Jan Ullrich (* 2. Dezember 1973 in Rostock) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
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Jan Ullrich (2014) | |
Zur Person | |
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Spitzname | Ulle |
Geburtsdatum | 2. Dezember 1973 (48 Jahre) |
Nation | Deutschland![]() |
Disziplin | Straße |
Fahrertyp | Rundfahrer, Zeitfahrer |
Körpergröße | 1,83 m |
Renngewicht | 73 Kilogramm |
Karriereende | 2007 |
Doping | |
2002 2006 |
6-monatige Sperre, Amphetamine in Dopingskandal Fuentes verwickelt |
Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
bis 1987 1987–1989 1991 1992–1994 |
SG Dynamo Rostock SC Dynamo Berlin SC Berlin RG Hamburg |
Internationale Team(s) | |
1995–2002 2003 2004–2006 |
Telekom Coast/Bianchi T-Mobile |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 14. Mai 2019 |
Als erster und bisher einziger Deutscher gewann Ullrich 1997 die Tour de France. Darüber hinaus war er fünfmal Zweiter und einmal Vierter der Tour, Amateurweltmeister im Straßenrennen, zweimal Weltmeister im Einzelzeitfahren sowie Sieger im Olympischen Straßenrennen 2000.
Aufgrund seiner Verwicklung in den spanischen Dopingskandal „Fuentes“ wurde er von der Tour de France 2006 ausgeschlossen und sein Vertrag fristlos gekündigt. Nach jahrelangen Verfahren sprach der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrich 2012 in letzter Instanz des Dopings schuldig und annullierte seine Erfolge seit dem 1. Mai 2005.[1]
Am 26. Februar 2007 erklärte Ullrich seine aktive Radsportkarriere für beendet.
Jan Ullrich wurde als zweites Kind des Betonarbeiters Werner Ullrich und seiner Frau Marianne, geb. Kaatz, in Rostock geboren. Er wuchs mit zwei Brüdern (Stefan und Thomas Ullrich) und einem Halbbruder (Felix Kaatz) in Biestow und Papendorf auf.[2][3][4] Ullrichs Vater arbeitete zunächst in einem Rostocker Plattenwerk und war seit 1973 als Soldat der Nationalen Volksarmee bei den Landtruppen in Rostock stationiert.[4] Marianne Ullrich studierte Landwirtschaftswissenschaften an der Universität Rostock, hatte ihr Studium mit einer Diplomarbeit über die Wirkung von Getreideblattläusen abgeschlossen und arbeitete als Kellnerin in einem Biestower Gasthof.[4] Ullrichs Eltern trennten sich 1979. Sein Vater gründete noch in Rostock eine neue Familie[5] und zog nach der Wende nach Bad Schwartau, der Kontakt zu seinem Sohn riss ab.[6] Ullrich kam bereits in seiner frühen Kindheit mit dem Radsport in Berührung. Als Neunjähriger gewann er sein erstes Schulrennen und 1983 sein erstes Rennen für die SG Dynamo Rostock, wo Peter Sager sein Trainer war, auf einem geliehenen Rad in Turnschuhen.[7] 1985 siegte er in einem Radrennen in Warnemünde und bei einem Querfeldeinrennen durch den Wald am „Sonnenberg“ in Parchim. Ullrich wurde durch das DDR-Leistungssportsystem gefördert und kam nach Spartakiade-Siegen 1986 mit 13 Jahren (nachdem er kurz zuvor seinen späteren Trainer Peter Becker kennen gelernt hatte) auf die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) des SC Dynamo Berlin.[8] Dazu trugen auch einige seiner physiologischen Voraussetzungen bei: er hatte einen Ruhepuls von 36 Schlägen und ein Lungenvolumen von annähernd sechs Litern.[9] Rudy Pevenage sagte später über Ullrichs besondere körperliche Eignung für den Radsport: „Das ist einer, den man eigentlich nur am Computer kreieren kann.“[10] 1987 wurde Ullrich DDR-Schülermeister im Bahnvierer und 1988 DDR-Jugendmeister im Straßenradfahren in der Klasse Jugend B[11], 1990 DDR-Jugendmeister im Punktefahren.
Nach der Wende nahm ihn sein Trainer Peter Becker, der als „väterlicher Freund“ Ullrichs beschrieben wurde,[10] 1992 wie auch André Korff mit nach Hamburg zur Radsport-Gemeinschaft (RG) Hamburg.[12] Dort ging er in der Radsport-Bundesliga an den Start. Zeitweise trug die Mannschaft den Namen des Unternehmens Panasonic.[13] Geleitet wurde die Mannschaft von Wolfgang Strohband, der später Ullrichs Berater und Manager war.[14] Ullrich, der bis 1994 bei der RG Hamburg blieb, lebte während dieser Zeit im Susebekweg im Stadtteil Hummelsbüttel in einer Wohngemeinschaft mit Korff und Ralf Grabsch.[12] 1992 siegte Ullrich unter anderem bei den Norddeutschen Straßen-Meisterschaften der Amateure. Später wurde Ullrich Ehrenmitglied der RG Hamburg.[12]
Im Jahr darauf gewann der 19-jährige Ullrich die Straßen-Weltmeisterschaft der Amateure in Oslo. Er wurde zum deutschen Radsportler des Jahres 1993 gewählt, gewann in diesem Jahr den Gesamt-Weltcup der Amateure und die Rad-Bundesliga. Rundfahrtsiege erzielte Ullrich 1993 bei der tschechischen Tour de Bohemia und dem Pacific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien).
Ullrich belegte den dritten Platz bei der erstmals ausgetragenen, sowohl für Amateure wie Profis offenen Zeitfahrweltmeisterschaft 1994 und gewann erneut die Rad-Bundesliga. Er siegte u. a. bei Etappen der Rapport Toer, wo er auch die Sprintwertung gewann, der Niedersachsen-Rundfahrt, der Pacific Power Commonwealth Bank Cycle Classic (Australien) und der Tour o’Hawaii.
Nach diesen Erfolgen wurde er vom Team Telekom unter Vertrag genommen und zog zu seiner Freundin nach Merdingen in Südbaden, wo er bis 2002 lebte. Dort wurde eine Straße nach ihm benannt.
