Jørn „Johnny“ Bjerregaard (* 19. Januar 1943 in Vejle) ist ein ehemaliger dänischer Fußballspieler und -trainer.
Johnny Bjerregaard | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Voller Name | Jørn Bjerregaard | |
Geburtstag | 19. Januar 1943 | |
Geburtsort | Vejle, Dänemark | |
Position | Angriff | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1954–1962 | Aarhus GF | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1962–1966 | Aarhus GF | |
1966–1972 | SK Rapid Wien | 151 (96) |
1972–1975 | SC Eisenstadt | 84 (25) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1961 | Dänemark U-19 | 3 0(0) |
1962–1966 | Dänemark U-21 | 5 0(2) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1976–1977 | Aarhus GF | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
In Österreich ist er fast ausschließlich unter seinem Spitznamen „Johnny“ bekannt. Er gilt neben Josef Uridil, Franz „Bimbo“ Binder und Hans Krankl als einer der größten Goalgetter der Rapid-Historie.
Aufgewachsen in einem Vorort von Aarhus, kam er im Alter von 12 Jahren zum großen Aarhus GF, der in den 1950er Jahren als beste Mannschaft Dänemarks galt. Neben dem Fußball begann er ein Studium der Ökonomie, welches er Mitte der 1960er Jahre zu Gunsten des Sports vorzeitig beendete. 1962 debütierte er für Aarhus in der 1. dänischen Liga. Mit 13 Toren in seinem ersten Spieljahr wurde er auf Anhieb zweitbester Torschütze des Vereins. Es folgten 16 Saisontore in der Spielzeit 1963/64. Damit hatte Aarhus zwar wieder einen Topstürmer, die „Goldenen Zeiten“ waren jedoch vorbei. Galt man bis zum Ende der 1950er Jahre noch als Serienmeister, musste man sich der neuen Topmannschaft Esbjerg fB geschlagen geben. 1964 absolvierte man die letzte starke Saison, in der man sich am Ende nur knapp dem Überraschungsmeister Boldklubben 1909 geschlagen geben musste. 1965 durfte Bjerregaard mit dem Cupsieg seinen ersten Titelgewinn feiern. In der Liga war er mit 17 Saisontoren abermals der Offensivstar der Mannschaft. Dies war auch den in Dänemark engagierten österreichischen Trainern Rudolf Strittich (Esbjerg fB) und Walter Pfeifer nicht verborgen geblieben, die ihn in Folge dem SK Rapid Wien als Verstärkung empfohlen.
Nach einer Beobachtung der Rapid-Funktionäre legte man ihm daraufhin ein Vertragsangebot vor, welches er erst nach einer Nachbesserung annahm. Damit hatte er seinen ersten Profivertrag unterzeichnet, da in Dänemark erst im Jahr 1978 eine Profiliga eingeführt wurde. Im Allgemeinen war so ein Wechsel ein großer Schritt, da die Österreichische Liga zur damaligen Zeit klar über die Dänische zu stellen war. Dadurch kamen auch schnell Zweifel an den Fähigkeiten des Spielers auf, die dieser jedoch sofort zu beseitigen wusste.
Gleich in seinem ersten Spiel für Rapid gelangen ihm drei Tore gegen den Kapfenberger SV und drei weitere in der ersten Europacup-Runde in den Spielen gegen Galatasaray Istanbul. Rapid spielte damals in einem 3-2-5 Offensivverbund, in dem sich Bjerregaard auf Anhieb fabulös einreihen konnte. Mit seinen Sturmpartnern August Starek, Rudolf Flögel, Toni Fritsch und Walter Seitl bildete er daraufhin den „Hütteldorfer Traumsturm“, der die Liga über Jahre dominieren sollte.
In den folgenden 6 Jahren gewann er mit dem Verein zwei Meistertitel, wurde 3 Mal Cup-Sieger und 1968 Torschützenkönig der Liga und erreichte zweimal das Achtelfinale im Europapokal der Landesmeister.
Seine größte Sternstunde folgte jedoch in der Europacup-Saison 1968/69. Nach einem 1:0-Sieg in Wien gegen Real Madrid führte das „Weiße Ballett“ im Rückspiel bereits mit 1:0, ehe Bjerre (wie er auch oft kurz genannt wurde) in der 50. Spielminute durch einen Weitschuss ausgleichen konnte. Real gelang erst in der 82. Spielminute das 2:1, Rapid war durch die Auswärtstorregel weiter. Nach diesem Tor erhielt er verschiedene Vertragsangebote aus Spanien und wollte auch wechseln. Kurz vor Vertragsunterzeichnung wurde jedoch die Ausländerbeschränkung in der spanischen Liga verschärft, wodurch ein etwaiger Transfer scheiterte.[1] Bjerregaard blieb daraufhin bei Rapid. In der Saison 1970/71 kam der 19-jährige Hans Krankl durch eine Verletzung von Toni Fritsch zu seinen ersten Einsätzen im Rapid-Trikot. Dadurch standen in dieser Saison mit Bjerregaard und Krankl zwei der größten Rapid-Goalgetter aller Zeiten in einer Mannschaft. Krankl wurde in der Folgesaison an den WAC verliehen, wodurch es zu keinem weiteren Zusammenspiel mehr kam.
