namen ihres Mannes an.[13][14] Im August 2017 wurde ein gemeinsamer Sohn geboren.[15]
Im November 2016 veröffentlichte das Paar seine gemeinsame Autobiografie The Inside Track.[16]
2012 Vereinigtes Konigreich Danielle King / Laura Trott / Joanna Rowsell |
2016 Vereinigtes Konigreich
Katie Archibald / Laura Trott / Elinor Barker / Joanna Rowsell-Shand |
2020 Deutschland
Franziska Brauße / Lisa Brennauer / Lisa Klein / Mieke Kröger
Liste der Olympiasieger im Radsport
2020: Vereinigtes Konigreich Katie Archibald / Laura Kenny
Liste der Olympiasieger im Radsport
2009 Josephine Tomic | 2010, 2011 Tara Whitten | 2012, 2016 Laura Trott | 2013, 2014 Sarah Hammer | 2015 Annette Edmondson | 2017, 2021 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Yūmi Kajihara | 2022 Jennifer Valente
2002 Lada Kozlíková | 2003, 2005 Olga Sljussarewa | 2004 Yoanka González Pérez | 2006 María Luisa Calle | 2007, 2009 Yumari González | 2008 Ellen van Dijk | 2010 Pascale Jeuland | 2011 Marianne Vos | 2012, 2013 Katarzyna Pawłowska | 2014 Kelly Druyts | 2015, 2018, 2020 Kirsten Wild | 2016 Laura Trott | 2017 Rachele Barbieri | 2019 Elinor Barker | 2021, 2022 Martina Fidanza
2008 Houvenaghel / Romero / Rowsell | 2009 Armitstead / Houvenaghel / Rowsell | 2010 Ankudinoff / Kent / Tomic | 2011 Trott / Houvenaghel / King | 2012 Trott / Rowsell / King | 2013 King / Trott / Barker | 2014 Archibald / Trott / Barker / Rowsell | 2015 Edmondson / Ankudinoff / Cure / Hoskins | 2016 Hammer / Catlin / Dygert / Valente | 2017, 2018 Catlin / Dygert / Valente / Geist | 2019 Edmondson / Ankudinoff / Baker / Cure / Manly | 2020 Valente / Dygert / White / Williams | 2021 Brauße / Brennauer / Kröger / Süßemilch | 2022 Balsamo / Alzini / Fidanza / Consonni / Guazzini
2010 Leire Olaberria | 2011, 2013–2015 Laura Trott | 2012 Tazzjana Scharakowa | 2016, 2017, 2021 Katie Archibald | 2018, 2019 Kirsten Wild | 2020 Elisa Balsamo | 2022 Rachele Barbieri
2015 Katie Archibald | 2016, 2017, 2019 Kirsten Wild | 2018 Laura Kenny | 2020 Elinor Barker | 2021 Valentine Fortin | 2022 Lotte Kopecky
2010 Vereinigtes Konigreich Colclough/Houvenaghel/Trott |
2011 Vereinigtes Konigreich
King/Rowsell/Trott |
2012 Litauen
Trebaitė/Sereikaitė/Pikauskaitė |
2013 Vereinigtes Konigreich
Trott/Archibald/Barker/King |
2014 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Barker/Horne/Trott |
2015 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Barker/Horne/Rowsell/Trott |
2016 Italien
Balsamo/Guderzo/Frapporti/Valsecchi/Pattaro |
2017 Italien
Balsamo/Guderzo/Paternoster/Valsecchi |
2018 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Kenny/Barker/Evans/Dickinson |
2019 Vereinigtes Konigreich
Archibald/Dickinson/Evans/Kenny/Barker |
2020 Vereinigtes Konigreich
Knight/Kenny/Archibald/Evans |
2021 Deutschland
Brauße/Brennauer/Kröger/Süßemilch/Reißner |
2022 Deutschland
Brauße/Brennauer/Kröger/Klein
2014 Jewgenija Romanjuta | 2015 Laura Trott | 2016 Aušrinė Trebaitė | 2017 Trine Schmidt | 2018 Kirsten Wild | 2019 Emily Nelson | 2020 Martina Fidanza | 2021 Katie Archibald | 2022 Anita Yvonne Stenberg
1959, 1960, 1962, 1963, 1965–1968, 1970–1974 Beryl Burton | 1961 Jo Bowers | 1964 Valentine Rushworth | 1969 Ann Horswell | 1975 Jane Westbury | 1976 Denise Burton | 1977, 1984 Catherine Swinnerton | 1978, 1979, 1982 Brenda Atkinson | 1980 Jill Bishop | 1981, 1983 Mandy Jones | 1985 Brenda Tate | 1986–1989 Lisa Brambani | 1990–1993, 1995 Marie Purvis | 1994 Maxine Johnson | 1996, 1997 Maria Lawrence | 1998 Megan Hughes | 1999, 2001–2009 Nicole Cooke | 2000 Ceris Gilfillian | 2010 Emma Pooley | 2011, 2013, 2015, 2017 Elizabeth Deignan | 2012 Sharon Laws | 2014 Laura Trott | 2016 Hannah Barnes | 2018 Jessica Roberts | 2019 Alice Barnes | 2021 Pfeiffer Georgi
Personendaten | |
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NAME | Kenny, Laura |
ALTERNATIVNAMEN | Trott, Laura Rebecca (vollständiger Name); Trott, Laura (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | britische Radrennfahrerin |
GEBURTSDATUM | 24. April 1992 |
GEBURTSORT | Harlow |