Zlatko Junuzović (* 26. September 1987 in Loznica, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und nunmehriger -trainer.
Zlatko Junuzović | ||
![]() Zlatko Junuzović (2021) | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 26. September 1987 | |
Geburtsort | Loznica[1], SFR Jugoslawien | |
Größe | 172 cm | |
Position | Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1994–1999 | SK Kühnsdorf | |
1999 | VST Völkermarkt | |
1999–2005 | Grazer AK | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2005–2007 | Grazer AK | 71 0(9) |
2007–2009 | SK Austria Kärnten | 57 0(3) |
2009–2012 | FK Austria Wien | 82 (21) |
2012–2018 | Werder Bremen | 188 (21) |
2018–2022 | FC Red Bull Salzburg | 81 0(9) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
2006 | Österreich U19 | 1 0(0) |
2006–2007 | Österreich U20 | 9 0(2) |
2005–2008 | Österreich U21 | 16 0(2) |
2006–2017 | Österreich | 55 0(7) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2022– | FC Liefering (Co-Trainer) | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Zlatko Junuzović wurde in Loznica in der damaligen jugoslawischen Teilrepublik Serbien geboren und verbrachte seine ersten Lebensjahre im 30 Kilometer entfernten bosnischen Zvornik.[2] Auf Grund des Bosnienkrieges kam er im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern nach Kühnsdorf in Kärnten und begann dort seine fußballerische Laufbahn. Als Elfjähriger ging er nach Graz zur Sporthauptschule Bruckner – Werner Gregoritsch war dort damals als Lehrer tätig – und wurde mit der SHS 2002 Steirischer Schulmeister. Anschließend begann er, beim Grazer AK zu spielen.
Nach seinem Wechsel in die HIB Liebenau nahm er im November 2003 mit der GAK Akademie an der ISF-Weltmeisterschaft (Internationale Schulsportföderation) in Shanghai teil und wurde im Herbst 2004 in den erweiterten Kader der GAK Amateure aufgenommen. Im Frühjahr 2005 war er unter Trainer Harry Gamauf bereits Stammspieler mit fünf Toren in der laufenden Meisterschaft.
Bald wurde auch Trainer Walter Schachner auf Junuzović aufmerksam. Er ließ das Talent über einen längeren Zeitraum bei den Profis mittrainieren und wechselte ihn erstmals am 14. Mai 2005 im Meisterschaftsspiel gegen den SK Sturm Graz in der 74. Minute ein. Das gelungene Debüt in der Profimannschaft und ein weiterer Einsatz im Spiel gegen den FC Wacker Tirol waren erste Höhepunkte in Junuzovićs fußballerischer Karriere. Mit der Herbstsaison 2005 wurde er Stammspieler; er erzielte je einen Treffer in Europacup und Meisterschaft.
Nach Ende der Frühjahrssaison 2007 wechselte für zwei Jahre Junuzović zum neu gegründeten SK Austria Kärnten. Danach unterschrieb er einen Vertrag bei Austria Wien. Er wurde 2010 zum Fußballer des Jahres in Österreich gewählt.[3]
Im Jänner 2012 wechselte er zum SV Werder Bremen.[4] Sein Debüt in der deutschen Fußball-Bundesliga gab er eine Woche später am 5. Februar im Auswärtsspiel des SV Werder beim SC Freiburg (2:2). Sein erstes Tor in der Bundesliga erzielte er am 23. September 2012 beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit dem Treffer zum 2:0. In den folgenden Jahren war er Leistungsträger bei den Bremern. 2015, vor dem Auslaufen seines Vertrags, waren deshalb auch andere Vereine an ihm interessiert.[5] Nach Presseberichten soll es auch Angebote gegeben haben, die höher dotiert waren als jenes von Werder Bremen.[6] Im Februar 2015 schließlich verlängerte er seine Vertragslaufzeit bei Werder Bremen bis 2018.[7]
Die Bundesliga-Saison 2014/15 schloss Junuzović mit 15 Vorlagen als zweitbester Assistgeber ab.[8] Zudem erzielte er sechs Tore, fünf davon per Freistoß.
Junuzović verließ Werder Bremen nach Ende der Saison 2017/18[9] und kehrte nach Österreich zurück, wo er sich dem FC Red Bull Salzburg anschloss, bei dem er einen bis Juni 2021 laufenden Vertrag erhielt.[10] Dieser wurde im Dezember 2020 um ein Jahr verlängert. Im März 2022 wurde bekanntgegeben, dass sein Vertrag in Salzburg nicht mehr verlängert wird und der Mittelfeldspieler den Verein nach vier Jahren verlässt.[11] Für Salzburg kam er insgesamt zu 121 Pflichtspieleinsätzen, in denen er 13 Tore erzielte.