Als in der Saison 1971/72 Ernst Hlozek als neuer Trainer bei Grün-Weiß vorgestellt wurde, ging seine Zeit beim Rekordmeister langsam zu Ende. Nachdem Bjerregaard Hlozek nach einer Verletzung mitteilte, vielleicht nicht für das folgende Auswärtsspiel gegen den GAK fit zu werden, warf ihm dieser „Laschieren“ vor und ließ ihn lediglich mit den Junioren mittrainieren, was einer Demütigung gleichkam. Im Mai 1972 folgte der nächste Disput. Bjerregaard hatte gerade den ewigen Rivalen FK Austria Wien mit vier Toren aus dem österreichischen Cup-Bewerb geschossen, musste aber trotzdem im folgenden Ligaspiel auf der Bank Platz nehmen, womit das Band zwischen Spieler und Trainer endgültig zerschnitten war. Als sich der Verein auch noch mit der Verlängerung seines Vertrags zierte, nahm Bjerregaard das Zepter selbst in die Hand und bot sich telefonisch dem Liga-Konkurrenten SC Eisenstadt an, der ihm ein halbes Jahr zuvor ein Vertragsangebot unterbreitet hatte.
Unter Protesten der Rapid-Fans wechselte er daraufhin in die burgenländische Landeshauptstadt. Nach 23 Saisontoren in seiner ersten Spielzeit für Eisenstadt zog er sich im Folgejahr ins Mittelfeld zurück, ehe er seine erfolgreiche Karriere im Alter von nur 32 Jahren als Libero beendete. Grund für das Karriereende waren körperliche Probleme, die Bjerregaard nach eigenen Angaben die Lust am Fußballspielen raubten.
In seiner großen Karriere konnte er für Rapid 96 Liga-, 23 Cup- und acht Europacuptore verbuchen. 1968 war er Torschützenkönig sowie 1968 und 1970 Kronen Zeitung - Fußballer des Jahres.
Während seiner Zeit bei Aarhus kam Bjerregaard auch zu Nationalmannschaftsehren, wenn auch nur auf Jugendebene. Am 15. Januar 1961 debütierte er für die dänische U-19 Auswahlmannschaft bei der bitteren 1:5-Niederlage gegen Norwegen. Knapp einen Monat später machte die Mannschaft samt Bjerregaard die Niederlage jedoch mit einem 5:0-Schützenfest gegen Finnland wieder weg.
Zwischen 1962 und 1966 lief er daraufhin insgesamt fünfmal für die dänische U-21-Nationalmannschaft auf. Am 14. September 1963 gelang ihm die Revanche gegen Norwegen, als er beim 5:2-Sieg zweimal für Dänemark traf.[2]
Bjerregaard lief niemals in einem offiziellen Spiel für die Dänische Fußballnationalmannschaft auf. Der einfache Grund: Durch seinen Wechsel zu Rapid wurde er Profispieler. Da in Dänemark jedoch erst im Jahre 1978 das „reine Profitum“ Einzug hielt, herrschte zuvor der strikte Amateurgedanke, welcher beinhaltete, keine Profispieler für die Nationalmannschaft zu nominieren.
1976 ließ sich Bjerregaard zu einem Engagement bei seiner alten Liebe Aarhus GF als Trainer überreden. Trotz eines erfolgreichen Zweitligajahres, in dem er mit Aarhus als Zweitplatzierter den Aufstieg in die 1. Division feiern durfte, legte er nach nur einem Jahr sein Amt nieder und kehrte nach Österreich zurück. Es sollte dessen einzige Trainerstation werden.
1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi
1967 Grausam | 1968 Bjerregaard | 1969 Parits | 1970 Bjerregaard | 1971 Pumm | 1972 Gallos | 1973 Krankl | 1974 Krankl | 1975 Prohaska | 1976 Schachner | 1977 Krankl | 1978 Schachner | 1979 Schachner | 1980 Feurer | 1981 Feurer | 1982 Krankl | 1983 Sara | 1984 Pacult | 1985 Prohaska | 1986 Kienast | 1987 Konsel | 1988 Krankl | 1989 Fjørtoft | 1990 Pecl | 1991 Pecl | 1992 Herzog | 1993 Konrad | 1994 Konrad | 1995 Konsel | 1996 Kühbauer | 1997 Kühbauer | 1998 Kühbauer | 1999 Vastić | 2000 Schopp | 2001 Wallner | 2002 Kühbauer | 2003 Kühbauer | 2004 Kühbauer | 2005 Hofmann | 2006 Hofmann | 2007 Prödl | 2008 Hofmann | 2009 Hofmann | 2010 Junuzović | 2011 Hofmann | 2012 Hosiner | 2013 Alaba | 2014 Alaba | 2015 Alaba | 2016 Schaub | 2017 Schaub | 2018 Arnautović | 2019 Schlager | 2020 Trauner
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bjerregaard, Jørn |
ALTERNATIVNAMEN | Bjerregaard, Johnny |
KURZBESCHREIBUNG | dänischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1943 |
GEBURTSORT | Vejle, Dänemark |