Bei seiner ersten Tour de France im Jahr 1996 war Ullrich Edelhelfer seines Mannschaftskollegen Bjarne Riis, der die Tour gewann. Auf der 17. Etappe rückte Ullrich auf den zweiten Platz im Gesamtstand vor, den er bis zum Ende der Rundfahrt verteidigte.[15] Durch seine Helferdienste trug er zu Riis’ Gesamtsieg bei und gewann das letzte Einzelzeitfahren der Rundfahrt deutlich, als er Vorjahressieger Miguel Indurain um 56 Sekunden auf den zweiten Platz verwies. Seinem dänischen Mannschaftskollegen Riis nahm Ullrich in dem Zeitfahren zwei Minuten und 18 Sekunden ab, der Däne blieb aber in der Gesamtwertung vorn.[16] Außerdem gewann Ullrich die Nachwuchswertung der 1996er Tour. Riis gab im Mai 2007 bekannt, die Tour de France 1996 mit unerlaubten Mitteln gewonnen zu haben. Ullrich wurde ebenso vorgeworfen, zu dieser Zeit gedopt zu haben, was er allerdings bestritt. Kritiker werfen Ullrich aber aufgrund der inzwischen belegten Lügen im Zusammenhang mit dem Fuentes-Skandal Unglaubwürdigkeit vor.
Bei der Tour de France 1997 startete Ullrich ebenfalls als Helfer seines Kapitäns Riis. Er wurde beim Prolog Zweiter, auf der neunten Etappe lag Ullrich 27 Sekunden vor seinem Kapitän. Der Däne ging als Vierter, der Deutsche als Zweiter der Gesamtwertung in die zehnte Etappe nach Arcalis (Andorra). Ullrich blieb der ihm zugedachten Aufgabe als Edelhelfer des Titelverteidigers weiter treu.[17] Während des Schlussanstiegs kam es zum Rollentausch: Ullrich und Riis waren beide in der Spitzengruppe vertreten, wobei der Deutsche einer der Fahrer war, die die Geschwindigkeit der Gruppe bestimmten. Er zeigte sich in besserer Verfassung als Riis. Als ihm der Däne zu verstehen gab, angreifen zu dürfen, griff Ullrich an, gewann die Etappe und übernahm das Gelbe Trikot.[18] In Deutschland löste er eine Art „Tourfieber“ aus. Die französische Sportzeitung L’Équipe reihte ihn mit der Schlagzeile „Voilà le Patron“ in die Größen der Radsportwelt ein, während die italienische Gazzetta dello Sport am nächsten Tag „Ullrich il Kaiser“ auf dem Titelblatt schrieb und ihm damit seinen in Italien gebräuchlichen Spitznamen gab. Ullrich gewann auch noch ungefährdet das Einzelzeitfahren, bei dem er den drei Minuten vor ihm ins Rennen gegangenen Gesamtzweiten Richard Virenque überholte,[19] und schließlich, als erster Deutscher und mit 23 Jahren als einer der jüngsten Fahrer, die Gesamtwertung und damit auch zum zweiten Mal die Nachwuchswertung. An insgesamt 18 Tagen trug er das Gelbe Trikot des Spitzenreiters.[20]
Das Hamburger Abendblatt ordnete Ullrichs Tour-Sieg mit den Worten ein: „Damit steht er jetzt in einer Reihe mit deutschen Sportgrößen wie Max Schmeling, Franz Beckenbauer, Boris Becker oder Michael Schumacher“.[21] Sein Sieg machte Ullrich in Deutschland innerhalb kürzester Zeit zum beliebtesten aktiven Sportler; er wurde 1997 zum Sportler des Jahres gewählt. Ullrich wurde zugeschrieben, durch den Sieg den Radsport in Deutschland verändert zu haben. Manfred Böhmer, damaliger Vorsitzender des Bundes Deutscher Radfahrer, sagte angesichts Ullrichs Tour-Sieg, er erwarte im Radsport „einen ähnlichen Boom wie 1985 im Tennis, als Boris Becker erstmals Wimbledon gewann“.[22] Allerdings konnte der neue Radstar die hohen Erwartungen der Öffentlichkeit (die eine Serie von Toursiegen erhoffte) in den nächsten Jahren nicht erfüllen.
Ab 1998 erlebte Ullrich regelmäßig ein schwaches Frühjahr, geprägt von schlechter körperlicher Verfassung, Übergewicht, Krankheiten und Verletzungen. Bei der Tour de France 1998 erlitt er auf der Königsetappe, der 14. Etappe von Grenoble nach Les Deux Alpes, einen Einbruch und verlor bei Regen und Kälte fast neun Minuten auf den Tagessieger Marco Pantani, der die Gesamtführung von Ullrich übernahm.[23] Am Folgetag griff Ullrich Pantani an, gewann die Etappe vor dem zeitgleich ins Ziel kommenden Pantani.[24] Beim Einzelzeitfahren am vorletzten Renntag nahm er Pantani 2:35 Minuten ab und schloss die Tour auf dem zweiten Rang hinter dem Italiener ab.[25] Am 24. Juli 2013 gab der französische Senat bekannt, dass er bei der Tour de France 1998 mit EPO gedopt war.[26]
Ullrich zog sich bei einem Sturz während der Deutschland Tour 1999 eine Knieverletzung zu,[27] die in diesem Jahr seinen Start bei der Tour de France verhinderte. Im September 1999 gewann er die Vuelta a España, die er zwecks Formaufbau für die Weltmeisterschaft angetreten hatte. Sein Sieg auf der ersten Bergetappe der Spanienrundfahrt bedeutete seinen ersten Sieg seiner Profilaufbahn im Sprint.[28] Ullrich errang wenige Wochen nach seinem Vuelta-Sieg bei der Weltmeisterschaft in Verona Gold im Zeitfahren.[28]
Bei der Tour de France 2000 traf Ullrich erstmals auf Lance Armstrong und wurde von ihm auf den zweiten Platz verwiesen. Wenige Wochen nach dem Ende der Tour gewann Ullrich das Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele in Sydney und zudem Silber im Zeitfahren – vor Armstrong. Nach diesen Erfolgen übernahm Ullrich als erster Deutscher die Führung der UCI-Radsport-Weltrangliste.
Die Tour de France 2001 beendete er erneut auf dem zweiten Platz hinter Armstrong. Im Herbst desselben Jahres gewann Ullrich zum zweiten Mal die Zeitfahrweltmeisterschaft.
Im Frühjahr 2002 verursachte Ullrich in Freiburg unter Alkoholeinfluss einen nächtlichen Autounfall. Nur wenige Wochen später wurde er während eines Aufenthalts in einer Rehabilitationsklinik positiv auf Amphetamine getestet. Ullrich erklärte, von Unbekannten „Pillen“ in einer Diskothek angenommen zu haben. Er wurde für sechs Monate gesperrt.[29] Nach späteren NADA/WADA-Codes wäre dies nicht der Fall gewesen, da Amphetamine als soziale Drogen nur noch im Wettkampf verboten sind.[30]
Im selben Jahr wechselte Ullrich gemeinsam mit seinem Mentor Rudy Pevenage vom Team Telekom zum Team Coast. Das von einem mittelständischen Textilunternehmer gesponserte Team geriet im Frühjahr 2003 allerdings in Finanzschwierigkeiten und wurde vom Radsportweltverband UCI zweimal suspendiert. Schließlich konnte Teammanager Pevenage den bisherigen Co-Sponsor Bianchi überzeugen, das Radsportteam zu übernehmen.