Nach mehreren Einsätzen in diversen ÖFB-Nachwuchsteams nahm er im Jänner 2006 am ÖFB-Teamtrainingslager in Dubai teil. Sein Debüt in der Nationalmannschaft absolvierte er im Spiel gegen Kanada am 1. März 2006. Bei der 0:2-Heimniederlage kam er in der 61. Spielminute anstelle von Muhammet Akagündüz auf den Platz.[12]
Im Juli 2007 nahm er an der U-20-Weltmeisterschaft in Kanada teil, bei der Österreich den vierten Platz belegte.
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das Aufgebot Österreichs aufgenommen. In der ersten Partie gegen Ungarn stand er in der Startaufstellung, musste dann aber verletzt ausgewechselt werden. In den verbleibenden beiden Spielen konnte er dann nicht mehr eingesetzt werden.[13] Das Team schied als Letzter der Vorrundengruppe aus.
Am 13. Oktober 2017 gab Junuzović nach elf Jahren und 55 Länderspielen seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.[14] Seinen letzten Teameinsatz bestritt er am 11. Juni 2017 beim 1:1-Unentschieden im Rahmen der WM-Qualifikation 2018 im Auswärtsspiel gegen Irland, in dem er in der 79. Spielminute gegen Florian Grillitsch ausgewechselt wurde.[15] Den letzten seiner insgesamt sieben Teamtreffer erzielte er am 29. März 2016 bei der 1:2-Heimniederlage gegen die Türkei.[16]
Nach dem Auslaufen seines Vertrages entschloss sich Junuzović seine Karriere im Alter von 34 Jahren zu beenden und zur Saison 2022/23 Co-Trainer von Fabio Ingolitsch beim Salzburger Farmteam FC Liefering zu werden.[17]
1984, 1985: Herbert Prohaska | 1986: Toni Polster | 1987: Heribert Weber | 1988: Herbert Prohaska | 1989: Gerhard Rodax | 1990: Andreas Ogris | 1991: Néstor Gorosito | 1992: Andreas Herzog | 1993: Franz Wohlfahrt | 1994: Heimo Pfeifenberger | 1995: Michael Konsel | 1996: Ivica Vastić | 1997: Toni Polster | 1998, 1999: Ivica Vastić | 2000: Radosław Gilewicz | 2001: Ronald Brunmayr | 2002: Vladimír Janočko | 2003: Andreas Ivanschitz | 2004: Steffen Hofmann | 2005: Mario Bazina | 2006: Alexander Zickler | 2007: Ivica Vastić | 2008: Marc Janko | 2009: Steffen Hofmann | 2010: Zlatko Junuzović | 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016: David Alaba | 2017: Marcel Sabitzer | 2018: Marko Arnautović | 2019: Erling Haaland | 2020, 2021: David Alaba
1967 Grausam | 1968 Bjerregaard | 1969 Parits | 1970 Bjerregaard | 1971 Pumm | 1972 Gallos | 1973 Krankl | 1974 Krankl | 1975 Prohaska | 1976 Schachner | 1977 Krankl | 1978 Schachner | 1979 Schachner | 1980 Feurer | 1981 Feurer | 1982 Krankl | 1983 Sara | 1984 Pacult | 1985 Prohaska | 1986 Kienast | 1987 Konsel | 1988 Krankl | 1989 Fjørtoft | 1990 Pecl | 1991 Pecl | 1992 Herzog | 1993 Konrad | 1994 Konrad | 1995 Konsel | 1996 Kühbauer | 1997 Kühbauer | 1998 Kühbauer | 1999 Vastić | 2000 Schopp | 2001 Wallner | 2002 Kühbauer | 2003 Kühbauer | 2004 Kühbauer | 2005 Hofmann | 2006 Hofmann | 2007 Prödl | 2008 Hofmann | 2009 Hofmann | 2010 Junuzović | 2011 Hofmann | 2012 Hosiner | 2013 Alaba | 2014 Alaba | 2015 Alaba | 2016 Schaub | 2017 Schaub | 2018 Arnautović | 2019 Schlager | 2020 Trauner
Personendaten | |
---|---|
NAME | Junuzović, Zlatko |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 26. September 1987 |
GEBURTSORT | Loznica, SFR Jugoslawien |