Walter „Schoko“ Schachner (* 1. Februar 1957 in Leoben) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers und war zuletzt in der Saison 2011/2012 Fußballtrainer beim österreichischen Erstligisten LASK Linz. Derzeit ist Walter Schachner als Experte für die Österreichische Bundesliga beim TV-Sender SKY in Österreich beschäftigt.
Walter Schachner | ||
![]() Walter Schachner (2009) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 1. Februar 1957 | |
Geburtsort | Leoben, Österreich | |
Größe | 180 cm | |
Position | Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1967–1975 | FC St. Michael | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1975–1978 | DSV Alpine | 75 (55) |
1978–1981 | FK Austria Wien | 101 (72) |
1981–1983 | AC Cesena | 58 (17) |
1983–1986 | Torino Calcio | 85 (18) |
1986 | SC Pisa | |
1986–1988 | US Avellino | 48 (13) |
1988–1989 | SK Sturm Graz | 16 0(3) |
1989–1990 | DSV Alpine | 13 0(7) |
1990 | Grazer AK | 8 0(2) |
1990 | FC Salzburg | 20 (18) |
1991 | VSE St. Pölten | 9 0(1) |
1991 | SR Donaufeld | 5 0(0) |
1991–1993 | DSV Alpine | 51 (28) |
1993–1994 | SK Sturm Graz | 11 0(0) |
1994–1996 | DSV Leoben | 50 (12) |
1996 | FC Tirol Innsbruck | 6 0(0) |
1997 | ASK Kottingbrunn | |
1998 | SK Eintracht Wels | 23 0(6) |
2001 | FC Kärnten | 1 0(0) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1976–1994 | Österreich | 64 (23) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1999–2000 | FC Zeltweg | |
2000–2002 | FC Kärnten | |
2002 | FK Austria Wien | |
2002–2005 | Grazer AK | |
2006–2007 | TSV 1860 München | |
2007 | SK Austria Kärnten | |
2008–2010 | FC Trenkwalder Admira Wacker | |
2011–2012 | LASK Linz | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Seinen Spitznamen Schoko erhielt der gelernte Betriebselektriker bereits in seiner Kindheit, da er als Bub beim Fußballspielen immer Schokoriegel bei sich hatte.
Von 1975 bis 1978 war Schachner in der damaligen 2. Division der Bundesliga für den Donawitzer SV Alpine aktiv, von dem er als Zweitligaspieler den Sprung in die Österreichische Fußballnationalmannschaft schaffte. Von 1978 bis 1981 spielte er beim FK Austria Wien und wurde mit den Veilchen drei Mal österreichischer Meister und zweimaliger Torschützenkönig der Bundesliga. Neben der Austria hatte auch SK Rapid Wien ihn verpflichten wollen, in den frühen Morgenstunden des 14. Juli 1978 unterschrieb Schachner einen Einjahresvertrag.[1]
Als Legionär war er in der italienischen Liga beim AC Cesena, Torino Calcio, SC Pisa und bei US Avellino tätig. Nach seiner Auslandskarriere kehrte er zurück nach Österreich und spielte noch bis 1998 bei mehreren größeren und kleineren Vereinen aus den obersten drei Leistungsstufen. Sein Abschiedsspiel feierte Schachner in der letzten Runde der Saison 2000/01 in der Ersten Division beim FC Kärnten, bei dem er zum damaligen Zeitpunkt bereits als Trainer tätig war.