Nach einigen guten Platzierungen bei der Deutschland Tour 2003 und der Tour de Suisse bestritt Ullrich schließlich im Trikot des Teams Bianchi seine sechste Tour de France, bei der er zunächst von einer Lebensmittelvergiftung geplagt wurde, seinen Rückstand in den Alpen aber begrenzen konnte. Am 18. Juli 2003 gewann Ullrich die 12. Etappe der Tour, das Einzelzeitfahren von Gaillac nach Cap’Découverte, mit über eineinhalb Minuten Vorsprung vor Lance Armstrong. Es war Ullrichs erster Etappensieg bei der Tour seit 1998. Obwohl Ullrich den Kampf um das Gelbe Trikot bis zum letzten Zeitfahren offen gestalten konnte, setzte sich Armstrong schließlich durch und feierte seinen fünften Tour-de-France-Sieg in Folge. Ullrich belegte trotz eines Sturzes im Zeitfahren mit 1:01 Minuten Rückstand ein fünftes Mal den zweiten Platz.
Nach der Tour de France 2003 wurde Ullrich von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) mit der Fair-Play-Plakette des deutschen Sports ausgezeichnet, weil er einen Doppelsturz Armstrongs nicht zum Angriff ausgenutzt hatte, sondern mit verlangsamtem Tempo weiterfuhr, bis sein Kontrahent wieder aufgeschlossen hatte. Im Dezember 2003 wurde Ullrich von den deutschen Sportjournalisten zum zweiten Mal zum Sportler des Jahres gewählt.
Wieder bei Telekom unter Vertrag, stieg Ullrich im Jahr 2004 zunächst bei dem Ardennenklassiker La Flèche Wallonne vorzeitig aus. Vier Wochen später kehrte er bei der Deutschland-Tour ins Renngeschehen zurück und wurde Zweiter der ersten Etappe, einem Einzelzeitfahren. Die Bergetappen beendete er in vorderen Rängen. Mitte Juni 2004 gewann Ullrich bei seiner achten Teilnahme schließlich erstmals die Tour de Suisse, bei der er auch die erste Etappe und das abschließende Zeitfahren für sich entscheiden konnte.
Ullrich ging im belgischen Lüttich als einer der Anwärter auf den Gesamtsieg der Tour de France 2004 an den Start, verlor jedoch schon im Prolog 15 Sekunden auf den Titelverteidiger Lance Armstrong. Durch eine Erkältung verlor Ullrich auf den beiden Pyrenäen-Bergetappen weitere fünf Minuten und damit jede Chance auf den Gesamtsieg. Nach seinem Einsatz in der letzten Tourwoche in den Alpen und bei den beiden verbliebenen Zeitfahren, in denen er sich jeweils nur Armstrong geschlagen geben musste, erreichte er in der Gesamtwertung noch den vierten Platz.
Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen trat Ullrich beim Straßenrennen als Gewinner von 2000 mit dem Ziel an, seine zweite Goldmedaille zu gewinnen. Der Kurs in der Innenstadt von Athen endete mit dem Sieg von Paolo Bettini. Im Einzelzeitfahren wurde Ullrich nur Siebter.
Ullrich wurde 2005 Dritter der Tour de Suisse hinter Aitor González Jiménez und Michael Rogers. Diese Platzierung wurde ihm Anfang Februar 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof Cas wegen seiner Doping-Affäre aberkannt.[31]
Die Tour de France 2005 war für Ullrich die letzte Gelegenheit, gegen Lance Armstrong anzutreten, da dieser bereits vor Beginn der Tour seinen Rücktritt vom Radrennsport angekündigt hatte. Dennoch verfehlte er mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung hinter Armstrong und Ivan Basso den Gesamtsieg. Dieser dritte Platz wurde ihm 2012 aberkannt.[32]
Nach erneuten Knieproblemen stieg Ullrich Ende April bei der Tour de Romandie ins Renngeschehen ein. Danach ging er beim Giro d’Italia an den Start. Er gewann die elfte Etappe, ein Einzelzeitfahren über 50 Kilometer. Wegen Rückenschmerzen gab er die Rundfahrt während der 19. Etappe auf. Als letztes Rennen vor der Tour de France bestritt Ullrich die Tour de Suisse. Im abschließenden Einzelzeitfahren nach Bern konnte er den Spanier Koldo Gil noch auf den zweiten Platz verdrängen und somit seinen zweiten Gesamtsieg nach 2004 erringen. Dieser Sieg wurde wegen Ullrichs Verwicklung in den Doping-Skandal Fuentes im Jahr 2012 durch das CAS annulliert.
Am 26. Juni 2006, fünf Tage vor Beginn der Tour de France 2006, tauchten erneut Gerüchte im Zusammenhang mit der Dopingaffäre um das Liberty-Seguros-Team in den Medien auf, wobei es der spanischen Zeitung El País zufolge Hinweise auf eine mögliche Verstrickung von Ullrich gegeben haben soll. Nachdem die Tour-Organisatoren eine Stellungnahme zu den Vorwürfen vom Team T-Mobile gefordert hatten, kam es zu Gesprächen zwischen der Tour-Organisation A.S.O. und T-Mobile, woraufhin die A.S.O. verlauten ließ, dass es keine triftigen Gründe gebe, die Teilnahme von Ullrich in Frage zu stellen. Am Morgen des 30. Juni wurde Ullrich nach der nun erfolgten Akteneinsicht durch die Teamleitung zusammen mit seinem Betreuer Rudy Pevenage und Óscar Sevilla von der Teilnahme an der Tour de France ausgeschlossen.
Auf einer Pressekonferenz am 26. Februar 2007 gab Ullrich das Ende seiner Laufbahn als aktiver Radsportprofi bekannt. Fortan wolle er als Berater, Repräsentant und Werbeträger für das österreichische Team Volksbank tätig werden. Das Team Volksbank setzte den Beginn von Ullrichs Tätigkeit jedoch bis auf Weiteres aus, nachdem sich der Dopingverdacht durch die eindeutige Zuordnung der in Spanien sichergestellten Blutkonserven zu Ullrich erhärtet hatte.[33]
Zur Suspendierung kam es aufgrund neuer Indizien im Dopingskandal um Eufemiano Fuentes. Ullrich und Sevilla hatten eine Verstrickung stets bestritten. Die spanische Justiz hatte jedoch Dokumente übergeben, die nach Auskunft der T-Mobile-Leitung ernste Zweifel am Wahrheitsgehalt der Unschuldsbeteuerungen der beiden Fahrer aufkommen ließen. Es gebe aber keine Hinweise, dass es zu einem persönlichen Treffen von Ullrich und Fuentes gekommen sei, so der Kommunikationschef Christian Frommert. Zusätzlich sind laut spanischer Ermittlungsbehörden Indizien für den illegalen Gebrauch von Wachstumshormonen aufgetaucht, die aber genauso wie alle weiteren Vorwürfe bisher weder gerichtlich angeklagt noch sonst offiziell und damit überprüfbar veröffentlicht worden sind.
