Jim Hines (eigentlich James Ray Hines; * 10. September 1946 in Dumas, Arkansas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Sprinter und Olympiasieger. Er hielt fast 15 Jahre lang den Weltrekord im 100-Meter-Lauf.
Jim Hines ![]() | ||||||||||
Voller Name | James Ray Hines | |||||||||
Nation | Vereinigte Staaten![]() | |||||||||
Geburtstag | 10. September 1946 | |||||||||
Geburtsort | Dumas | |||||||||
Größe | 183 cm | |||||||||
Gewicht | 81 kg | |||||||||
Karriere | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Disziplin | Sprint | |||||||||
Bestleistung | 9,95 s (100 m) | |||||||||
Verein | Houston Striders | |||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||
| ||||||||||
|
Hines war in seiner Jugend Baseballspieler, bis er von einem Leichtathletiktrainer entdeckt wurde, der ihn zu einem Sprinter von Weltklasse aufbaute. Bei den US-amerikanischen Leichtathletik-Meisterschaften in Sacramento wurde Hines mit 9,9 s gestoppt (elektronische Zeitnehmung: 10,03 s) und unterbot damit als erster Sportler in der Geschichte die 10-Sekunden-Marke. Im anderen Halbfinale egalisierten Charles Greene und Ronnie Ray Smith diese Zeit.
Die Vorbereitung auf die im Oktober 1968 stattfindenden Olympischen Spiele in Mexiko-Stadt war überschattet von den Rassenunruhen in den USA. Die schwarzen Athleten der US-amerikanischen Nationalmannschaft, inklusive Hines, erwogen einen Boykott der Spiele. Letztlich kam es nicht dazu, und Hines qualifizierte sich für das olympische Finale über 100 Meter am 14. Oktober 1968. Er gewann den Lauf vor dem Jamaikaner Lennox Miller und seinem Landsmann Charles Greene in der Zeit von elektronisch gestoppten 9,95 s. Zunächst herrschte Unklarheit, ob diese Zeit eine Verbesserung des Weltrekordes darstellte. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF wertete die 9,95 s aber als schneller als die handgestoppten 9,9 s und erkannte sie als neuen Weltrekord an. Damit war Hines auch der erste Läufer, der unter elektronischer Zeitmessung die 10-Sekunden-Grenze durchbrach. In der 4-mal-100-Meter-Staffel lief Hines zusammen mit Charles Greene, Mel Pender und Ronnie Ray Smith in 38,2 s zu seinem zweiten Weltrekord und gewann Gold.
Nach den Olympischen Spielen spielte Hines American Football bei den Miami Dolphins in National Football League (NFL). Er war von den Dolphins 1968 in der sechsten Runde an 146. Stelle gedraftet worden. Hines kam als Wide Receiver zum Einsatz. 1970 wechselte er zu den Kansas City Chiefs. Nach einem Spiel bei den Chiefs beendete er seine Laufbahn.
Sein Weltrekord über 100 Meter hielt fast 15 Jahre. Erst am 3. Juli 1983 verbesserte der US-Amerikaner Calvin Smith die Marke auf 9,93 s.
1896: Vereinigte Staaten 44 Thomas Burke |
1900: Vereinigte Staaten 45
Frank Jarvis |
1904: Vereinigte Staaten 45
Archie Hahn |
Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45
Archie Hahn |
1908: Vereinigtes Konigreich 1801
Reggie Walker |
1912: Vereinigte Staaten 48
Ralph Craig |
1920: Vereinigte Staaten 48
Charles Paddock |
1924: Vereinigtes Konigreich 1801
Harold Abrahams |
1928: Kanada 1868
Percy Williams |
1932: Vereinigte Staaten 48
Eddie Tolan |
1936: Vereinigte Staaten 48
Jesse Owens |
1948: Vereinigte Staaten 48
Harrison Dillard |
1952: Vereinigte Staaten 48
Lindy Remigino |
1956: Vereinigte Staaten 48
Bobby Morrow |
1960: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch
Armin Hary |
1964: Vereinigte Staaten
Bob Hayes |
1968: Vereinigte Staaten
Jim Hines |
1972: Sowjetunion 1955
Walerij Borsow |
1976: Trinidad und Tobago
Hasely Crawford |
1980: Vereinigtes Konigreich
Allan Wells |
1984: Vereinigte Staaten
Carl Lewis |
1988: Vereinigte Staaten
Carl Lewis |
1992: Vereinigtes Konigreich
Linford Christie |
1996: Kanada
Donovan Bailey |
2000: Vereinigte Staaten
Maurice Greene |
2004: Vereinigte Staaten
Justin Gatlin |
2008: Jamaika
Usain Bolt |
2012: Jamaika
Usain Bolt |
2016: Jamaika
Usain Bolt |
2020: Italien
Marcell Jacobs
Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik
1912: Jacobs, Macintosh, d’Arcy, Applegarth (Vereinigtes Konigreich 1801 GBR) |
1920: Paddock, Scholz, Murchison, Kirksey (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1924: Hussey, Clarke, Murchison, LeConey (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1928: Wykoff, Quinn, Borah, Russell (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1932: Kiesel, Toppino, Dyer, Wykoff (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1936: Owens, Metcalfe, Draper, Wykoff (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1948: Ewell, Wright, Dillard, Patton (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1952: Smith, Dillard, Remigino, Stanfield (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1956: Baker, King, Morrow, Murchison (Vereinigte Staaten 48
USA) |
1960: Cullmann, Hary, Mahlendorf, Lauer (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch
EUA) |
1964: Drayton, Ashworth, Stebbins, Hayes (Vereinigte Staaten
USA) |
1968: Greene, Pender, Smith, Hines (Vereinigte Staaten
USA) |
1972: Black, Taylor, Tinker, Hart (Vereinigte Staaten
USA) |
1976: Glance, Jones, Hampton, Riddick (Vereinigte Staaten
USA) |
1980: Murawjow, Sidorow, Aksinin, Prokofjew (Sowjetunion
URS) |
1984: Graddy, Brown, Smith, C. Lewis (Vereinigte Staaten
USA) |
1988: Bryshin, Krylow, Murawjow, Sawin (Sowjetunion
URS) |
1992: C. Lewis, Mitchell, Burrell, Marsh (Vereinigte Staaten
USA) |
1996: Esmie, Gilbert, Surin, Bailey (Kanada
CAN) |
2000: Drummond, Williams, B. Lewis, Greene (Vereinigte Staaten
USA) |
2004: Gardener, Campbell, Devonish, Lewis-Francis (Vereinigtes Konigreich
GBR) |
2008: Bledman, Burns, Callender, Thompson (Trinidad und Tobago
TRI) |
2012: Carter, Frater, Blake, Bolt (Jamaika
JAM) |
2016: Powell, Blake, Ashmeade, Bolt (Jamaika
JAM) |
2020: Patta, Jacobs, Desalu, Tortu (Italien
ITA)
Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hines, Jim |
ALTERNATIVNAMEN | Hines, James Ray |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Sprinter und Footballspieler |
GEBURTSDATUM | 10. September 1946 |
GEBURTSORT | Dumas, Arkansas |