Für die österreichische Nationalmannschaft absolvierte er insgesamt 64 Spiele und schoss dabei 23 Tore. Sein Debüt gab er am 5. Dezember 1976 beim 1:0-Sieg im „Gzira-Stadion“ in La Valletta gegen Malta (erstes Qualifikationsspiel der Österreicher zur Fußballweltmeisterschaft 1978; Schachner war in der Startelf und wurde in der 81. Min. durch Hans Pirkner ersetzt. Erstmals seit 20 Jahren spielte ein Akteur aus der zweithöchsten österreichischen Liga im Team).[2][3] Schon im nächsten Spiel der Nationalmannschaft am 15. Dezember 1976 im Nationalstadion Ramat Gan in Tel Aviv erzielte er beim 3:1-Sieg der Österreicher gegen Israel mit dem Treffer zum 2:1 sein erstes Länderspieltor – und beim 1:0-Sieg im Qualifikationsspiel am 17. April 1977 in Wien gegen die Türkei gelang ihm der entscheidende Treffer.[4]
Er nahm an zwei Fußballweltmeisterschaften teil. 1978 erreichte er bei der WM mit der österreichischen Nationalmannschaft den siebenten Rang. Im ersten Spiel der Gruppenphase gegen Spanien bei der WM 1978 in Argentinien gelang ihm in spektakulärer Weise nach einem Solo fast über das halbe Fußballfeld das 1:0. Er stand auch in der Aufstellung jener Elf, die Deutschland im Wunder von Córdoba mit 3:2 besiegen konnte. Bei der WM 1982 erreichte Schachner mit der österreichischen Nationalmannschaft den achten Platz. Wieder einmal gelang ihm ein entscheidender Treffer. Er erzielte in der ersten Gruppenphase (Gruppengegner Chile, Algerien und Deutschland) gegen Chile den Siegestreffer zum 1:0 und trug damit entscheidend zum Aufstieg in die zweite Gruppenphase (mit drei Mannschaften in einer Gruppe) bei, bei der die Nationalmannschaft gegen Frankreich 0:1 verlor, gegen Nordirland 2:2 spielte und damit ausschied.
Schachner begann seine Trainerkarriere beim FC Zeltweg in der Steiermark und führte den Landesligisten in die Regionalliga Mitte. Im Juli 2000 wechselte er zum FC Kärnten in die Erste Division (zweite Spielstufe). Mit den Kärntnern feierte er sowohl den Aufstieg in die Bundesliga als auch den Gewinn des ÖFB-Pokals und den Supercupsieg.
Die Saison 2002/03 begann er bei Austria Wien, wo er aber schon am 4. Oktober 2002 trotz Tabellenführung und guter Leistungen im UEFA-Pokal durch Christoph Daum ersetzt wurde. Ab dem 9. Oktober 2002 arbeitete er beim Grazer AK, den er am vorletzten Tabellenplatz übernahm und noch zum Vizemeistertitel führte.
In dieser Spielsaison wurde die denkwürdige „Schoko-Tabelle“ geboren, in der er die unter seiner Führung mit den Wienern und die mit dem Grazer AK errungenen Punkte addierte, um seinen Erfolg als Trainer zu dokumentieren. Als Trainer erzielte Schachner insgesamt mehr Punkte als der Meister Austria Wien.
Mit dem Grazer AK gewann er im Spieljahr 2003/04 erstmals in der Geschichte des Vereins den österreichischen Meistertitel sowie den ÖFB-Pokal. Zudem feierte Schachner mit den Grazern in der Qualifikation als einzige Mannschaft der Champions-League Saison 2004/05 einen Sieg über den FC Liverpool. Durch eine 0:2-Niederlage im Heimspiel reichte das 1:0 an der Anfield Road jedoch nicht zum Aufstieg in die erste Hauptrunde. Im folgenden Spieljahr erreichte er mit Graz den Vizemeistertitel in der Meisterschaft.
Schachner hatte beim Grazer AK eine Ausstiegsklausel im Vertrag, sollte er ein Angebot aus dem Ausland erhalten. Im zweiten Halbjahr 2005 wurde Schachner praktisch bei jedem Trainerwechsel in Deutschland als möglicher Nachfolgekandidat genannt, und auch er selbst erklärte öffentlich, ins Ausland wechseln zu wollen. Um zu verhindern, dass der GAK mitten in der Saison ohne Trainer dasteht, und weil er die Einsparungslinie des Vereinsvorstandes nicht mittragen wollte, wurde er daher am 9. Jänner 2006 von Präsident Harald Sükar beurlaubt.