Die Olaf Ludwig Cycling GmbH als Betreiber der T-Mobile-Mannschaft erklärte am 20. Juli 2006 die außerordentliche Kündigung des Fahrervertrags mit Ullrich, da trotz gegenteiliger Ankündigung ihrer Ansicht nach Ullrich keinen Beweis seiner Unschuld gegenüber seinem Arbeitgeber dargelegt habe. Ullrichs Rechtsbeistand hatte stattdessen auf das Fehlen einer entsprechenden vertraglichen Verpflichtung hingewiesen.
Zu dieser Zeit verkündete Ullrich auf seiner Homepage, dass er seine Karriere fortsetzen und 2007 zur Tour de France erneut antreten wolle. In diesem Zusammenhang äußerte er auch, bei einem Toursieg dann vom aktiven Leistungssport zurücktreten zu wollen. Der Veranstalter der Spanien-Rundfahrt Vuelta schloss Ullrich für 2006 von der Teilnahme aus.
Ullrich akzeptierte Ende August die Kündigung durch T-Mobile. Grund dafür war eine Äußerung seines Managers, die Ullrich die Grundlage für seine finanziellen Forderungen gegen das Team entzog. Sein Manager erklärte, dass Ullrich nicht mehr für T-Mobile fahren werde, selbst wenn die Kündigung zurückgenommen werde, doch Ullrich hätte sich weiter für Renneinsätze anbieten müssen, damit er Anspruch auf Gehalt oder eine Abfindung gehabt hätte.
Im Oktober 2006 trat Ullrich aus dem Schweizer Radsportverband aus, was juristische Folgen in der Schweiz für ihn jedoch nicht verhindern kann.[34] Seine Absicht, darauf in Österreich eine Lizenz zu lösen, beantwortete der Österreichische Radsportverband (ÖRV) allerdings in einer Presseerklärung mit den Worten, der Verband „benötigt keine zusätzlichen Herausforderungen oder Aufgaben im Zusammenhang mit dem Fall Ullrich“ und es habe außerdem „keinerlei Einladungen oder Angebote seitens des ÖRV an Herrn Ullrich gegeben, sich in Österreich um einen Wohnsitz und eine Lizenz zu bewerben“.[35]
Am 3. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass die gefundenen Blutkonserven nach einem DNA-Vergleich eindeutig Ullrich zugeordnet werden konnten. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelte daher gegen Ullrich wegen „Betruges zum Nachteil seines früheren Arbeitgebers“ und gegen seinen Berater Rudy Pevenage wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“. Das Internationale Olympische Komitee (IOK) reagierte auf die Geständnis-Lawine von ehemaligen Radprofis des früheren Team Telekom und berief im Mai 2007 eine Disziplinar-Kommission. Das Gremium unter dem Vorsitz des Schweizers Denis Oswald soll mögliche Doping-Verstöße bei zurückliegenden Olympischen Spielen untersuchen. Damit drohte Ullrich die Aberkennung seiner Goldmedaille von den Spielen 2000 in Sydney.
Am 14. April 2008 stellte die Staatsanwaltschaft Bonn ihre Ermittlungen gegen Ullrich wegen der Betrugsvorwürfe seines ehemaligen Arbeitgebers Team T-Mobile ein. Ullrich müsse eine Zahlung „in sechsstelliger Höhe an gemeinnützige Institutionen und die Staatskasse“ leisten, dafür werde auf eine Klageerhebung verzichtet. Oberstaatsanwalt Fred Apostel sagte: „Unsere Ermittlungen über 21 Monate haben ergeben: Ullrich hat gedopt.“[36] Nicht zuletzt beruhte die Entscheidung der Staatsanwaltschaft auf Ullrichs subjektiver Einstellung, nichts Unrechtes getan zu haben, da „zu Ullrichs aktiver Zeit eine weithin verbreitete Doping-Mentalität vorherrschte“. Juristisch gilt Ullrich nun als unschuldig im Sinne des Betrugsvorwurfs, die Entscheidung hat aber keine Auswirkung auf weiter laufende zivilrechtliche Verfahren, etwa zwischen Ullrich und dem Molekularbiologen Werner Franke oder zwischen Ullrich und seinem früheren Teammanager Günther Dahms. Ullrich kommentierte die Einstellung auf seiner Homepage: „Die Zahlung ist kein Schuldeingeständnis. […] Ein Geständnis konnte es auch deshalb nicht geben, weil es keinen Betrogenen gibt.“[37]
Im Vorfeld der Tour de France 2008 wiederholte Ullrich erneut, er habe in seiner Karriere „nie jemanden betrogen“. Zudem beklagte Ullrich mangelnde Unterstützung durch den BDR-Präsidenten Rudolf Scharping nach dem Auftauchen des Dopingverdachts.[38]
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die „spanische Doping-Affäre“ sah Anfang Februar 2012 der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Ullrichs Schuld als erwiesen an und verurteilte ihn. Einher ging dies mit einer Annullierung aller Erfolge Ullrichs seit dem 1. Mai 2005, darunter der dritte Platz bei der Tour de France 2005 und der Sieg bei der Tour de Suisse 2006. Einen Antrag des Rad-Weltverbands UCI, Ullrich lebenslang für alle Aktivitäten im Radsport zu sperren, lehnte der CAS ab.[1] Nach dem Urteil räumte Ullrich öffentlich ein, Kontakt zu Fuentes gehabt zu haben, was er bis dahin abgestritten hatte.[39]
Im Juni 2013 räumte Ullrich in einem Interview mit der Zeitschrift Focus[40] erstmals explizit ein, mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben. Er habe keine anderen Dopingmittel als sein eigenes Blut verwendet. Betrugsvorwürfe wies er zurück, da er nichts genommen habe, „was die anderen nicht auch genommen haben.“ „Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte für Chancengleichheit sorgen.“[41]
Wie am 5. September 2006 die Süddeutsche Zeitung berichtete, bestand ein Exklusiv-Vertrag zwischen Ullrich und der ARD. Der Vertrag existierte seit 1999 und hatte Ullrich Gelder für das Auftreten in ARD-Sendungen und das Bereitstehen für Interviews garantiert. Ullrich erhielt zuletzt 195.000 Euro pro Jahr und hätte dies durch weitere Prämien aufstocken können. So hätte es für einen Tour-Etappensieg 20.000 Euro, für den Gesamtsieg sogar 65.000 Euro zusätzlich gegeben.
Aufgrund der Dopingsperre, die aus dem positiven Dopingtest 2002 resultierte, löste die ARD den Vertrag auf, doch bereits zum 1. Januar 2003 wurde ein neuer Vertrag geschlossen. Dieser Vertrag wurde wegen Ullrichs Verwicklungen in den Dopingskandal Fuentes zum Jahresende 2006 gekündigt.[42]
Ullrichs Chancen, seine Fähigkeiten und sein Trainingszustand waren in den Jahren seiner aktiven Radsportkarriere regelmäßig Gegenstand lebhafter Diskussionen unter Journalisten, Radsportexperten und Fans. So schrieb beispielsweise der Sportjournalist Oskar Beck: „Kurzzeitig musste ganz Fahrraddeutschland ja befürchten, er würde sich mit diesen Eskapaden – zu viel Torte im Winter, ominöse Pillen in der Disco, umgefahrene Radständer und ähnliche Mißgeschicke – zugrunde richten.“[43]
Ullrich wurde von Kritikern ebenfalls häufig vorgeworfen, nicht über die Härte, den unbedingten Siegeswillen oder die akribische Saisonvorbereitung zu verfügen. So sagte zum Beispiel Eddy Merckx: „Wenn Ullrich in Belgien aufgewachsen wäre, hätte er schon dreimal die Tour gewonnen. Es liegt alles nicht am Körper, sondern am Kopf.“[44] In diesem Zusammenhang wurde oft auf den mehrfachen Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong verwiesen, bei dem allerdings Jahre später systematisches Doping nachgewiesen wurde und dem seine Siege aberkannt wurden.
Nachträglich aberkannte Siege sind getrennt aufgeführt.
Grand Tour | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 |
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![]() | – | – | – | – | – | – | 52 | – | – | – | – | DNF |
![]() | – | 2 | 1 | 2 | – | 2 | 2 | – | 2 | 4 | – | |
![]() | DNF | – | – | – | 1 | DNF | – | – | – | – | – | – |
Zu Jan Ullrichs Vertrauten während Teilen seiner Profilaufbahn gehörten neben Trainer Becker und Manager Strohband auch Ullrichs älterer Bruder Stefan als Materialwart und Physiotherapeutin Birgit Krohme.[45] Zudem hatte er ein enges Verhältnis zu Rudy Pevenage, mit dem er von 1995 bis Ende 2006 zusammenarbeitete. Der Belgier wurde 2020 als Ullrichs „ehemaliger Freund, Mentor und Sportlicher Leiter“ bezeichnet.[46]
2002 fuhr Ullrich in Freiburg im Breisgau mit seinem Sportwagen in alkoholisiertem Zustand einen Radständer um und beging anschließend Unfallflucht. Für dieses Vergehen wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.[47]
Jan Ullrich war seit September 2006 mit Sara Steinhauser, der Schwester seines ehemaligen Trainingskollegen Tobias Steinhauser verheiratet. Mit ihr hat Ullrich drei Söhne sowie mit seiner früheren Lebensgefährtin Gaby Weis eine Tochter.[48]
Im August 2010 erklärte Ullrich, dass er am Burnout-Syndrom erkrankt sei,[49] kurz vor Weihnachten 2010 gab er an, davon wieder genesen zu sein.[50] Ab August 2011 nahm er wieder an Jedermannrennen teil, unter anderem für gemeinnützige Zwecke. In den Jahren 2011 und 2014 beteiligte er sich beispielsweise beim Ötztaler Radmarathon.[51][52]
Am Abend des 19. Mai 2014 verursachte Ullrich unter Alkoholeinfluss in Mattwil im Schweizer Kanton Thurgau einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Verletzten und einem Sachschaden von mehreren zehntausend Schweizer Franken.[53][54] Unter anderem erklärte Ullrich, er sei „vom Bremspedal abgerutscht.“[55] Am 14. September 2017 wurde Ullrich wegen des Unfalls vom Bezirksgericht Weinfelden zu 21 Monaten Haft auf Bewährung sowie 10.000 CHF Geldstrafe verurteilt.[56]
Im August 2016 zog Ullrich mit seiner Familie von Scherzingen in der Schweiz nach Establiments im Norden der mallorquinischen Hauptstadt Palma.[57]
Anfang Juni 2018 gab Ullrich die Trennung von seiner Frau Sara bekannt. Sie sei mit den drei gemeinsamen Söhnen wieder zurück nach Deutschland gezogen.[58]
Am 3. August 2018 wurde Jan Ullrich auf Mallorca von der Polizei festgenommen, nachdem er auf dem Grundstück seines Nachbarn, des Schauspielers Til Schweiger, in alkoholisiertem Zustand randaliert und dessen Gäste bedroht haben soll.[59][60] Ullrich berichtete über seine Probleme mit ADHS.[61] Er kündigte nach dem Vorfall an, sich in Therapie zu begeben, und reiste zu diesem Zweck wenige Tage später nach Deutschland.