Am 24. Jänner 2006 wechselte Schachner zum TSV 1860 München und war damit der vierte Österreicher auf der Münchner Betreuerbank nach Max Merkel, Franz Binder und Peter Pacult. Zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere startete er mit einer Niederlagenserie. Erst in der vorletzten Runde konnten sich die Münchner durch einen Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken vor dem Abstieg retten. Am 18. März 2007 gab der Verein die Trennung von Schachner mit sofortiger Wirkung bekannt.[5]
Ende April 2007 unterzeichnete Schachner beim neuen SK Austria Kärnten einen 2-Jahres-Vertrag. Er wurde jedoch am 3. Dezember 2007 beurlaubt, nachdem er nur vier Siege und fünf Remis in 21 Spielen verzeichnen konnte.[6]
Am 9. August 2008 wurde Walter Schachner nach fünf Spieltagen als neuer Trainer des FC Admira Wacker Mödling vorgestellt und am 26. April 2010 entlassen.[7]
Am 1. März 2011 trat er bei LASK Linz ein neues Traineramt an.[8] Mit dem Linzer ASK stieg er am Ende der Saison 2010/11 in die zweitklassige Erste Liga ab, während sein ehemaliger Arbeitgeber FC Admira Wacker Mödling in die Bundesliga zurückkehrte.
Schachner scheiterte in der Saison 2011/12 beim Versuch, sofort wieder in die höchste österreichische Spielklasse aufzusteigen: Der LASK belegte hinter Meister Wolfsberger AC und Altach nur den dritten Platz. Zudem wurde den Linzern von der Bundesliga die Lizenz für die Saison 2012/13 verweigert, was die Rückstufung in die dritte Leistungsklasse (Regionalliga Mitte) bedeutete. Als letzte Instanz traf das Ständige Neutrale Schiedsgericht Ende Mai 2012 eine abschlägige Entscheidung über den vom LASK eingebrachten Einspruch.
Walter Schachner ist aktuell Fußball-Experte für Livespiele der österreichischen Bundesliga beim TV-Sender SKY.
Von März 2017 bis Mai 2017 war Schachner als Kandidat in der ORF-Tanzshow Dancing Stars zu sehen[9].
1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi
1987 Kurbaša / Heissenberger | 1988 Sormaz | 1989 Tomić | 1990 Dampfhofer | 1991 Schachner | 1992 Waliczek | 1993 Dorner | 1994 Stumpf | 1995 Oerlemans | 1996 Toskić | 1997 Détári | 1998 Stojanović / Hubich | 1999 Stary | 2000 Hobel | 2001 Kollmann | 2002 Vujic / Stumpf | 2003 Hobel | 2004 Koejoe | 2005 Kuljić | 2006 Vastić | 2007 Vastić | 2008 Gartler | 2009 Viana | 2010 Bürger | 2011 Sulimani | 2012 Poljanec | 2013 Aigner | 2014 Aigner | 2015 Pink | 2016 Pichlmann | 2017 Eler | 2018 Salihi / Chabbi | 2019 Ronivaldo | 2020 Ronivaldo | 2021 Schubert | 2022 Tabaković
1967 Grausam | 1968 Bjerregaard | 1969 Parits | 1970 Bjerregaard | 1971 Pumm | 1972 Gallos | 1973 Krankl | 1974 Krankl | 1975 Prohaska | 1976 Schachner | 1977 Krankl | 1978 Schachner | 1979 Schachner | 1980 Feurer | 1981 Feurer | 1982 Krankl | 1983 Sara | 1984 Pacult | 1985 Prohaska | 1986 Kienast | 1987 Konsel | 1988 Krankl | 1989 Fjørtoft | 1990 Pecl | 1991 Pecl | 1992 Herzog | 1993 Konrad | 1994 Konrad | 1995 Konsel | 1996 Kühbauer | 1997 Kühbauer | 1998 Kühbauer | 1999 Vastić | 2000 Schopp | 2001 Wallner | 2002 Kühbauer | 2003 Kühbauer | 2004 Kühbauer | 2005 Hofmann | 2006 Hofmann | 2007 Prödl | 2008 Hofmann | 2009 Hofmann | 2010 Junuzović | 2011 Hofmann | 2012 Hosiner | 2013 Alaba | 2014 Alaba | 2015 Alaba | 2016 Schaub | 2017 Schaub | 2018 Arnautović | 2019 Schlager | 2020 Trauner
Personendaten | |
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NAME | Schachner, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Schoko (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1957 |
GEBURTSORT | Leoben, Österreich |