Am 9. August 2018 nahm ihn die Polizei im Luxushotel Villa Kennedy in Frankfurt am Main vorläufig fest. Er soll unter Alkohol- und Drogeneinfluss eine Escort-Dame „gewürgt haben, bis ihr schwarz vor Augen wurde“.[62] Nach seiner Freilassung aus dem Polizeigewahrsam wurde er aufgrund eines nicht näher beschriebenen Zwischenfalls vorübergehend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.[63] Danach begab er sich in eine Entzugsklinik.[64] Wegen des Vorfalls erließ das Amtsgericht Frankfurt gegen Ullrich im August 2019 einen Strafbefehl wegen Körperverletzung und versuchter Nötigung in Höhe von 7200 Euro (180 Tagessätze zu 40 Euro), den er akzeptierte. Laut Staatsanwaltschaft hatte das Opfer kein weiteres Interesse an einer Strafverfolgung gezeigt, nachdem Ullrich sich entschuldigt und der Frau eine finanzielle Entschädigung gezahlt hatte.[65]
Am 26. September 2018 erstattete ein Gastronomie-Angestellter gegen Ullrich Strafanzeige wegen Körperverletzung, weil dieser ihm am Hamburger Flughafen mit dem Daumen auf den Kehlkopf gedrückt haben soll.[66] Ein entsprechendes Verfahren der Staatsanwaltschaft Hamburg wurde im Februar 2019 mit Hinblick auf die ihm wegen des Vorfalls in Frankfurt drohenden höheren Strafe vorläufig eingestellt.[67]
Im Juli 2019 trat Ullrich mit einem Kommentar zur Tour de France 2019 erstmals nach langer Zeit wieder in Erscheinung.[68] Bereits im Juni war bekannt geworden, dass Ullrich auf dem Weg der Besserung sei. Er ist nach eigener Aussage „clean“.[69] Inzwischen lebt er wieder in Merdingen und hat regelmäßigen Kontakt zu seiner Familie.[70]
Am 24. Oktober 2021 absolvierte Jan Ullrich den Radmarathon Mallorca 312 in einer Zeit von 11 Stunden und 41 Sekunden. Der Rundkurs mit 312 Kilometern weist rund 5500 Höhenmeter auf.[71] Im Dezember des Jahres wurde er in Mexiko in ein Krankenhaus eingeliefert, nach eigenen Angaben wegen einer Thrombose und einer Blutvergiftung. Ein Drogentest zu Beginn seiner Behandlung sei negativ gewesen.[72]
1896: Königreich Griechenland Aristidis Konstantinidis |
1936: Dritte Französische Republik
Robert Charpentier |
1948: Frankreich 1946
José Beyaert |
1952: Belgien
André Noyelle |
1956: Italien
Ercole Baldini |
1960: Sowjetunion 1955
Wiktor Kapitonow |
1964: Italien
Mario Zanin |
1968: Italien
Pierfranco Vianelli |
1972: Niederlande
Hennie Kuiper |
1976: Schweden
Bernt Johansson |
1980: Sowjetunion
Sergei Suchorutschenkow |
1984: Vereinigte Staaten
Alexi Grewal |
1988: Deutschland Demokratische Republik 1949
Olaf Ludwig |
1992: Italien
Fabio Casartelli |
1996: Schweiz
Pascal Richard |
2000: Deutschland
Jan Ullrich |
2004: Italien
Paolo Bettini |
2008: Spanien
Samuel Sánchez |
2012: Kasachstan
Alexander Winokurow |
2016: Belgien
Greg Van Avermaet |
2020: Ecuador
Richard Carapaz
Liste der Olympiasieger im Radsport
1921 Gunnar Sköld | 1922 Dave Marsh | 1923 Libero Ferrario | 1924 André Leducq | 1925 Rik Hoevenaers | 1926 Octave Dayen | 1927 Jean Aerts | 1928 Allegro Grandi | 1929 Pierino Bertolazzo | 1930, 1932 Giuseppe Martano | 1931 Henry Hansen | 1933 Paul Egli | 1934 Kees Pellenaars | 1935 Ivo Mancini | 1936 Edgar Buchwalder | 1937 Adolfo Leoni | 1938 Hans Knecht | 1946 Henri Aubry | 1947 Alfo Ferrari | 1948 Harry Snell | 1949 Henk Faanhof | 1950 Jack Hoobin | 1952 Luciano Ciancola | 1953 Riccardo Filippi | 1954 Emiel Van Cauter | 1955 Sante Ranucci | 1956 Frans Mahn | 1957 Louis Proost | 1958, 1959 Täve Schur | 1960 Bernhard Eckstein | 1961 Jean Jourden | 1962 Renato Bongioni | 1963 Flaviano Vicentini | 1964 Eddy Merckx | 1965 Jacques Botherel | 1966 Evert Dolman | 1967 Graham Webb | 1968 Vittorio Marcelli | 1969 Leif Mortensen | 1970 Jørgen Schmidt | 1971 Régis Ovion | 1972 Hennie Kuiper | 1973 Ryszard Szurkowski | 1974 Janusz Kowalski | 1975 André Gevers | 1976 Bernt Johansson | 1977 Claudio Corti | 1978 Gilbert Glaus | 1979 Gianni Giacomini | 1980 Sergei Suchorutschenkow | 1981 Andrei Wedernikow | 1982 Bernd Drogan | 1983 Uwe Raab | 1984 Alexi Grewal | 1985 Lech Piasecki | 1986 Uwe Ampler | 1987 Richard Vivien | 1988 Olaf Ludwig | 1989 Joachim Halupczok | 1990 Mirco Gualdi | 1991 Wiktor Rschaksinski | 1992 Fabio Casartelli | 1993 Jan Ullrich | 1994 Alex Pedersen | 1995 Danny Nelissen
(anschließend wurde die Unterscheidung in Amateure und Profis aufgehoben, weitere Ergebnisse unter Weltmeister im Straßenrennen)
1994 Chris Boardman | 1995 Miguel Indurain | 1996 Alex Zülle | 1997 Laurent Jalabert | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000 Serhij Hontschar | 2001 Jan Ullrich | 2002 Santiago Botero | 2003–2005 Michael Rogers | 2006, 2007 Fabian Cancellara | 2008 Bert Grabsch | 2009, 2010 Fabian Cancellara | 2011–2013, 2016 Tony Martin | 2014 Bradley Wiggins | 2015 Wassil Kiryjenka | 2017 Tom Dumoulin | 2018, 2019 Rohan Dennis | 2020, 2021 Filippo Ganna | 2022 Tobias Foss
1903: Maurice Garin | 1904: Henri Cornet | 1905: Louis Trousselier | 1906: René Pottier | 1907, 1908: Lucien Petit-Breton | 1909: François Faber | 1910: Octave Lapize | 1911: Gustave Garrigou | 1912: Odiel Defraeye | 1913, 1914: Philippe Thys | 1915–1918: Keine Austragung | 1919: Firmin Lambot | 1920: Philippe Thys | 1921: Léon Scieur | 1922: Firmin Lambot | 1923: Henri Pélissier | 1924, 1925: Ottavio Bottecchia | 1926: Lucien Buysse | 1927, 1928: Nicolas Frantz | 1929: Maurice De Waele | 1930: André Leducq | 1931: Antonin Magne | 1932: André Leducq | 1933: Georges Speicher | 1934: Antonin Magne | 1935: Romain Maes | 1936: Sylvère Maes | 1937: Roger Lapébie | 1938: Gino Bartali | 1939: Sylvère Maes | 1940–1946: Keine Austragung | 1947: Jean Robic | 1948: Gino Bartali | 1949: Fausto Coppi | 1950: Ferdy Kübler | 1951: Hugo Koblet | 1952: Fausto Coppi | 1953, 1954, 1955: Louison Bobet | 1956: Roger Walkowiak | 1957: Jacques Anquetil | 1958: Charly Gaul | 1959: Federico Bahamontes | 1960: Gastone Nencini | 1961, 1962, 1963, 1964: Jacques Anquetil | 1965: Felice Gimondi | 1966: Lucien Aimar | 1967: Roger Pingeon | 1968: Jan Janssen | 1969, 1970, 1971, 1972: Eddy Merckx | 1973: Luis Ocaña | 1974: Eddy Merckx | 1975: Bernard Thévenet | 1976: Lucien Van Impe | 1977: Bernard Thévenet | 1978, 1979: Bernard Hinault | 1980: Joop Zoetemelk | 1981, 1982: Bernard Hinault | 1983, 1984: Laurent Fignon | 1985: Bernard Hinault | 1986: Greg LeMond | 1987: Stephen Roche | 1988: Pedro Delgado | 1989, 1990: Greg LeMond | 1991, 1992, 1993, 1994, 1995: Miguel Indurain | 1996: Bjarne Riis | 1997: Jan Ullrich | 1998: Marco Pantani | 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005: Kein Gewinner | 2006: Óscar Pereiro | 2007: Alberto Contador | 2008: Carlos Sastre | 2009: Alberto Contador | 2010: Andy Schleck | 2011: Cadel Evans | 2012: Bradley Wiggins | 2013: Chris Froome | 2014: Vincenzo Nibali | 2015, 2016, 2017: Chris Froome | 2018: Geraint Thomas | 2019: Egan Bernal | 2020, 2021: Tadej Pogačar | 2022: Jonas Vingegaard
1935, 1936 Gustaaf Deloor | 1941, 1942 Julián Berrendero | 1945 Delio Rodríguez | 1946 Dalmacio Langarica | 1947 Edward Van Dijck | 1948 Bernardo Ruiz | 1950 Emilio Rodríguez | 1955 Jean Dotto | 1956 Angelo Conterno | 1957 Jesús Loroño | 1958 Jean Stablinski | 1959 Antonio Suárez | 1960 Frans De Mulder | 1961 Angelino Soler | 1962 Rudi Altig | 1963 Jacques Anquetil | 1964 Raymond Poulidor | 1965 Rolf Wolfshohl | 1966 Francisco Gabica | 1967 Jan Janssen | 1968 Felice Gimondi | 1969 Roger Pingeon | 1970 Luis Ocaña | 1971 Ferdi Bracke | 1972, 1974 José Manuel Fuente | 1973 Eddy Merckx | 1975 Agustín Tamames | 1976 José Pesarrodona | 1977 Freddy Maertens | 1978, 1983 Bernard Hinault | 1979 Joop Zoetemelk | 1980 Faustino Rupérez | 1981 Giovanni Battaglin | 1982 Marino Lejarreta | 1984 Éric Caritoux | 1985, 1989 Pedro Delgado | 1986 Álvaro Pino | 1987 Luis Herrera | 1988 Sean Kelly | 1990 Marco Giovannetti | 1991 Melchor Mauri | 1992–1994 Tony Rominger | 1995 Laurent Jalabert | 1996, 1997 Alex Zülle | 1998 Abraham Olano | 1999 Jan Ullrich | 2000, 2003, 2004, 2005 Roberto Heras | 2001 Ángel Casero | 2002 Aitor González Jiménez | 2006 Alexander Winokurow | 2007 Denis Menschow | 2008, 2012, 2014 Alberto Contador | 2009 Alejandro Valverde | 2010 Vincenzo Nibali | 2011, 2017 Chris Froome | 2013 Christopher Horner | 2015 Fabio Aru | 2016 Nairo Quintana | 2018 Simon Yates | 2019–2021 Primož Roglič | 2022 Remco Evenepoel
1975: Francesco Moser | 1976: Enrique Martínez Heredia | 1977: Dietrich Thurau | 1978: Henk Lubberding | 1979: Jean-René Bernaudeau | 1980: Johan van der Velde | 1981: Peter Winnen | 1982: Phil Anderson | 1983: Laurent Fignon | 1984: Greg LeMond | 1985: Fabio Parra | 1986: Andrew Hampsten | 1987: Raúl Alcalá | 1988: Erik Breukink | 1989: Fabrice Philipot | 1990: Gilles Delion | 1991: Álvaro Mejía | 1992: Eddy Bouwmans | 1993: Antonio Martin | 1994, 1995: Marco Pantani | 1996, 1997, 1998: Jan Ullrich | 1999: Benoît Salmon | 2000: Francisco Mancebo | 2001: Óscar Sevilla | 2002: Ivan Basso | 2003: Denis Menschow | 2004: Wladimir Karpez | 2005: Jaroslaw Popowytsch | 2006: Damiano Cunego | 2007: Alberto Contador | 2008, 2009, 2010: Andy Schleck | 2011: Pierre Rolland | 2012: Tejay van Garderen | 2013: Nairo Quintana | 2014: Thibaut Pinot | 2015: Nairo Quintana | 2016: Adam Yates | 2017: Simon Yates | 2018: Pierre Latour | 2019: Egan Bernal | 2020, 2021, 2022: Tadej Pogačar
1933: Bulla | 1934: Geyer | 1935: Rinaldi | 1936: Garnier | 1937: Litschi | 1938: Valetti | 1939: R. Zimmermann | 1940: Keine Austragung | 1941: Wagner | 1942: Kübler | 1943–1945: Keine Austragung | 1946: Bartali | 1947: Bartali | 1948: Kübler | 1949: Weilenmann | 1950: Koblet | 1951: Kübler | 1952: Fornara | 1953: Koblet | 1954: Fornara | 1955: Koblet | 1956: Graf | 1957: Fornara | 1958: Fornara | 1959: Junkermann | 1960: Rüegg | 1961: Moresi | 1962: Junkermann | 1963: Fezzardi | 1964: Maurer | 1965: Bitossi | 1966: Portalupi | 1967: Motta | 1968: Pfenninger | 1969: Adorni | 1970: Poggiali | 1971: Pintens | 1972: Pfenninger | 1973: J. M. Fuente | 1974: Merckx | 1975: De Vlaeminck | 1976: Kuiper | 1977: Pollentier | 1978: P. Wellens | 1979: Wesemael | 1980: Beccia | 1981: Breu | 1982: Saronni | 1983: Kelly | 1984: U. Zimmermann | 1985: Anderson | 1986: Hampsten | 1987: Hampsten | 1988 Wechselberger | 1989: Breu | 1990: Kelly | 1991: Roosen | 1992: Furlan | 1993: Saligari | 1994: Richard | 1995: Tonkow | 1996: Luttenberger | 1997: Agnolutto | 1998: Garzelli | 1999: Casagrande | 2000: Camenzind | 2001: Kein Gewinner | 2002: Zülle | 2003: Winokurow | 2004: Ullrich | 2005: A. González | 2006: Kein Gewinner | 2007: Karpez | 2008: Kreuziger | 2009: Cancellara | 2010: F. Schleck | 2011: Leipheimer | 2012: R. Costa | 2013: R. Costa | 2014: R. Costa | 2015: Špilak | 2016: M. Á. López | 2017: Špilak | 2018: Porte | 2019: Bernal | 2020: Keine Austragung | 2021: Carapaz | 2022: Thomas
1896, 1898 Alfred Köcher | 1910 Karl Wittig | 1913 Ernst Franz | 1919, 1923 Richard Golle | 1920 Paul Koch | 1921 Adolf Huschke | 1922, 1925 Richard Huschke | 1924 Paul Kohl | 1928 Felix Manthey | 1934 Kurt Stöpel | 1935 Bruno Roth | 1936 Georg Umbenhauer | 1937, 1941, 1950 Erich Bautz | 1938 Jupp Arents | 1939 Walter Löber | 1940 Georg Stach | 1946 Karl Kittsteiner | 1947 Georg Voggenreiter | 1948 Otto Schenk | 1949 Otto Ziege | 1951, 1952 Ludwig Hörmann | 1953 Heinz Müller | 1954 Hermann Schild | 1955 Hans Preiskeit | 1956 Valentin Petry | 1957 Franz Reitz | 1958 Klaus Bugdahl | 1959–1961 Hennes Junkermann | 1962 Dieter Puschel | 1963 Sigi Renz | 1964, 1970 Rudi Altig | 1965–1967 Winfried Bölke | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969 Peter Glemser | 1971 Jürgen Tschan | 1972 Wilfried Peffgen | 1974 Günter Haritz | 1975, 1976 Dietrich Thurau | 1977 Jürgen Kraft | 1978, 1980, 1983 Gregor Braun | 1979 Hans-Peter Jakst | 1981, 1982 Hans Neumayer | 1984, 1986 Reimund Dietzen | 1985 Rolf Gölz | 1987 Peter Hilse | 1988 Hartmut Bölts | 1989 Darius Kaiser | 1990, 1995, 1999 Udo Bölts | 1991 Falk Boden | 1992 Heinrich Trumheller | 1993 Bernd Gröne | 1994 Jens Heppner | 1996 Christian Henn | 1997, 2001 Jan Ullrich | 1998, 2003 Erik Zabel | 2000 Rolf Aldag | 2002 Danilo Hondo | 2004 Andreas Klöden | 2005 Gerald Ciolek | 2006 Dirk Müller | 2007, 2008, 2012 Fabian Wegmann | 2009 Martin Reimer | 2010 Christian Knees | 2011 Robert Wagner | 2013, 2014, 2016 André Greipel | 2015 Emanuel Buchmann | 2017 Marcus Burghardt | 2018 Pascal Ackermann | 2019, 2021 Maximilian Schachmann | 2020 Marcel Meisen | 2022 Nils Politt
Bis 1994 wurden die Meisterschaften getrennt nach Amateuren und Profis veranstaltet. Diese Liste führt bis 1994 die Profimeister auf, zu den Amateurresultaten → Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)
1995 Jan Ullrich | 1996, 1998, 2002 Uwe Peschel | 1997, 1999 Andreas Walzer | 2000, 2003–2005 Michael Rich | 2001 Thomas Liese | 2006 Sebastian Lang | 2007–2009, 2011 Bert Grabsch | 2010, 2012–2019, 2021 Tony Martin | 2022 Lennard Kämna
Vor 1994 wurde diese Disziplin nur für Amateure ausgetragen, Resultate → Deutsche Meister im Zeitfahren (Amateure)
1996 Rossano Brasi | 1997 Jan Ullrich | 1998 Léon van Bon | 1999 Mirko Celestino | 2000 Gabriele Missaglia | 2001 Erik Zabel | 2002 Johan Museeuw | 2003 Paolo Bettini | 2004 Stuart O’Grady | 2005 Filippo Pozzato | 2006 Óscar Freire | 2007 Alessandro Ballan | 2008 Robbie McEwen | 2009, 2010 Tyler Farrar | 2011 Edvald Boasson Hagen | 2012 Arnaud Démare | 2013 John Degenkolb | 2014 Alexander Kristoff | 2015 André Greipel | 2016 Caleb Ewan | 2017 Elia Viviani | 2018 Elia Viviani | 2019 Elia Viviani | 2022 Marco Haller
1947: Gottfried von Cramm | 1948: Gottfried von Cramm | 1949: Georg Meier | 1950: Herbert Klein | 1951: Paul Falk und Ria Baran-Falk | 1952: Karl Kling | 1953: Werner Haas | 1954: Heinz Fütterer | 1955: Hans Günter Winkler | 1956: Hans Günter Winkler | 1957: Manfred Germar | 1958: Fritz Thiedemann | 1959: Martin Lauer | 1960: Georg Thoma | 1961: Wolfgang Graf Berghe von Trips | 1962: Gerhard Hetz | 1963: Gerhard Hetz | 1964: Willi Holdorf | 1965: Hans-Joachim Klein | 1966: Rudi Altig | 1967: Kurt Bendlin | 1968: Franz Keller | 1969: Hans Fassnacht | 1970: Hans Fassnacht | 1971: Hans Fassnacht | 1972: Klaus Wolfermann | 1973: Klaus Wolfermann | 1974: Eberhard Gienger | 1975: Peter-Michael Kolbe | 1976: Gregor Braun | 1977: Dietrich Thurau | 1978: Eberhard Gienger | 1979: Harald Schmid | 1980: Guido Kratschmer | 1981: Toni Mang | 1982: Michael Groß | 1983: Michael Groß | 1984: Michael Groß | 1985: Boris Becker | 1986: Boris Becker | 1987: Harald Schmid | 1988: Michael Groß | 1989: Boris Becker | 1990: Boris Becker | 1991: Michael Stich | 1992: Dieter Baumann | 1993: Henry Maske | 1994: Markus Wasmeier | 1995: Michael Schumacher | 1996: Frank Busemann | 1997: Jan Ullrich | 1998: Georg Hackl | 1999: Martin Schmitt | 2000: Nils Schumann | 2001: Erik Zabel | 2002: Sven Hannawald | 2003: Jan Ullrich | 2004: Michael Schumacher | 2005: Ronny Ackermann | 2006: Michael Greis | 2007: Fabian Hambüchen | 2008: Matthias Steiner | 2009: Paul Biedermann | 2010: Sebastian Vettel | 2011: Dirk Nowitzki | 2012: Robert Harting | 2013: Robert Harting | 2014: Robert Harting | 2015: Jan Frodeno | 2016: Fabian Hambüchen | 2017: Johannes Rydzek | 2018: Patrick Lange | 2019: Niklas Kaul | 2020: Leon Draisaitl | 2021: Alexander Zverev
Personendaten | |
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NAME | Ullrich, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Ulle (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1973 |
GEBURTSORT | Rostock |